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Kevin tötet mir den letzten Nerv Vom Umgang mit Unterrichtsstörungen 2. unveränd. Aufl.
Kevin tötet mir den letzten Nerv
Vom Umgang mit Unterrichtsstörungen


2. unveränd. Aufl.

Michael Pfitzner

Schneider Verlag Hohengehren
ISBN: 9783834001864
262 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2007

EUR 19,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schulischer Alltag ist geprägt durch strukturierte Lehr- und Lernsituationen und den Umgang der Interaktionspartner untereinander. Dabei haben alle innerhalb eines komplizierten Leistungssystems unterschiedliche Erwartungen, Pflichten und Verantwortungen. Diese Unterschiede führen zu einer prinzipiellen Konfliktanfälligkeit des Lebens in Schule und Unterricht. Zusätzlich haben Schüler Defizite bei der Wahrung von Disziplin, bzw. müssen häufig erst lernen, sich adäquat zu verhalten. In einem ersten stärker theoretischen Teil wird darauf eingegangen, Begrifflichkeiten werden abgegrenzt und aktuelle Theorien zu Unterrichtsstörungen dargestellt.

Störsituationen des Unterrichts sind situationsabhängig und werden von Lehrern und Schüler subjektiv bewertet. Dabei ist davon auszugehen, dass aus oftmals kleineren Problemen durch eine falsche individuelle Interpretation größere Differenzen entstehen, die die Beziehung von Lehrern und Schülern dauerhaft belasten. Aus sogenannten primären Unterrichtsstörungen entstehen sekundäre. Diese Annahme wird in einem 2. Teil anhand zahlreicher Einzelsituationen untersucht.

Im dritten Teil werden Anregungen zur präventiven Begegnung mit Unterrichtsstörungen in der Praxis gegeben. Hinweise sind keine Rezepte, sie bieten aber Handlungshilfen für und im Unterricht und fordern zur kritischen Auseinandersetzung heraus. Dem Praktiker bleibt die Erprobung im schulischen Alltag. Dazu dienen die Fallbeispiele und Arbeitsblätter. Der Fragebogen am Ende bezieht sich auf methodisch didaktische Gesichtspunkte, auf den Unterrichtsstil, auf Probleme im kommunikativen wie auch interaktiven Bereich, aber auch auf ganz individuelle Einstellungen. Er bietet auch besonders kritischen Unterrichtssituationen eine Reflexionshilfe, kann aber auch dazu verwendet werden, ganz allgemein das persönliche Lehrerverhalten zu analysieren.

Zum Autor:

Michael Pfitzner, geboren 1954, hat nach einem Studium in Bamberg und einem nachträglichen Zusatzstudium zum Qualifizierten Beratungslehrer viele Jahre lang als Lehrer, Be-treuungs- und Praktikumslehrer an Grund- und Hauptschulen sowie an einer Schule zur Erziehungshilfe gearbeitet. Nebenbei nahm er ein Promotionsstudium in Bayreuth in den Fächern Schulpädagogik, Psychologie und Didaktik der Biologie auf, das er 1998 erfolgreich abschloss und arbeitete 6 Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Bayreuth. Seit 2004 arbeitet er wieder an einer Haupt- und Ganztagsschule in Kulmbach.
Rezension
Zunächst suicht dieser Band das Problem Unterrichtstörung präziser zu fassen als es üblicherweise geschieht und mit synonym genutzten Begriffen zu einer diffusen Masse verschwimmt: Disziplinschwierigkeiten, Konfliktfälle, aggressives oder abweichendes Verhalten, Gewalt, Bildungsunwilligkeit, Verhaltensstörung, Abnormität, Hyperaktivität, Schulvandalismus etc. Hinzu tritt die Darstellung von verschiedenen Theorien zu Unterrichtsstörungen. Der zweite Teil bietet eine empirische Fragebogen-Untersuchung zum Thema, in deren Mittelpunkt die jeweils unterschiedliche subjektive Sichtweise aus Lehrer- und Schülerperspektive steht. Der dritte Teil des Buchs bietet konkrete Hinweise und Tipps für die Praxis mit Schwerpunkt auf der Prävention, u.a. mit Fallbeispielen und Arbeitsblättern.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgeberteams der Reihe VII

Teil l

1 Das Problem - Einführung 2

2 Klagen über den Unterricht - ein immer aktuelles Thema 8
Szene eines Schulalltags 14

3 Unterrichtsstörungen und Gewalt - Bestandsaufnahme und Abgrenzung 15

4 „Disziplin", „Disziplinierung" und „Freiheit" als pädagogisches Grundproblem 21

4.1 Die „Moralisierung" des jungen Menschen und die „Bildung der sittlichen Persönlichkeit" durch Schule und Unterricht 23
4.2 „Äußere" und „innere Disziplin" als Notwendigkeit und Ziel schulischen Arbeitens 27
Szene eines Schulalltags 37

5 Begriffliche Aspekte zum Phänomen „Störungen des Unterrichts" 39

5.1 Disziplinproblem und Disziplinschwierigkeit 41
5.2 Abweichendes Verhalten 46
Szene eines Schulalltags 61

6 Unterrichtsstörung 64

6.1 „Neue Theorie der Unterrichtsstörungen" (Rainer Winkel) 67
6.2 „Unterrichtssituation und Störungen" (Karlheinz Biller) 73
6.3 „Unterrichtsbrüche" (Bernd Benikowski) 79
6.4 Zusammenfassung und Fragen 82
6.5 Ansätze einer Systematisierung von Unterrichtsstörungen 85
Szene eines Schulalltags 93

7 Unterrichtsstörung als situationsabhängige und subjektiv bewertete Interaktion 96
Szene eines Schulalltags 105

Teil II

8 Anlage der Untersuchung zur unterschiedlichen Sichtweise von Lehrern und Schülern 108

8.1 Notwendigkeit einer Sichtweise von Lehrern und Schülern 108
8.2 Die Hypothesen 115
8.3 Methodisches Vorgehen und Schwierigkeiten bei der Datenerhebung an Schulen 117
8.4 Untersuchungskonzept 121
Szene eines Schulalltags 124

9 Entstehung der Fragebögen 126

9.1 Vorüberlegungen 126
9.2 Problematik der Situationsbeschreibung durch Lehrer und Schüler 128
9.3 Festlegung der Reihenfolge der Störsituationen im Fragebogen und Skalierung 131
9.4 Erprobung und Revision der Fragebögen 133
9.5 Sozialstatistische Variablen im Fragebogen 137
Szene eines Schulalltags 139

10 Befragung 141

10.1 Stichprobendesign und Durchführung der Befragung 141
10.2 Fragebogenrücklauf 144
10.3 Aufbereitung der Daten 152
Szene eines Schulalltags 157

11 Auswertung 160

11.1 Hypothese 1: Lehrer und Schüler empfinden unterrichtliche Störsituationen verschieden 161
11.2 Hypothese 2: Lehrer wissen, dass sie Störsituationen des Unterrichts anders empfinden als Schüler 163
11.3 Hypothese 3: Schüler wissen, dass sie Störsituationen des Unterrichts anders empfinden als Lehrer 166
11.4 Hypothese 4: Auch wenn sich Lehrer in die Lage der Schüler versetzen, gibt es Differenzen zu deren tatsächlichen Empfindungen 169
115 Hypothese 5: Auch wenn sich Schüler in die Lage der Lehrer versetzen, gibt es Differenzen zu deren tatsächlichen Empfindungen 171

Teil III

12 Unterrichtsstörungen - Missverständnisse und Teufelskreise 176

13 Unterrichtsstörungen - Präventionen 190

13.1 Der Unterricht 192
13.2 Die Differenzierung 193
13.3 Gruppenarbeit 195
13.4 Lehrer-Schüler-Verhältnis 200
13.5 Lehrerpersönlichkeit 204

14 Typische Unterrichtsstörungen - Anregungen und Fragen 208

15 Literatur 239