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Kein Raum mehr für Gott? Wissenschaftlicher Naturalismus und christlicher Schöpfungsglaube zugl. Diss. Kath. Theol. Uni Mainz 2005
Kein Raum mehr für Gott?
Wissenschaftlicher Naturalismus und christlicher Schöpfungsglaube


zugl. Diss. Kath. Theol. Uni Mainz 2005

Tonke Dennebaum

Echter
EAN: 9783429027971 (ISBN: 3-429-02797-7)
298 Seiten, paperback, 15 x 23cm, 2006

EUR 25,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Diskussion von wissenschaftlichem Naturalismus und christlich-theistischen Positionen ist derzeit in vollem Gange. Der Naturalismus erhebt den Anspruch, an die Erfolgsgeschichte wissenschaftlicher Erklärungen anzuknüpfen und strebt an, sämtliche Fragen, die sich sinnvoll stellen lassen, zu beantworten.

Jeder Christ steht vor der Herausforderung, seinen Glauben vor diesem Denkhorizont zu verorten: Von seiner Entstehung an wurde das Christentum nicht nur existentiell gelebt, sondern auch philosophisch durchdacht. Hierfür bedarf es zunächst einer genauen Zuordnung von „Glaube" und „Wissen". Im Hauptteil der Arbeit werden diese Überlegungen dann auf das Verhältnis von christlichem Schöpfungsglauben und naturalistischen Kosmogonien angewendet.

Das Ergebnis mag überraschen: Die traditionelle christliche Position ist mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen unserer Zeit konsonant - und in der Diskussion mit dem Naturalismus vermag sich der Schöpfungsglaube erfolgreich zu bewähren.



Autor: Tonke Dennebaum, Dr. theol., geb. 1974, studierte kath. Theologie in Mainz, Münster und an der Pontificia Universitä Lateranense in Rom. Diplom in Mainz, von 2000 bis 2004 wiss. Mitarbeiter bei Prof. Dr. Armin Kreiner am Seminar für Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft der Universität Mainz. Priester der Diözese Mainz.
Rezension
Ein anspruchsvolles Buch für alle, die die Thematik Naturwissenschaft und Religion/Christlicher Glaube unterrichtlich behandeln! Ein atheistischer Naturalismus versteht sich als rein wissenschaftliches, weltanschaulich neutrales Konzept, das objektive Gültigkeit beanspruchen kann und jede Form von Theismus mit der Überzeugung eines personal existierenden Gottes in Frage stellt. Dennoch hält der Autor (typisch katholisch?) Naturalismus und Theismus für nicht prinzipiell inkommensurable Ansätze, insbesondere weil durch die Dynamisierung des statischen mechanistischen Weltbilds vor allem durch die Relativitätstheorie Albert Einsteins Bewegung in die verhärteten Positionen von Theisten und Naturalisten gekommen ist.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1. FRAGESTELLUNG UND METHODIK 9

1.1. Glaube und Wissen: Zur Relevanz der Problematik 12
1.1.1. Grundannahmen des wissenschaftlichen Naturalismus 12
1.1.2. Bedeutung für den christlichen Theismus 16
1.1.3. Zur Reichweite der Debatte in gesellschaftlicher Perspektive 21
1.2. Theologische Methodik 27
1.2.1. Die eine Methode der Theologie? 27
1.2.2. Der methodische Alternativentwurf Dietrich Bonhoeffers 31
1.2.3. Religiöse Erfahrung 38
1.2.4. Das Handeln Gottes in der Welt 42
1.2.5. Kritischer Rationalismus und Theologie 49
1.3. Ideengeschichtliche Perspektiven: Die Entwicklung in der Neuzeit 58
1.3.1. Handeln Gottes jenseits der Grenzen menschlicher Erkenntnis ? 61
1.3.2. Marginalisierung Gottes in Physik und Philosophie 66
1.3.3. Endgültiger Abschied von der Rationalität des Glaubens ? 70
1.3.4. Neue Paradigmen als Herausforderung für Naturalismus und Theismus 71
1.4. Zusammenfassung 76

2. ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DES UNIVERSUMS 80

2.1. Die traditionelle theistische Position 85
2.1.1. Creatio ex nihilo 87
2.1.2. Creatio continua 96
2.2. Das kosmologische Standardmodell 100
2.2.1. Physikalische Grundlagen moderner Kosmologie 100
2.2.2. Das Urknallmodell 107
2.2.3. Philosophische Aspekte der frühen theologischen Rezeption 117
2.2.4. Kritische Diskussion des atheistischen Arguments 123
2.2.5. Konsonanz von Urknalltheorie und Schöpfungshypothese 131
2.3. Naturalistische Argumente I: Kritik des kosmologischen Arguments 137
2.3.1. Das kosmologische Argument 137
2.3.2. Stephen Hawking: Das Quantengravitationsmodell 150
2.3.3. Die Theorie des oszillierenden Universums 170
2.3.4. Alan Guth: Die Theorie des inflationären Universums 174
2.3.5. Diskussion 188
2.4. Naturalistische Argumente II: Kritik des teleologischen Arguments 194
2.4.1. Traditionelle Varianten des teleologischen Arguments 194
2.4.2. Neuformulierung durch Richard Swinburne 201
2.4.3. Das Phänomen desfme tuning 205
2.4.4. Femabstimmung per Zufall? 211
2.4.5. Das teleologische fine-tuning-Argument 213
2.4.6. Das Anthropische Prinzip 215
2.4.7. World ensemble explanation 226
2.4.8. Die Theorie des oszillierenden Universums 231
2.4.9. Die Theorie des evolutionären Universums 234
2.4.10. Bubble-universes und die Theorie des inflationären Universums 242
2.4.11. Das teleologische Argument und eine "Theorie von allem" 247
2.4.12. Diskussion 254
2.5. Zusammenfassung 262

FAZIT 269
NAMENSREGISTER 273
LITERATURVERZEICHNIS 278