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Kevin macht mich sprachlos Kommunikative Kompetenz im Lehrer-Schüler-Gespräch Band 59
Kevin macht mich sprachlos
Kommunikative Kompetenz im Lehrer-Schüler-Gespräch


Band 59

Michael Pfitzner

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834002242 (ISBN: 3-8340-0224-0)
144 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, 2007

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
In allen Lebensbereichen ist der Mensch auf das Gespräch angewiesen. Wir brauchen es im Berufsleben, in der Freizeit, in der Familie, bei Besprechungen, beim Telefonat, etc. Dabei kann festgestellt werden, dass häufig das, was man sagt, nicht identisch ist mit dem, was man sagen will oder was beim Kommunikationspartner ankommt. Das, was der Gesprächspartner aufnimmt, kann sich von dem unterscheiden, was wirklich gesagt oder gemeint wurde. Auch Gespräche sind situationsabhängig und werden von den Kommunikationspartnern subjektiv bewertet. In der Schule haben Gespräche mit Schülern häufig einen eher zufälligen Charakter. Man „plaudert" mit der Klasse oder mit einem einzelnen Schüler, wenn man es für notwendig erachtet, wenn einmal etwas Zeit zur Verfügung steht oder wenn man einmal nicht so genau weiß, was man mit der Klasse bearbeiten soll. Damit wird man aber der Wichtigkeit des Lehrer-Schüler-Gesprächs nicht gerecht, die Chancen, die es bietet, werden nicht genutzt. Oftmals bleibt das Lehrer-Schüler-Gespräch ein übersehenes Mittel, um sowohl das Lern- und Leistungspotential von Schülern dauerhaft und erfolgreich zu aktivieren und zu erschließen oder auch Unterrichtsstörungen und Konfliktprobleme zu reduzieren.

Das Lehrer-Schüler-Gespräch ist aber zu wichtig, als dass es durch Unprofessionalität wertlos wird und damit nicht mehr genutzt wird, wichtige Informationen für den schulischen Interaktions- und Sozialisationsprozess zu erhalten und die Lehrer-Schüler-Beziehung bzw. das Schul- und Klassenklima zu verbessern.

Der vorliegende Band will sensibilisieren und aufbauend auf eine kurze Zusammenfassung kommunikationstheoretischer Erkenntnisse mit Hilfe von 16 Bausteinen wichtige Elemente für ein professionelles Lehrer-Schüler-Gespräch herausarbeiten. Sie sollen Anregungen geben, dürfen aber nicht als Rezepte verstanden werden. Dazu ist die unterrichtliche Lehr-Lern-Situation zu komplex. Ein zweiter Teil mit spielerischen Elementen und Fallbeispielen dient einerseits dem möglichen Einsatz in der Lehreraus-und -Weiterbildung, andererseits ist er auch geeignet, sich individuell mit der Problematik des Lehrer-Schüler-Gespräches auseinanderzusetzen. Allerdings ist ein gemeinsames Erarbeiten mit einem Partner als Supervisor oder einer kleineren Gruppe sinnvoll.



Zum Autor:

Dr. Michael Pfitzner, geboren 1954, hat nach einem Studium in Bamberg und einem nachträglichen Zusatzstudium zum Qualifizierten Beratungslehrer viele Jahre lang als Lehrer, Betreuungs- und Praktikumslehrer an Grund- und Hauptschulen sowie an einer Schule zur Erziehungshilfe gearbeitet. Nebenbei nahm er ein Promotionsstudium in Bayreuth in den Fächern Schulpädagogik, Psychologie und Didaktik der Biologie auf, das er 1998 erfolgreich abschloss und arbeitete 6 Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl

für Schulpädagogik der Universität Bayreuth. Seit 2004 arbeitet er wieder an einer

Haupt- und Ganztagsschule in Kulmbach.
Rezension
Eigentlch sollte die kommunikative Kompetenz eines Lehrers eine grundlegende Fähigkeit sein. Notwendig ist diese jedoch nicht, wenn Unterricht sich nur auf Frage-Antwort-Schema beschränkt. Dabei haben Gespräche zwischen Lehrern und Schülern wichtige Funktion. Sie schaffen Beziehung und sind auch im Bereich der Persönlichkeitsbildung nicht zu unterschätzen. Der vorliegende Band "Kevin macht mich sprachlos" schließt hier eine Lücke im Bereich der Schulpädagogik. Michael Pfitzner bietet im ersten Teil zunächst "16 Regeln der Gesprächsführung", in denen er grundlegende kommunikationstheoretische Erkenntnisse kompakt zusammenfasst. Dabei geht es um Themen wie Gesprächsvorbereitung, die Zeiteinteilung, die Signale der Kommunikation oder um die Bedeutung des Zuhörens. Das Besondere aber sind die "61 Übungen für die praktische Arbeit". Da finden sich Übungen zum Kennenlernen, zur Fremd- und Selbsteinschätzung, zur Behandlung konkreter Problemsituationen, zur Wahrnehmung oder zur Analyse von Lehrer-Schüler-Gesprächen. Sehr hilfreich sind in diesem Praxisteil auch die konkreten Fallbeschreibungen, die mit Hilfe von Fragen und Tabellen aufgearbeitet werden können. Besonders in der Lehrerausbildung und in der Fort- und Weiterbildung sollte das vorgestellte Thema ein fester Bestandteil sein.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeber VII
Klassenführung heißt, mit Schülern sprechen 1
Die 16 Regeln der Gesprächsführung 8
1. Nehmen Sie das Schülergespräch so ernst wie Ihre Unterrichtsplanung
bzw. -Vorbereitung 8
2. Bereiten Sie sich sorgfältig auf das Gespräch vor 9
3. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für das Gespräch und zeigen Sie,
dass es ihnen wichtig ist 13
4. Wählen Sie einen geeigneten Ort bzw. Raum 14
5. Versetzen Sie sieh in die Lage des Schülers und zeigen Sie an ihm und seinen Ansichten Interesse 15
6. Beachten Sie die Signale der Kommunikation 17
7. Finden Sie die richtigen Verhältnisse von Wertschätzung und
Lenkung 22
8. Wenden Sie die Regeln der nondirektiven oder klienten zentrierten Gesprächsführung an 26
9. Führen Sie das Gespräch durch Zuhören 29
10. Finden Sie heraus, was der Schüler will 34
11. Machen Sie Ihre Ansichten transparent 39
12. Bringen Sie den Schüler in positiven Zugzwang 42
13. Halten Sie einen Gespraehsrliythnius ein 44
14. Nutzen Sie so genannte Gesprächslörderer, die das Lehrer-Schüler-Gespräch auf eine tiefgreifende Basis stellen 45
15. Vermeiden Sie die 20 Straßensperren 48
16. So genannte Gesprächsstörer können das Lchrer-Schüler-Gespräch gefährden 52
61 Übungen für die praktische Arbeit 56
Literatur 143