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Jugendstil  Titel der französischen Originalausgabe: L´Art Nouveau
2009 Editio - Editions Citadelles & Mazenod, 8, rue Gaston de Saint-Paul, 75116 Paris
www.citadelles-mazenod.com
Jugendstil


Titel der französischen Originalausgabe: L´Art Nouveau

2009 Editio - Editions Citadelles & Mazenod, 8, rue Gaston de Saint-Paul, 75116 Paris

www.citadelles-mazenod.com

Jean-Michel Leniaud

Michael Imhof Verlag GmbH & Co. KG
EAN: 9783865685834 (ISBN: 3-86568-583-8)
620 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 26 x 32cm, 2010, 600 Farbabbildungen

EUR 150,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Jugendstil ist in seiner Vielfalt und Gegensätzlichkeit einzigartig. Das spiegelt sich nicht zuletzt in den Bezeichnungen wider, unter denen Kunstkritik und Kunstgeschichte sich dieses Phänomens annahmen, darunter „Art Nouveau“, „Nieuwe Kunst“, „Jugendstil“, „Secession“, „Modernismo“ und „Modern Style“.

Der Jugendstil zeigt sich, unabhängig von der Ausprägung in den verschiedenen Ländern, als kein ausreichend konsensfähiges Phänomen, mit dem sich die gesamte Gesellschaft eines Landes hätte identifizieren können. Abstraktion und die Geometrie der Geraden spielten eine ebenso wichtige Rolle wie florale, geschwungene Linien; in Formen, Motiven und Farben weist er überdies eine enorme, ja sogar gegensätzliche Vielfalt auf.

Der Band spiegelt den ganzen Facettenreichtum dieser Kunst wider, deren Umsetzung von Land zu Land ebenso stark variieren konnte wie ihre Verbreitung innerhalb des Zeitraums von etwa 1870 bis 1914, mit einem Höhepunkt in Frankreich und Belgien in den Jahren 1895 bis 1910.

Das Buch bildet ein Refenzwerk über die Kunst jener Jahrhundertwende und berücksichtigt alle Bereiche: Architektur, Wand- und Glasmalerei, Möbel, Keramik, Glas- und Textilkunst, Schmuck, Plakatmalerei, Buchkunst usw.

Der Jugendstil ist in seiner Vielfalt und Gegensätzlichkeit einzigartig. Das spiegelt sich nicht zuletzt in den Bezeichnungen wider, unter denen Kunstkritik und Kunstgeschichte sich dieses Phänomens annahmen: „Art Nouveau", „Nieuwe Kunst", - Jugendstil", „Secession", „Modernisme" beziehungsweise „Modernismo" in Barcelona und im kastilischen Spanien, das russische Äquivalent „Stil modern" oder das englische „Modern Style" bringen das neuartige Kunstverständnis zum Ausdruck; „Art floral" und „Stile floreale" legen den Schwerpunkt auf die Motivik; „Style Guimard" oder „Stile Liberty" verweisen auf wichtige Vertreter und Förderer; „Style coup de fouet" („Peitschenhieb") oder „Style nouille" („Nudelstil") bilden Umschreibungen einer emotionsbehafteten Rezeption. „Style 1900" verweist schließlich auf die Jahrhundertwende und die Weltausstellung in Paris im selben Jahr und symbolisiert einen Höhepunkt dieser Kunst, der etwas voreilig mit der Belle Epoque gleichgesetzt wird.

Bei dieser längst nicht vollständigen Aufzählung wird schnell deutlich, dass jede dieser Bezeichnungen zugleich Fragen aufwirft: Ist der Jugendstil -wie wir das Phänomen im Folgenden benennen wollen - wirklich charakteristisch für die Belle Epoque? Bevorzugte er tatsächlich florale, geschwungene Linien? Lässt er sich überhaupt als „Stil" klassifizieren? Man stellt fest, dass er, unabhängig von der Ausprägung in den verschiedenen Ländern, kein ausreichend konsensfähiges Phänomen darstellte, mit dem sich die gesamte Gesellschaft eines Landes hätte identifizieren können, dass Abstraktion und die Geometrie der Geraden eine ebenso wichtige Rolle spielten wie florale, geschwungene Linien und dass er in Formen, Motiven und Farben eine enorme, ja sogar gegensätzliche Vielfalt aufweist.

Der Band spiegelt den ganzen Facettenreichtum dieser Kunst wider, deren Umsetzung von Land zu Land ebenso stark variieren konnte wie ihre Verbreitung innerhalb des Zeitraums von etwa 1870 bis 1914, mit einem Höhepunkt in Frankreich und Belgien in den Jahren 1895 bis 1910.

Großartige Künstler wie Lalique, Galle, Daum und Tiffany im Kunstgewerbe oder Horta, Guimard, van de Velde und Gaudi in Architektur und Innenarchitektur bilden die Eckpfeiler dieser außergewöhnlichen Synthese in einer der spannungsreichsten Epochen der Kunst der Neuzeit.

Mit diesem Band liegt ein Referenzwerk über die Kunst jener Jahrhundertwende vor, in der sämtliche Bereiche von einer schier unbändigen Schaffensenergie beflügelt wurden: Architektur, Wand- und Glasmalerei, Möbel, Keramik, Glas- und Textilkunst, Schmuck, Plakatmalerei, Buchkunst usw.
Rezension
Dieses ebenso voluminöse wie qualitativ hochwertige Werk bildet die z.Zt. wohl umfassendste Darstellung des Jugendstils um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert auf mehr als 600 großformatigen Seiten mit mehr als 600 Farbabbildungen. Die wichtigsten Strömungen der Jugendstilarchitektur mit ihren jeweiligen Vertretern und Hauptwerken in ganz Europa werden ebenso vorgestellt wie die kulturellen Hintergründe und die typischen Merkmale der Jugendstilkunst insgesamt: Henry van de Velde, Victor Horta, Antoni Gaudí oder Otto Wagner u.v.a.m. Das Buch bildet ein Refenzwerk über die Kunst jener Jahrhundertwende und berücksichtigt alle Bereiche: Architektur, Wand- und Glasmalerei, Möbel, Keramik, Glas- und Textilkunst, Schmuck, Plakatmalerei, Buchkunst usw. Der Jugendstil rückt das bewegte Bild und den bewegten Stil in den Mittelpunkt und erweist sich damit als Reflex des industriellen Zeitalters (Pariser Weltausstellung 1900) und der Geburt des Kinos mit seinen bewegten Bildern. Die Faszination der Bewegung hatte alle Bereiche des Lebens ergriffen. Die bildenden Kunst bemühte sich, die weltverändernden technischen Prozesse auf ihre Weise einzuholen. Äußerlich kennzeichnende Teile oder Elemente des Jugendstils sind dekorativ geschwungene Linien sowie flächenhafte florale Ornamente und die Aufgabe von Symmetrien. Zugleich erhebt der Jugendstil die Forderung nach der großen Verschmelzung von 'Kunst und Leben', der Wiedereinbeziehung der Kunst in das Alltägliche, im Sinne einer umfassenden künstlerischen Neugestaltung aller alltäglichen Dinge, wobei den dekorativen Künsten ein ganz besonderes Gewicht zukam.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG: DER AUFBRUCH IM DIE VIELFALT 9

• Vielfalt und Gegensätze
• Neue Regeln des künstlerischen Schaffens
• Die Befreiung von überkommener Ikonologie
• Die Wiederbelebung alter Techniken
• Der Jugendstil - ein Stil?

GROSSBRITANNIEN: VORDENKER UND WEGBEREITER 35

• Arte and Crafts
• Das Aesthetic Movement
• Arthur Lasenby Liberty
• Burne-Jones und Whistler - Wegbereiter des Jugendstils
von Marie-Amelie Tharaud
• Aubrey Beardsley und die englische Grafik
von Marie-Amelie Tharaud
• Die Schule von Glasgow
• Malerei in Glasgow - Vom Japanismus zu den „Glasgow Four"
von Marie-Amelie Tharaud

ACHT JUGENDSTILLAMPEN 87

BRÜSSEL: WIEGE EINER NEUEN ÄSTHETIK 95

• Brüssel in den 1880er-Jahren
• „La Libre Esthetique"
• Paul Hankar
• Victor Horta
• Henry van de Velde
• Druckgrafik und Plakatkunst
• Jugendstil - „Kongo-Stil"?
• Die Ausstellung in Turin 1902 und das zweite Erwachen des Jugendstils
• Wendepunkt im belgischen Jugendstil: Das Palais Stoclet
• Malerei als Architekturdekor
von Marie-Amelie Tharaud
• Staffelmalerei im belgischen Jugendstil
von Marie-Amelie Tharaud

KUNSTSCHMIEDEARBEITEN DES JUGENDSTILS 159

PARIS: HAUPTSTADT DES JUGENDSTILS l65

• Die Galerie Bing
• Hector Guimard und das Castel Beranger
• „L'Art dans Tout"
• Henri Sauvage
• Die Weltausstellung 190O
• Die Architektur in Paris
• Guimard und das Kunstgewerbe
• Malerei und Grafik
von Marie-Amelie Tharaud

DIE SCHMUCKKUNST VON RENE LALIQUE 233

NANCY UND DER TRIUMPH DES PFLANZENMOTIVS 241

• Dominanz des Kunstgewerbes
• Die Entstehung der „Ecole de hancy"
• Charakteristiha der „Ecole de Mancy"
• Architektur
• Maler und Zeichner
von Marie-Amelie Tharaud

MÖBELKUNST DE5 JUGENDSTILS 279

WIEN: VOM BAROCK ZUR GEOMETRIE 287

• Otto Wagner und seine Schüler
• Die Sezession
• Einfluss auf die Wagnerschule
• Joseph Maria Olbrich
• Otto Wagner und die Sezession
• Josef Hoffmann
• Weitere Wagner-Schüler
• Adolf Loos und die klassische Reaktion
• Die Hoffmannschule und die Wiener Werkstätte
• Malerei
von Marie-Amelie Tharaud

PRAG: WIENER EINFLUSS UMD NATIONALER STIL 335

• Zögerliche Anfänge
• Auf dem Weg zum Jugendstil
• Architektur
• Plastik
• Alfons Mucha und die nationale tschechische Kunst

DIE RENAISSANCE DER GLASMALEREI 377

UNGARN: ZURÜCK ZU DEM URSPRÜNGEN DER NATION 383

• Die Entwicklung des ungarischen Jugendstils
• Der englische Einfluss
• Der Blick nach Belgien und Frankreich
• Deutsche Einflüsse
• Ungarischer Jugendstil Wiener Prägung
• Maler und Illustratoren
von Marie-Amelie Tharaud

POLEN UND SLOWENIEN: PROVINZEN DES KAISERREICHS 411

• Das Junge Polen
• Volkskunst und Kunsthandwerk zur Zeit des Jungen Polens: Die Kunst von Zakopane
• Das Werk von Stanistaw Wyspiariski
• Die Architektur
• Die polnische Malerei von Marie-ftmelie Tharaud
• Die Entwicklung in Slowenien
• Die Sezessionsarchitektur von Ljubljana

DEUTSCHLAND: DIE POLITIK DER GROSSHERZÖGE 429

• München
• Die Münchner Malerszene
von Marle-Amelle Tharaud
• Darmstadt
• Berlin
• Dresden
• Weimar
• Hagen und die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft (AEG) in Berlin

RUSSLAMD: EUROPÄISCHE ÄSTHETIK AM DER GRENZE ZU ASIEN 469

• Der Künstlerzirkel von Abramzewo
• Die Bedeutung der Zeitschriften
• Protagonisten des russischen Jugendstils
• Holz und Eisen als bevorzugte Baustoffe
• Die Farbe
• Die Verschmelzung von neorussischer Tradition und Jugendstil im Kirchenbau
• Stadt- und Mietshäuser
• Das Kunsthandwerk
• Die Malerei
von Marie-Amelie Tharaud

KATALONIEN: HINWENDUNG ZU EINER NEUEN FORMENSPRACHE 493

• Hintergrund
• Die Weltausstellung von 1888 und die Modernistas
• Lluis Domenech i Montaner und seine Schüler
• Josep Puig i Cadafalch
• Antoni Gaudi i Cornet
• Gaudis Mitarbeiter
• Plastik und Kunstgewerbe
• Literatur, Malerei und Grafik: Einheit der Künste
von Marie-Amelie Tharaud

PLAKATKUNST - VON TURIN NACH BARCELONA, VON WIEN NACH PRAG ... 551

ITALIEN: ZÖGERLICHER ABSCHIED VOM HISTORISMUS 559

• Bologna und die Aemilia Ars (1898-1903)
• Prima Esposizione Internationale d'Arte Decorativa Moderna - Turin 1902
• Der Jugendstil im übrigen Italien
• Malerei
von Marie-Amelie Tharaud

EPILOG 598

ANHANG
BIBLIOGRAFIE 603
INDEX 607
ABBILDUNGSNACHWEI5 618
DANKSAGUNG 619