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Kleiner Autoren-Workshop
Kleiner Autoren-Workshop




Ursula K. Le Guin

autorenhaus verlag
EAN: 9783866710078 (ISBN: 3-86671-007-0)
206 Seiten, paperback, 13 x 20cm, August, 2007

EUR 14,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieses Buch entstand nach einem Workshop mit vierzehn erfahrenen Autoren. Es ist sozusagen der gedruckte Workshop, der Anregungen und Übungen für Autoren enthält, die sich für das Handwerk narrativer Prosa interessieren.

'Ursula Le Guins Stil ist warmherzig und ermutigend, ihre Grundsätze, wie Schreiben zur Kunst wird, sind klar definiert und kompromisslos … In hohem Maße empfohlen.' (Library Journal)
Rezension
Schreiben ist eine Kunst, aber auch ein Handwerk. „Zur Kunst gehört Talent. Und Glück. Beides kann man sich nicht aneignen. Aber das Handwerk kann man lernen.“ Das sagt die amerikanische Schriftstellerin Ursula K. Le Guin in ihrem Buch „Kleiner Autoren-Workshop“. Im Original heißt das Buch „Steering The Craft“, also „Das Boot steuern“, was bedeuten soll „Das Handwerk beherrschen“.

Und so erfahren wir hier nicht, wie man einen bestsellerverdächtigen Roman oder ein spezialisiertes Fachbuch schreibt. Das Buch soll den Leser sensibilisieren und sein Bewusstsein für bestimmte Prosaelemente, Techniken und Erzählmittel wecken oder schärfen. Diese Elemente des Handwerks müssen jedem Autor bewusst sein, bevor er sie wie selbstverständlich verwenden und einsetzen kann.

Das Buch entstand nach einem Workshop mit 14 erfahrenen Autoren – Ursula Le Guin hatte eigentlich Autoren erwartet, die noch an ihren handwerklichen Fertigkeiten arbeiten wollten. Und so konnte sie die Gedanken der Autoren, ihre Erfahrungen und Meinungen in diesem Buch verarbeiten. Gleichzeitig entstand ein Leitfaden für Schreibgruppen – eine nützliche, aber keineswegs notwendige Einrichtung für Autoren.

Neben Hinweisen für die Arbeit in der Schreibgruppe enthält das Buch Tipps und Übungen zu folgenden Themen: Der Klang der Sprache - Zeichensetzung - Satzlänge und die komplexe Syntax - Wiederholung - Adjektiv und Adverb - Subjekt, Pronomen und Verb - Perspektive und Stimme - Perspektivenwechsel - Indirekte Erzählung oder Vielsagendes - Verdichten und Springen. Einige Beispiele aus der Literatur sind eingefügt, die vielleicht in der amerikanischen Originalfassung noch eindrucksvoller belegen, was die Autorin zeigen möchte.

Das Buch ist angenehm zu lesen, leicht verständlich, es enthält genaue Anleitungen, wie die Übungen jeweils durchzuführen sind. Man kann es in einer Woche oder in mehreren Monaten durcharbeiten, allein oder in der Gruppe. Als Anfänger kann man genauso davon profitieren wie als erfahrener Autor.

Unbedingt zu empfehlen für jeden (Deutsch-)Lehrer und jeden am Schreiben Interessierten!

Dr. Beate Forsbach, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
'Und so ermutigt die Autorin dazu, ihre Tipps und Anregungen in eignenen Textversuchen asuzuprobieren. Die Umsetzung des Buchs ist besonders für Gruppen geeignet ... Wer in einem Autorenzirkel verkehrt, kann Le Guins Anleitung zur Verfeinerung der narrativen Erzähltechnik gleich zum nächsten Treffen mitnehmen. Aber auch Einzelkämpfer sollten vor den vielen sprachlichen Hilfen zur Selbsthilfe nicht zurückschrecken.' (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Über die Autorin:
Neben ihren Science Fiction-Romanen ist Ursula Le Guin vor allem für ihre Fantasy-Romane, insbesondere der Erdsee-Reihe (bei Piper erschienen), bekannt. Die Schriftstellerin wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort

Einleitung
Der einsame Steuermann und die meuternde Mannschaft
Zielsetzung
Erzählen Sie
Die Übungen

EINS
Der Klang der Sprache
Beispiel 1
Gertrude Stein „Susie Asado“
Beispiel 2
Rudyard Kipling „Wie der Wal zu seinem Rachen kam“
Beispiel 3 Mark Twain aus „Der berühmte Springfrosch von Calaveras County“
Beispiel 4
Ursula K. Le Guin aus „Places Names“
Eine Anmerkung zu Namen
Übung: Pracht entfalten

ZWEI
Zeichensetzung
Übung: Ich bin García Márquez

DREI
Satzlänge und die komplexe Syntax*
Beispiel 5
Jane Austen: aus Mansfield Park
Beispiel 6
Harriet Beecher Stowe: aus Onkel Toms Hütte
Beispiel 7
Mark Twain: aus Die Abenteuer des Huckleberry Finn
Beispiel 8
Virginia Woolf: aus „Zeit vergeht“ in Zum Leuchtturm
Übung: Über kurz oder lang
Eine persönliche Bemerkung über Absätze

VIER
Wiederholung
Beispiel 9
„The Thunder Badger“
Übung: Teil 1, 2 und 3
Wieder und wieder und wieder

FÜNF
Adjektiv und Adverb
Übung: Reinheit

SECHS
Subjekt, Pronomen und Verb
DAS VERB UND DIE PERSONEN
DIE ZEITEN DES VERBS
Persönliche Stellungnahme zu narrativen Tempora
Übung: Die alte Frau

SIEBEN
Perspektive und Stimme
Die fünf Hauptperspektiven
Erste Person, der „Ich“-Erzähler
Eingeschränkte dritte Person oder auch: Der personale Erzähler
Der auktoriale („allwissende“) Erzähler
Der unparteiische Autor oder: „Die Fliege an der Wand“,
„Die Kameralinse“, „Der neutrale Erzähler“
Beobachter in der ersten Person
Neutraler Beobachter in der dritten Person
Überlegungen zum Perspektivenwechsel
Übung: Perspektive
Beispiel 10
Harriet Beecher Stowe: aus Onkel Toms Hütte
Beispiel 11
Charles Dickens: aus Bleakhaus
Beispiel 12
J.R.R. Tolkien: aus Herr der Ringe
Eine Stellungnahme zu den Gedanken der Figuren
Übung: Zusätzliche Optionen

ACHT
Perspektivenwechsel
Übung: Stimmen wechseln
Beispiel 13
Virginia Woolf: aus Zum Leuchtturm

NEUN
Indirekte Erzählung oder: Vielsagendes
Übung: Um die Ecke erzählen
Polyphonie
Übung: Der Fremde sein
Beispiel 14
Virginia Woolf: aus Jacobs Zimmer
Beispiel 15
Thomas Hardy: aus Die Heimkehr
Beispiel 16
Charlotte Brontë: aus Jane Eyre
Übung: Implizieren

Übung: Der expositorische Brocken

ZEHN
Verdichten und Springen
Beispiel 17
Virginia Woolf: aus Jacobs Zimmer

Was ist Geschichte?
Übung: Eine schreckliche Tat
Ein Abschiedswinken vom Pier

Anhang I
Die Schreibgruppe
Mitglieder
Manuskripte
Zuhören
Die Kritik
Kritisiert werden
Das Rotationsprinzip

Anhang II
Die Verbformen
Eine Bemerkung zum Konjunktiv
Eine Bemerkung zur Kombination von Zeiten

Glossar