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Jean Piaget Schlüsseltexte in 6 Bänden - Band 4: Psychologie der Intelligenz  Aus dem Französischen übersetzt
von Lucien Goldmann, Yvonne Moser und Hans Aebli
Überarbeitet von Richard Kohler
Mit einer Einführung von Richard Kohler

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
»La psychologie de l’intelligence«
©1947/1949 by Librairie Armand Colin, Paris
Für die deutsche Ausgabe
©1948 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung
Jean Piaget Schlüsseltexte in 6 Bänden - Band 4: Psychologie der Intelligenz


Aus dem Französischen übersetzt

von Lucien Goldmann, Yvonne Moser und Hans Aebli

Überarbeitet von Richard Kohler

Mit einer Einführung von Richard Kohler



Die Originalausgabe erschien unter dem Titel

»La psychologie de l’intelligence«

©1947/1949 by Librairie Armand Colin, Paris

Für die deutsche Ausgabe

©1948 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung

Richard Kohler (Hrsg.), Jean Piaget

Klett-Cotta
EAN: 9783608948141 (ISBN: 3-608-94814-7)
224 Seiten, paperback, 13 x 21cm, 2015, broschiert, mit Register

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Buch fasst nicht nur die bahnbrechenden entwicklungspsychologischen Studien Piagets gut verständlich zusammen, sondern benennt auch die zentralen Quellen für seine Theoriebildung. Die im Jahre 1942 an der Sorbonne gehaltenen Vorlesungen liefern eine übersichtliche Zusammenfassung von Jean Piagets bisheriger entwicklungspsychologischer Forschung. Insbesondere seine ausführliche Auseinandersetzung mit der Gestalttheorie ermöglicht einen Einblick in seine Theorieentwicklung und Argumentationsmuster. Mit seiner Analyse und Kritik der Gestalttheorie kommt er zu dem Schluss, dass die Wahrnehmung nicht der grundlegende Mechanismus der Intelligenzentwicklung sein kann, sondern dass sie auf Handlungen aufbaut. Da diese in einem Raum stattfinden, haben die Operationen, die verinnerlichten Handlungen, eine mathematische Struktur. Deren Entwicklung zeichnet Piaget in den zentralen Dimensionen und Stufen nach, wobei sowohl die sozialen wie auch die biologisch-psychologischen Faktoren berücksichtigt werden.
Rezension
Der Stuttgarter Klett-Cotta Verlag bringt jetzt zum deutlich gegenüber den Einzelbänden reduzierten Preis die wichtigsten Werke Jean Piagets heraus: Schlüsseltexte in 6 Bänden (149,95 €), herausgegeben und überarbeitet von Richard Kohler, der mit der Studie "Piaget und die Pädagogik.
Eine historiographische Analyse" 2008 an der Universität Zürich promoviert hat. Die sechs Bände umfassende Reihe bietet einen guten Überblick über Jean Piagets großes, einflussreiches Werk. Diese zentralen Schriften sind noch heute für die interdisziplinäre Forschung maßgeblich und gehören zum Kernbestand der Disziplingeschichte von Psychologie und Pädagogik. Jean Piagets (1896-1980) Ruf gründet sich vornehmlich auf seine Beiträge zur Entwicklungspsychologie des kindlichen Denkens. Der auch für die Pädagogik bedeutsame schweizerische Psychologe war nach Professuren in Neuenburg, Genf und Lausanne von 1952-63 Professor für genetische Psychologie an der Sorbonne in Paris. In der pädagogischen Psychologie und Lehrerausbildung werden seine Arbeiten aus den 30er und 40er Jahren über Weltbild und Moral des Kindes und über die frühkindliche Entwicklung bis heute breit rezipiert. - Der hier anzuzeigende Band 4 thematisiert die Psychologie der Intelligenz. 1942 hält Piaget eine Vortragsreihe am prestigeträchtigen Collège de France in Paris, wo er ein Gastsemester verbringt. Er nutzt die Vorlesungen für eine Darstellung seiner bisherigen Arbeiten zur sensomotorischen Entwicklung, zur Entstehung der Symbolfunktion und des Zahl-, Mengen-, Zeit-, Bewegungs- und Geschwindigkeitsbegriffs. Kriegsbedingt erscheint die Buchversion erst fünf Jahre später unter dem Titel "Die Psychologie der Intelligenz". Piagets Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ansätzen der Kognitions- und Wahrnehmungspsychologie ist aufschlussreich für das Verständnis seiner eigenen Theorie, weshalb "Die Psychologie der Intelligenz" den Status eines Klassikers unter den Werken Piagets erlangte.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Buch fasst nicht nur die bahnbrechenden entwicklungspsychologischen Studien Piagets gut verständlich zusammen, sondern benennt auch die zentralen Quellen für seine Theoriebildung.

Jean Piaget (1896 – 1980) gilt als bedeutendster Entwicklungspsychologe des 20. Jahrhunderts. Sein Werk erweist sich als eine umfassende Theorie der Entwicklung des Erkennens, Denkens und Wissens, dem aufgrund des nachhaltigen Einflusses auf die Pädagogik, Psychologie und Erkenntnistheorie der Status eines Klassikers der Humanwissenschaften zukommt.

Richard Kohler, Dr., geb. 1962, studierte Pädagogik, Soziologie und Philosophie an der Universität Zürich und promovierte über »Piaget und die Pädagogik«. Er lehrt an der Pädagogischen Hochschule Thurgau und leitet dort das Basisstudium der Sekundarstufe I.

Die erste deutschsprachige Ausgabe des Titels ist 1948 im Verlag Rascher, Zürich, in der Übersetzung von Lucien Goldmann und Yvonne Moser erschienen; 1966 folgte eine vollständige Überarbeitung von Hans Aebli. Diese Ausgabe ist 1971 in den Walter-Verlag, Olten, übergegangen. Seit 1980 wird das Werk von Klett-Cotta, Stuttgart, verlegt.
Inhaltsverzeichnis
Einführung von Richard Kohler 9
Vorwort 17
Vorwort zur zweiten Auflage 19

ERSTER TEIL
Das Wesen der Intelligenz


KAPITEL I: INTELLIGENZ UND BIOLOGISCHE ANPASSUNG 23

1. Die Position der Intelligenz in der kognitiven Organisation 24
2. Die adaptive Natur der Intelligenz 28
3. Definition der Intelligenz 30
4. Klassifikation der möglichen Interpretationen der Intelligenz 32

KAPITEL II: DIE »DENKPSYCHOLOGIE« UND DIE PSYCHOLOGISCHE NATUR DER LOGISCHEN OPERATIONEN 40

1. Bertrand Russells Interpretation 40
2. Die »Denkpsychologie«: Bühler und Selz 43
3. Kritik der »Denkpsychologie« 48
4. Logik und Psychologie 50
5. Die Operationen und ihre »Gruppierungen« 56
6. Die funktionale Bedeutung und die Struktur der »Gruppierungen« 61
7. Die Klassifikation der »Gruppierungen« und der grundlegenden Operationen des Denkens 67
8. Gleichgewicht und Entwicklung73

ZWEITER TEIL
Intelligenz und sensomotorische Funktionen


KAPITEL III: INTELLIGENZ UND WAHRNEHMUNG 79

1. Geschichtliches 79
2. Die Gestalttheorie und ihre Interpretation der Intelligenz 82
3. Kritik der Gestaltpsychologie 87
4. Die Unterschiede zwischen Wahrnehmung und Intelligenz 94
5. Die Analogien zwischen Wahrnehmungsaktivität und Intelligenz 107

KAPITEL IV: GEWOHNHEIT UND SENSOMOTORISCHE INTELLIGENZ 116

1. Gewohnheit und Intelligenz – I. Unabhängigkeit oder direkte Ableitung 117
2. Gewohnheit und Intelligenz – II. Versuch und Irrtum und Strukturierung 123
3. Die sensomotorische Assimilation und die Geburt der Intelligenz beim Kind 130
4. Die Konstruktion des Objekts und der räumlichen Beziehungen 139

DRITTER TEIL
Die Entwicklung des Denkens


KAPITEL V: DIE ELABORATION DES DENKENS – INTUITION UND OPERATIONEN 153

1. Die Strukturunterschiede zwischen der begrifflichen und der sensomotorischen Intelligenz 154
2. Die Etappen der Operationskonstruktion 157
3. Das symbolische und vorbegriffliche Denken 158
4. Das intuitive Denken 164
5. Die konkreten Operationen175
6. Die formalen Operationen 185
7. Die Hierarchie der Operationen und ihre fortschreitende Differenzierung 188
8. Die Bestimmung des »geistigen Niveaus« 191

KAPITEL VI: DIE SOZIALEN FAKTOREN DER GEISTIGEN ENTWICKLUNG 194

1. Die Sozialisation der individuellen Intelligenz 196
2. Operative Gruppierungen und Kooperation 202

SCHLUSSBETRACHTUNG: RHYTHMEN, REGULIERUNGEN UND GRUPPIERUNGEN 206

Literaturverzeichnis 214
Sachregister 218
Personenregister 223