Liebe Leserin,
lieber Leser!
Wenn wir für Beiträge in den Katechetischen Blättern Autorinnen und Autoren anfragen, dann erhalten wir meistens Zusagen (gelegentlich leider auch Absagen). Manchmal gibt’s zur Zusage noch ein persönliches Wort über das bloße »Ja, mache ich« hinaus: Jemand freut sich, über den eigenen Forschungsschwerpunkt berichten zu dürfen oder über ein besonders gelungenes Praxisprojekt. Jemand sagt nach längerer Überlegung trotz mannigfacher Aufgaben zu, weil ihm oder ihr das Thema so wichtig ist. Dass in vielen Artikeln Herzblut pulsiert, das spürt man beim Lesen und manchmal entwickelt sich daraus auch ein engagiertes Gespräch über religionspädagogische Thesen, Themen und Trends zwischen den für das Heft Verantwortlichen und Autor oder Autorin.
Das war auch bei diesem Heft so – und war dabei doch ganz anders.
Dominik Blum und mir fiel auf, wie sehr der Titel des von uns betreuten Heft es Programm war: »Über Kirche reden« führte zu ungewöhnlich persönlichen, intensiven, oft nachdenklich machenden Gesprächen mit Autorinnen und Autoren im Vorfeld, und in manchem Artikel schwingt noch deutlich mit, dass dieses Thema nicht jenseits von Erfahrung und Überzeugung abzuhandeln ist. Jenseits dieser eher subjektiven Dimensionen fällt auf: Würde man dieses Heft mithilfe einer Schlagwortwolke visualisieren, so träten vermutlich Begriffe wie »Anerkennung des Anderen«, »Eröffnung
von Räumen«, »Ermöglichung von Beziehung« stark hervor. Dass derartige Begriffsbildungen die Verbindung zwischen dogmatischer Reflexion, religionssoziologischer Analyse, erziehungswissenschaftlicher Option und praxisbezogener religionspädagogischer Intention in Sachen Kirche schaffen, mag zunächst überraschen. Indessen: Mit Blick auf die Grundlegung
von Kirche in Jesus Christus liegt nichts näher!
Weil Erfahrung und Überzeugung eine so wichtige Rolle beim Thema Kirche spielen, führt dies gelegentlich auch zu überspitzten, schwarz-weißen inneren Bildern von Kirche. Solche Karikaturen haben wir daher als Gesprächsanlässe gleich mal ins Heft gesetzt, damit Sie vielleicht dazu Lust
bekommen: miteinander und mit anderen »über Kirche reden«!
Rita Burrichter
Schriftleiterin
Inhaltsverzeichnis
Über Kirche reden
Über Kirche reden: Ein Gespräch mit Johanna Rahner
Die Tübinger Dogmatikerin antwortet frisch von der Leber weg.
von: Rita Burrichter
Seite 316 - 319
Christine Freitag
Anerkennung und Zugehörigkeit
Zwischenruf einer Erziehungswissenschaftlerin: Warum Nachdenken über Anerkennung wichtig ist, wenn es um Kirche geht.
Seite 320 - 322
Matthias Sellmann
Wenn Fische übers Wasser reden
Christsein und Kirche sollte man nicht zu selbstverständlich miteinander identifizieren.
Seite 323 - 328
Josef Epping
Kirche laut Lehrplan
Das Thema Kirche steht im Religionsunterricht in einem nicht harmonisierbaren Spannungsfeld.
Seite 329 - 335
Stefanie Lieb
Offene Tore: Die Herz-Jesu-Kirche in München
Ein Beispiel, wie moderner Kirchenbau zur Einladung werden kann.
Seite 336 - 340
Franziska Mellentin
Wie wird Kirche in einem eher areligiösen Umfeld zum Thema?
Seite 341 - 344
Annegret Meyer
»Nun sag: Wie hast du’s mit der Kirche?«
Eine Gewissensfrage: Wie kirchlich müssen staatliche Religionslehrerinnen und -lehrer sein?
Seite 345 - 350
Michael Balceris
In der Oberstufe über Kirche reden
Papst Franziskus macht’s möglich: Ein provozierender Einstieg zum Thema Kirche.
Seite 351 - 356
Dominik Blum
Standpunkte und Lichtzeichen
Ein kleiner Reisebericht über eine Kirchenraumerkundung mit Vätern und Söhnen.
Seite 357 - 360
Patrick Schoden
Ohne Andersorte geht es nicht
Einblicke in die Arbeit der Jugendburg Gemen im Bistum Münster.
Seite 361 - 363
Alexander Brüggemann
Akzent »Roadmovies«
Die vielleicht größte Pfarrei der Welt: Christlicher Alltag in der Südsee
Seite 364 - 365
Gefunden und notiert
Seite 366 - 367
Anfragen an der konfessionellen RU
Rudolf Englert
Warum konfessioneller Religionsunterricht?
Den »strukturellen Verlegenheiten«, die der gegenwärtige Religionsunterricht mit sich bringt, sollte man nicht ausweichen.
Seite 368 - 375
Ulrike Link-Wieczorek
Überlegungen zum Religionsunterricht der Zukunft
Die Konfessionen sind pluraler, als theologische Lehre und Ausbildung dies wahrnehmen.
Seite 376 - 379
Eileen Krauße
Im Blick: Jugendarbeit
»Unser Leben ist ein Wartezimmer«: Pastoral für junge Erwachsene
Seite 380 - 383
Bücher
Seite 384 - 388
Auslese
Patrick Roth, »Sunrise«
von: Norbert Weidinger
Seite 389
Impressum
Seite 390
Praxisbeilagen
Praxis RU Primar 3/2014
Doris Gänger / Dagmar Cuffari
Mit dem Herzen beten. Gebetsformen zum Symbol Herz
(mit Material zum Download unter http://primarstufe.katecheten-verein.de/)
Praxis RU Sekundar 3/2014
Martin Wolters
»Bibelclouds« im RU. Wortwolken als Einstieg in die Arbeit mit biblischen Texten.
(mit Material zum Download unter http://sekundarstufe.katecheten-verein.de/)