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Jean Piaget: Schlüsseltexte in 6 Bänden. Band 1 - Das Weltbild des Kindes Herausgegeben und überarbeitet von Richard Kohler Aus dem Französischen übersetzt von Luc Bernard
Überarbeitet von Richard Kohler
Mit einer Einführung von Jürgen Oelkers

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »La représentation du monde chez l’enfant«
©1926 by Presses Universitaires de France
Für die deutsche Ausgabe
©1978 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart
Jean Piaget: Schlüsseltexte in 6 Bänden. Band 1 - Das Weltbild des Kindes
Herausgegeben und überarbeitet von Richard Kohler


Aus dem Französischen übersetzt von Luc Bernard

Überarbeitet von Richard Kohler

Mit einer Einführung von Jürgen Oelkers



Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »La représentation du monde chez l’enfant«

©1926 by Presses Universitaires de France

Für die deutsche Ausgabe

©1978 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart

Richard Kohler (Hrsg.), Jean Piaget

Klett-Cotta
EAN: 9783608948110 (ISBN: 3-608-94811-2)
449 Seiten, paperback, 13 x 21cm, 2015, mit Register

EUR 34,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dieser Klassiker der Entwicklungspsychologie liefert eine gut verständliche und immer noch spannend zu lesende Übersicht über die typischen Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster von Vorschulkindern.

Wie interpretieren Kinder den Zusammenhang von Wörtern und Dingen, den Ursprung und die Eigenschaften natürlicher Phänomene und die Ursache von Ereignissen? Jean Piaget analysiert in diesem Buch die typischen Eigenheiten des kindlichen Weltverstehens und widmet sich damit grundlegenden Fragen der Entwicklungspsychologie. Auf der Basis eigener Befragungen zu unterschiedlichen Aspekten der Kinderlogik greift er die Resultate der damaligen Forschung auf und setzt diese zu einem umfassenden Erklärungsmodell zusammen.

Jean Piaget (1896 – 1980) gilt als bedeutendster Entwicklungspsychologe des 20. Jahrhunderts. Sein Werk erweist sich als eine umfassende Theorie der Entwicklung des Erkennens, Denkens und Wissens, dem aufgrund des nachhaltigen Einflusses auf die Pädagogik, Psychologie und Erkenntnistheorie der Status eines Klassikers der Humanwissenschaften zukommt.

Richard Kohler, Dr., geb. 1962, studierte Pädagogik, Soziologie und Philosophie an der Universität Zürich und promovierte über »Piaget und die Pädagogik«. Er lehrt an der Pädagogischen Hochschule Thurgau und leitet dort das Basisstudium der Sekundarstufe I.
Rezension
Der Stuttgarter Klett-Cotta Verlag bringt jetzt zum deutlich gegenüber den Einzelbänden reduzierten Preis die wichtigsten Werke Jean Piagets heraus: Schlüsseltexte in 6 Bänden (149,95 €), herausgegeben und überarbeitet von Richard Kohler, der mit der Studie "Piaget und die Pädagogik.
Eine historiographische Analyse" 2008 an der Universität Zürich promoviert hat. Die sechs Bände umfassende Reihe bietet einen guten Überblick über Jean Piagets großes, einflussreiches Werk. Diese zentralen Schriften sind noch heute für die interdisziplinäre Forschung maßgeblich und gehören zum Kernbestand der Disziplingeschichte von Psychologie und Pädagogik. Jean Piagets (1896-1980) Ruf gründet sich vornehmlich auf seine Beiträge zur Entwicklungspsychologie des kindlichen Denkens. Der auch für die Pädagogik bedeutsame schweizerische Psychologe war nach Professuren in Neuenburg, Genf und Lausanne von 1952-63 Professor für genetische Psychologie an der Sorbonne in Paris. In der pädagogischen Psychologie und Lehrerausbildung werden seine Arbeiten aus den 30er und 40er Jahren über Weltbild und Moral des Kindes und über die frühkindliche Entwicklung bis heute breit rezipiert. Im Schulalter überwindet das Kind sein anschauliches, praktisches Denken zugunsten eines konkret-operatorischen und reversiblen und eines formal-systematischen Denkens. Jean Piagets Entwicklungspsychologie und Erkenntnistheorie übten in den letzten fünfzig Jahren einen nachhaltigen Einfluss auf die Pädagogik und Didaktik aus. - Der hier anzuzeigende Band 1 ist ein Klassiker der Entwicklungspsychologie und liefert eine gut verständliche und immer noch spannend zu lesende Übersicht über die typischen Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster von Vorschulkindern.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einführung von Jürgen Oelkers 9

EINLEITUNG: DIE PROBLEME UND DIE METHODEN 21

1. Die Testmethode, die reine Beobachtung und die klinische Methode 23
2. Die bei der klinischen Untersuchung beobachtbaren fünf Reaktionstypen 31
3. Regeln und Kriterien für eine Diagnose der erwähnten Reaktionstypen 39
4. Regeln für die Interpretation der Ergebnisse 44

ERSTER TEIL
Der kindliche Realismus


KAPITEL I: DER BEGRIFF »DENKEN« 61

1. Das erste Stadium: Man denkt mit dem Mund 63
2. Das Sehen und der Blick 72
3. Das zweite und das dritte Stadium: Man denkt mit dem Kopf 73
4. Die Wörter und die Dinge 80

KAPITEL II: DER REALISMUS DER NAMEN 86

1. Der Ursprung der Namen 88
2. Der Ort der Namen 98
3. Der intrinsische Wert der Namen 107
4. Schlussfolgerungen 113

KAPITEL III: DIE TRÄUME 116

1. Das erste Stadium: Der Traum kommt von außen und bleibt äußerlich 119
2 Das zweite Stadium: Der Traum kommt aus uns, ist aber außerhalb von uns 134
3. Das dritte Stadium: Der Traum ist innerlich und kommt von innen 145
4. Schlussfolgerungen 148

KAPITEL IV: DER REALISMUS UND DIE URSPRÜNGE DER PARTIZIPATION 152

1. Der Realismus und das Selbstbewusstsein 153
2. Die Partizipationsgefühle und die magischen Praktiken beim Kind 161
3. Die Ursprünge der kindlichen Partizipation und Magie 182
4. Gegenbeweis: Die spontanen magischen Haltungen beim Erwachsenen 194
5. Schlussfolgerung: Logische Egozentrik und ontologische Egozentrik 199

ZWEITER TEIL
Der kindliche Animismus


KAPITEL V: DAS DEN DINGEN ZUGESPROCHENE BEWUSSTSEIN 205

1. Das erste Stadium: Alles ist mit Bewusstsein ausgestattet 208
2. Das zweite Stadium: Alle beweglichen Gegenstände sind bewusst 213
3. Das dritte Stadium: Bewusst sind die mit Eigenbewegung ausgestatteten Körper 216
4. Das Bewusstsein wird den Tieren vorbehalten 220
5. Schlussfolgerungen 222

KAPITEL VI: DER BEGRIFF »LEBEN« 228

1. Das erste Stadium: Das Leben ist mit der Aktivität im Allgemeinen verbunden 230
2. Das zweite Stadium: Das Leben wird mit der Bewegung verbunden 233
3. Das dritte und das vierte Stadium: Das Leben wird mit der Eigenbewegung verbunden und dann den Tieren und Pflanzen vorbehalten 236
4. Schlussfolgerung: Der Begriff »Leben« beim Kind 238

KAPITEL VII: DIE URSPRÜNGE DES KINDLICHEN ANIMISMUS: MORALISCHE NOTWENDIGKEIT UND PHYSIKALISCHER DETERMINISMUS 241

1. Der spontane Animismus beim Kind 241
2. Die Sonne und der Mond folgen uns 248
3. Physikalischer Determinismus und moralische Notwendigkeit 257
4. Schlussfolgerungen: Der Aussagewert der Befragung über den kindlichen Animismus und die Natur des
»diffusen Animismus« 264
5. Schlussfolgerungen (Fortsetzung): Die Ursprünge des kindlichen Animismus 270

DRITTER TEIL
Der kindliche Artifizialismus und die späteren Stadien der Kausalität


KAPITEL VIII: DER URSPRUNG DER GESTIRNE 293

1. Ein ursprünglicher Fall des ersten Stadiums 295
2. Das erste Stadium: Die Gestirne sind fabriziert worden 301
3. Das zweite und das dritte Stadium: Die Gestirne haben einen zuerst teilweisen, dann ganz natürlichen Ursprung 311
4. Die Mondsicheln 319

KAPITEL IX: DIE METEOROLOGIE UND DER URSPRUNG DER GEWÄSSER 324

1. Das Himmelsgewölbe 326
2. Die Ursache und die Natur der Nacht 330
3. Der Ursprung der Wolken 338
4. Der Donner und die Blitze 348
5. Die Bildung des Regens 352
6. Die Erklärung für Schnee, Eis und Kälte 362
7. Die Flüsse, die Seen und das Meer. Der primäre Ursprung der Gewässer 368

KAPITEL X: DER URSPRUNG DER BÄUME, DER BERGE UND DER ERDE 375

1. Die Herkunft des Holzes und der Pflanzen 376
2. Die Herkunft des Eisens, des Glases, des Stoffes und des Papiers 380
3. Die Herkunft der Steine und des Erdbodens 382
4. Der Ursprung der Berge 391

KAPITEL XI: DIE BEDEUTUNG UND DIE URSPRÜNGE DES KINDLICHEN ARTIFIZIALISMUS 394

1. Die Bedeutung des kindlichen Artifizialismus 394
2. Die Beziehungen zwischen dem Artifizialismus und dem Problem der Geburt der Kinder 405
3. Die Stadien des spontanen Artifizialismus und ihre Beziehungen zur Entwicklung des Animismus 415
4. Die Ursprünge des Artifizialismus 421
5. Die Ursprünge der Identifikation und die Ursachen für das Verschwinden des Artifizialismus und
des Animismus 430

ANHANG:
Anmerkungen zu den Beziehungen zwischen dem Glauben an das Wirksame und der Magie im Zusammenhang
mit den Abschnitten 2 und 3 des IV. Kapitels 434

Literaturverzeichnis 440
Sachregister 443
Personenregister 448