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Jenseits von Subcomandante Marcos und Hugo Chávez
Soziale Bewegungen zwischen Autonomie und Staat
Festschrift für Dieter Boris
Stefan Schmalz, Anne Tittor (Hrsg.)
VSA-Verlag
EAN: 9783899653182 (ISBN: 3-89965-318-1)
256 Seiten, paperback, 14 x 21cm, 2008
EUR 20,80 alle Angaben ohne Gewähr
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Umschlagtext
Hugo Chávez und Subcomandante Marcos stehen als Symbolfiguren für zwei Politikkonzepte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie bilden die Pole eines Spannungsfelds von Autonomie und Staat, in dem sich linke Politik bewegt.
In Lateinamerika ist dieses Verhältnis von besonderer Bedeutung: Mittlerweile sind zehn Mitte-Links-Regierungen im Amt. Viele der Regierungsparteien haben ihre Wurzeln in Bewegungen und Gewerkschaften. Doch die gesellschaftlichen Veränderungen bleiben oft hinter deren Zielen zurück.
Die Festschrift für Dieter Boris versammelt Beiträge, die diesen Spannungsbogen am lateinamerikanischen Beispiel untersuchen. Weitere Artikel widmen sich den Aktivitäten sozialer Bewegungen in anderen Weltregionen.
Rezension
Im Kontext globalisierungskritischer neuer sozialer Bewegungen weltweit sind in Lateinamerika mittlerweile zehn Mitte-Links-Regierungen im Amt, die sich zumindest offiziell gegen den Neoliberalismus wenden. Welche Rolle aber spielt der Staat dabei? Venezuelas Staatschef Hugo Chavez nutzt die staatlichen Institutionen als zentrales Medium zur gesellschaftlichen Umwälzung, das zapatistische Konzept von Marcos hingegen versucht, die gesellschaftlichen Kräfte außerhalb der staatlichen Institutionen zu verändern. Die Festschrift für Dieter Boris versammelt Beiträge, die diesen Spannungsbogen am lateinamerikanischen Beispiel untersuchen. Weitere Artikel widmen sich den Aktivitäten sozialer Bewegungen in anderen Weltregionen.
Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die HerausgeberInnen:
Stefan Schmalz, Dr., Universität Kassel, Arbeitsschwerpunkte: Lateinamerika, Nord-Süd-Beziehungen und Entwicklungstheorie, Internationale Politische Ökonomie; Anne Tittor, Doktorandin an der Universität Kassel, Arbeitsschwerpunkte: Lateinamerika, soziale Bewegungen, Gesundheitspolitik
Die AutorInnen:
Albert Sterr, Alke Jenss, Bea Müller, Christina Deckwirth, Clarita Müller-Plantenberg, Frank Deppe, Georg Fülberth, Gert Meyer, Hans-Jürgen Bieling, Ingo Malcher, Joachim Becker, Johannes Schulten, Juliana Ströbele-Gregor, Kristy Schank, Matthias Ebenau, Rainer Falk, Rainer Rilling, Stefan Peters, Therese Gerstenlauer, Urs Müller-Plantenberg, Werner Ruf.
Inhaltsverzeichnis
Stefan Schmalz/Anne Tittor
Einleitung 7
Rainer Falk
Das Pendel schwingt zurück 15
Erkundungen an den Grenzen des Washington Consensus
Lateinamerika
Therese Gerstenlauer/Alke Jenss/Kristy Schank/Johannes Schulten
Neoliberalismus, Sozialstrukturveränderungen und politische Artikulation 31
Clarita Müller-Plantenberg
Solidarische Ökonomie 45
Matthias Ebenau/Stefan Schmalz
Der Widerstand der sozialen Bewegungen gegen Freihandelsabkommen in Lateinamerika 62
Ingo Malcher
Annäherungen an den Linksperonismus 76
Albert Sterr
Modellwechsel mit Hindernissen 89
Autoritärer Neoliberalismus und Aufschwung alternativer Bewegungen in Mexiko
Bea Müller
Die »bolivarische Revolution« 102
Frauenbewegungen und feministische Politik
Urs Müller-Plantenberg
Schlaglichter auf das Verhältnis zwischen Parteien, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen in Chile 117
Juliana Ströbele-Gregor
Kanon mit Gegenstimme – Soziale Bewegungen und Politik in Bolivien 129
Stefan Peters
Enttäuschte Hoffnung 142
Von Euphorie zur Lethargie bei Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und Parteibasis der Frente Amplio in Uruguay
Andere Weltregionen
Joachim Becker
Zwiespältige Verhältnisse 155
Progressive Regierungen und soziale Bewegungen in Südafrika und Brasilien
Hans-Jürgen Bieling/Christina Deckwirth
Von Seattle über Porto Alegre nach Brüssel 179
Die Europäisierung sozialer Bewegungen
Gert Meyer
Arm und Reich in Russland 192
Werner Ruf
Der politische Islam – eine Widerstandsbewegung? 205
Marburger Weggefährten
Frank Deppe
Sieger oder Verlierer? 218
Anmerkungen zur Debatte um die »68er«
Rainer Rilling
We don’t do empire 232
Georg Fülberth
Die Permanenz der Eigentumsfrage 244
Die Autorinnen und Autoren 253
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