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Jerusalem lag in Franken Synagogen und jüdische Friedhöfe
Jerusalem lag in Franken
Synagogen und jüdische Friedhöfe




Herbert Liedel, Helmut Dollhopf, Rudolf Maria Bergmann

Echter
EAN: 9783429028268 (ISBN: 3-429-02826-4)
168 Seiten, hardcover, 24 x 32cm, November, 2006

EUR 29,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
"Jerusalem lang in Franken - Synagogen und jüdische Friedhöfe" dokumentiert die tragische Geschichte jüdischer Gemeinden mit ihren Gotteshäusern und Friedhöfen. Verglichen wird der Zustand der Synagogen vor 25 Jahren mit dem jetzigen Erscheinungsbild - teilweise ergänzt durch Schwarzweiß-Aufnahmen aus der Zeit vor der Pogromnacht im Jahr 1938.

In jüngster Zeit sind viele dieser Synagogen restauriert worden. Da nur noch wenige jüdische Gemeinden in Franken existieren, finden dort neben Mahn- und Gedenkgottesdiensten vor allem kulturelle Veranstaltungen statt.

Der Text liefert den nötigen Hintergrund zu den abgebildeten Objekten, informiert über Zerstörung, Zweckentfremdung, aber auch über Erhaltung und neue Bestimmung. So ist dieses Buch ein Projekt gegen das Vergessen und eine Aufforderung, neuen Gefahren der Unmenschlichkeit entgegenzuwirken.
Rezension
Wer den repräsentativ und ansprechend aufgemachten Bildband in die Hand nimmt, wird ihn kaum wieder schnell zur Seite legen. Die eindrucksvollen Fotografien in höchster grafischer Qualität künstlerisch gestaltet von Herbert Liedel und Helmut Dollhopf ziehen einen sogleich in den Bann.
Mit unaufdringlichen aber faszinierenden Licht- und Schatteneffekten lassen die – von der Farbgebung
her – leicht abgekühlten, großflächigen Bilder jüdisch-fränkische Geschichte lebendig werden: Eine Vielzahl von noch erhaltenen kleinen Landsynagogen, wenigen großen jüdischen Zentren, von Friedhöfen und Einzelgegenständen in bekannten und weniger bekannten Orten der drei fränkischen Regierungsbezirke.

Ins Auge springen v.a. die Bildvergleiche ein und desselben Objekts im meist verwahrlosten oder total zweckentfremdeten Zustand der achtziger Jahre und als gegenwärtiges Erscheinungsbild – nunmehr meist sorgfältig restauriert oder in der ursprünglichen Substanz gewissenhaft konserviert. Ergänzend sind wenige historische schwarz-weiß Fotos aus der Zeit vor der NS-Verfolgung eingefügt.
Die Außenaufnahmen sind auch deshalb so packend, weil sich die ehemaligen Synagogen wie selbstverständlich eingegliedert in die Dorfgemeinschaften Frankens zeigen: Manchmal stolz und markant vergangenes, jüdisches Selbstbewusstsein demonstrierend, dann wieder versteckt geduckt und eingezwängt – Zeugnisse von Unterdrückung und Erniedrigung. Dezente Hinweise auf gegenwärtige Schändungen von Friedhöfen und Gebäuden zeigen, dass diese Vergangenheit noch lange nicht abgeschlossen ist.

Nur selten finden sich Menschen auf den Bildern, was den Charakter der Verlassen- und Verlorenheit der dargestellten Baudenkmäler verstärkt. Zugleich wird aber damit - bewusst oder ungewollt - die Frage aufgeworfen, wo Menschen damals waren, als Unmenschliches geschah und wo sie heute sind, um diese Orte zu Begegnungsstätten zu machen, um diesen den toten musealen Charakter nehmen.

Die Bilddokumente verschweigen aber auch nicht, dass die mit Liebe und Sorgfalt wieder hergestellten Baudenkmäler nach Entfaltung eines jüdisch-kulturellen Reichtums drängen.

Der Text von Rudolf Maria Bergmann gibt kompakt und in überschaubarem Umfang einen tiefen Einblick in das Landjudentum Frankens, in seine Entstehung, seine Vernichtung und die zarten Wurzeln eines neu aufkeimenden Lebens.

Dieser faszinierende Bildband gibt wertvolle und aufschlussreiche Informationen über eine weitgehend verlorene, mutwillig zerstörte und verantwortungslos zertretene Kultur. Auch Kenner der jüdischen Geschichte werden davon überrascht und betroffen sein. Zugleich ist es aber auch ein deutlicher Protest wider das Vergessen, eine klare Mahnung vor den Gefahren einer neu heraufziehenden Unmenschlichkeit und ein Appell, weitgehend zerstörte Kultur wieder zu ermöglichen.

Ein Buch, das staunend macht und zum Nachdenken anregt.
Verlagsinfo
"Jerusalem lag in Franken - Synagogen und jüdische Friedhöfe" dokumentiert die tragische Geschichte jüdischer Gemeinden mit ihren Gotteshäusern und Friedhöfen. Verglichen wird der Zustand der Synagogen vor 25 Jahren mit dem jetzigen Erscheinungsbild - teilweise ergänzt durch Schwarzweiß-Aufnahmen aus der Zeit vor der Pogromnacht im Jahr 1938.

Der Text liefert den nötigen Hintergrund zu den abgebildeten Objekten, informiert über Zerstörung. Zweckentfremdung, aber auch über Erhaltung und neue Bestimmung.
So ist dieses Buch ein Projekt gegen das Vergessen und eine Aufforderung, neuen Gefahren der Unmenschlichkeit entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
Karte
Vorwort
Jüdisches Franken
Altenkustadt
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