lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Kants Kritik der praktischen Vernunft Eine Philosophie der Freiheit Das Werk ist Teil der Reihe:
(C.H.Beck Paperback;6072)
Kants Kritik der praktischen Vernunft
Eine Philosophie der Freiheit


Das Werk ist Teil der Reihe:

(C.H.Beck Paperback;6072)

Otfried Höffe

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406639340 (ISBN: 3-406-63934-8)
456 Seiten, paperback, 12 x 19cm, 2012

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Otfried Höffe führt in diesem Buch Schritt für Schritt durch Kants praktische Philosophie. Der erste Teil stellt die vier Antriebskräfte vor, die Kant zu seiner praktischen Philosophie motivierten und die bis heute aktuell sind: Aufklärung, Kritik, Moral und Kosmopolitismus. Dann zeigt Höffe im zweiten Teil, inwiefern Kant die Moralphilosophie revolutionierte, und erläutert im dritten Teil die Provokationen, die in Kants praktischer Philosophie liegen. Die weiteren Teile befassen sich mit der Politischen Philosophie, der Geschichtsphilosophie und Kants Denken über Religion und über Erziehung. Verfasst von einem der besten Kenner, führt das Buch systematisch in einen der wichtigsten Bereiche von Kants Philosophie ein und setzt deren Grundgedanken in Beziehung zu den heutigen Debatten.

Otfried Höffe ist Professor für Philosophie und lehrte in Fribourg, Zürich und Tübingen, wo er die Forschungsstelle Politische Philosophie leitet. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift für philosophische Forschung und Herausgeber der Reihe "Denker". Neben Arbeiten zu Aristoteles, Kant und Rawls hat er zahlreiche Werke zur Ethik und Rechtsphilosophie veröffentlicht. Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung.
Rezension
Kants Kritik der praktischen Vernunft wie auch Kants Kritik der reinen Vernunft stellen grundlegende Werke neuzeitlicher Philosophie dar und zu beiden Bereichen legt der Tübinger Philosoph Otfried Höffe entsprechend analog aufgemachte Darstellungen in der Beckschen Reihe vor (Praktische Vernunft: ISBN 9783406639340 / Reine Vernunft: ISBN 9783406617362). - Kant unterwirft mit seinen beiden Kritiken die europäische Aufklärung einer radikalen Selbstkritik mit den bekannten Fragen: 1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? Kant "Kritik der reinen Vernunft" ist dabei primär, aber nicht ausschließlich, auf Frage 1 bezogen, seine "Kritik der praktischen Vernunft" analog primär auf Frage 2. Die Würde der menschlichen Natur liegt dabei nach Kant jeweils in ihrer Freiheit. Der Autor führt in diesem Buch Schritt für Schritt durch Kants praktische Philosophie und bietet damit zugleich eine Einführung wie einen Kommentar zu Kants Werk.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
"so klug wie lesenswert"
Michael Pawlik, Die Welt, 2. Februar 2013
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 9

Erster Teil: Vier Antriebskräfte 13

1. Aufklärung 15
1.1 Selbstdenken 16
1.2 Ein Grundmotiv 19
1.3 Vier Stufen 22
1.4 Öffentlicher und privater Vernunftgebrauch 24

2. Kritik 27

2.1 Judikative Kritik 27
2.2 Ein demokratischer Gerichtsprozeß 31
2.3 Bleibende Attraktivität 34

3. Moral 36

3.1 Häretische Lektüre von Kants Werk 37
3.2 Eine Motiv-Konkurrenz? 42
3.3 Instrumentalisierung des Wissens? 44

4. Kosmopolitismus 47

4.1 Der Weltbürger aus Königsberg 48
4.2 Die epistemische Weltrepublik 52
4.3 Moralischer Kosmopolitismus 54
4.4 Kosmopolitische Erziehung 58
4.5 Weitere Kosmopolitismen und Bilanz 63

Zweiter Teil: Kants Revolution der Moralphilosophie 67

5. Ethik als praktische Philosophie 69

5.1 Vorrang der zweiten Kritik 71
5.2 Das moralische Interesse 73
5.3 Reine praktische Vernunft 80
5.4 Sieben Beweisschritte 85
5.5 Die entscheidende Passage 90

6. Kritik am Prinzip Glückseligkeit 92

6.1 Ein weltfremdes Moralisieren? 92
6.2 Bloße Form 95
6.3 Zwei Glücksethiken: Aristoteles und Utilitarismus 100

7. Die neue Formel: Der kategorische Imperativ 106

7.1 Drei Aufgaben 106
7.2 Das Naturgesetz als Typus 108
7.3 Beispiel 1: Lügeverbot 112
7.4 Beispiel 2: Depositum 115
7.5 Maximenethik 121

8. Willensfreiheit und Vernunftfaktum 130

8.1 Ein Blick zurück in die dritte Antinomie 131
8.2 Ein freier Wille 135
8.3 Sittengesetz vor Freiheit 145
8.4 Faktum der Vernunft 148
8.5 Warum moralisch sein: Das Gefühl der Achtung 157
8.6 Was kann die heutige Ethik-Debatte von Kant lernen? 159

Dritter Teil: Kantische Provokationen 165

9. Provokation 1: Höchstes Gut? 166

9.1 Eine Parallele zur ersten Kritik? 167
9.2 Vom Sollen zum Hoffen: Das höchste Gut 169
9.3 Re-Theologisierung und Rest-Eudaimonismus? 173
9.4 (Quasi-)Dialektik der reinen Vernunft tout court 176
9.5 Die Postulate: Gott und Unsterblichkeit 183

10. Provokation 2: Pflicht kontra Neigung? 187

10.1 Braucht die Moral den Gegensatz zur Neigung? 187
10.2 Was findet in der schönen Seele zur Einheit? 189
10.3 Kant oder Schiller? 193

11. Provokation 3: Eine «Metaphysik» der Moral? 197

11.1 Kant als Aristoteliker 198
11.2 Aristoteles’ Ethik: metaphysikfreimetaphysisch 200
11.3 Kants Ethik: metaphysisch-metaphysikfrei 203

12. Ausblick: Kantinspirierte Ethiken 208

12.1 Deutscher Idealismus bis zum Neukantianismus 208
12.2 Kant in der Gegenwart 212

Vierter Teil: Politische Philosophie 215

13. Der kategorische Rechtsimperativ 217

13.1 Moralisches kontra positives Recht 218
13.2 Metaphysik plus Anthropologie 220
13.3 Der moralische Rechtsbegriff 221
13.4 Sechs Funktionen 227
13.5 Zwangsbefugnis 229

14. Das eine angeborene Recht 236

14.1 Das Kriterium für Menschenrechte 236
14.2 «kraft seiner Menschheit» 239
14.3 Eine Rechtspfl icht gegen sich 239
14.4 Implizite Menschenrechte 243
14.5 Quasi-Menschenrechte 247
14.6 Ein Blick in die Friedensschrift 249

15. Kants Gerechtigkeitstheorie des Friedens 251

15.1 Ein eminent politisches Traktat 251
15.2 Eine Fülle von Innovationen 254
15.3 «Königliche Völker» und königliche Menschheit 261
15.4 Eine realistische Vision 265

Fünfter Teil: Geschichte 273

16. Kosmopolitische Geschichtsphilosophie 274

16.1 Der Diskussionsrahmen 274
16.2 Die Texte 276
16.3 Wider «zyklopische Gelehrsamkeit» 282
16.4 Der Motor: Antagonismus 285
16.5 Fortschrittsdenken: bescheiden-unbescheiden 287
16.6 Zum epistemischen Status 289

17. Zur Garantie des ewigen Friedens 293

17.1 Eine quasi-transzendentale Deduktion 294
17.2 Die Lösung: «die große Künstlerin Natur» 295
17.3 Äußere und innere Natur 298
17.4 Staatsrecht, Völkerrecht, Weltbürgerrecht 300
17.5 Epistemischer Status 308

18. Geschichtsphilosophie nach oder mit Kant 310

18.1 Friedrich Schiller 310
18.2 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 314
18.3 Friedrich Nietzsche 321
18.4 Ausblick: Lieber mit Kant 324

Sechster Teil: Religion 339

19. Vernunftgrenzen der Religion 341

19.1 Keine vierte Kritik 341
19.2 Religionsphilosophie vor der Religionsschrift 342
19.3 Das neue Projekt 344
19.4 Die Hauptthemen 351
19.5 Eine Fülle von Lesarten 356
19.6 Vorläufige Bilanz 362

20. Philosophische Bibelhermeneutik 366

20.1 Zur Religionsphilosophie der Fakultätenschrift 366
20.2 Fortsetzung der Religionsschrift 369
20.3 Vier hermeneutische Grundsätze 373
20.4 Einwände 376

21. Über das Böse und über Bösartigkeit 379

21.1 Das Thema wiedergewinnen 379
21.2 Zum Begriff des moralisch Bösen 384
21.3 Gibt es moralisch Böses? 390
21.4 Von Natur aus böse? 393
21.5 Führt Moral unumgänglich zur Religion? 396

Siebter Teil: Ausblick 401

22. Erziehungsziele: Kultivieren, Zivilisieren, Moralisieren 403

22.1 Eine kosmopolitische Pädagogik 405
22.2 Pädagogische Anthropologie 407
22.3 Zweck: Aufklärung 409
22.4 Vier Erziehungsziele 411
22.5 Über den Wert des Menschen 422
22.6 «Das Kind soll … arbeiten lernen» 424
22.7 Bilanz 426

23. Das Moralwesen Mensch als Endzweck 427

23.1 Die provokative These 427
23.2 Zum systematischen Ort 428
23.3 Vom teleologischen System der Organismen 431
23.4 Vom letzten Zweck der Natur als eines teleologischen Systems 433
23.5 Vom Endzweck 435

Abkürzungen und Zitierweise 439
Literatur 440
Namenregister 449
Sachregister 453