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Jean-Paul Sartre  2. Aufl.
Jean-Paul Sartre


2. Aufl.

Christa Hackenesch

Rowohlt
EAN: 9783499506291 (ISBN: 3-499-50629-7)
160 Seiten, paperback, 12 x 19cm, August, 2007

EUR 8,50
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Jean-Paul Sartre war viele Personen in einer: radikaler Kritiker der metaphysischen Tradition, engagierter Intellektueller, Schriftsteller von hohem Rang, Solitär, Identifikationsfigur der Linken und nicht zuletzt Liebender. Seine Werke sind eng mit diesen Personen verknüpft; die Radikalität seiner Philosophie der Freiheit des Menschen wird aus ihnen erst verständlich.

Christa Hackenesch, 1953-2008, studierte Philosophie, Geschichte und Soziologie in Münster, Freiburg und Frankfurt. Sie promovierte 1983 in Tübingen und war seit 1985 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hochschulassistentin an der TU Berlin. Habilitation dort 1998, danach Privatdozentin am Institut für Philosophie der TU Berlin. Veröffentlichungen: Die Logik der Andersheit. Eine Untersuchung zu Hegels Begriff der Reflexion. Frankfurt a. M. 1987; Selbst und Welt. Zur Metaphysik des Selbst bei Heidegger und Cassirer. Hamburg 2001.
Rezension
Jean-Paul Sartre [1905-1980], der Begründer des französischen Existenzialismus, gilt als einer der umstrittensten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seines Denkens steht der Freiheitsbegriff. Die berühmte Formulierung »Der Mensch ist nichts anderes als das, wozu er sich macht«, wurde zu einem Grundsatz des Existenzialismus. Die Existenzphilosophie rückt die Existenz des Menschen ins Zentrum ihres Denkens; sie betont den grundlegenden Vorrang der Erhellung des eigentlichen Existierens vor allem spekulativen Idealismus. Existentialistisches Denken beansprucht, die konkrete Existenz des Menschen von jeder schematischen Abstraktion philosophischer Vernunft zu befreien. - Rowohlts Monographien stellen auf seriöse, kompakte und anschauliche Weise seit Jahrzehnten bedeutsame Persönlichkeiten im günstigen Taschenbuchformat auf nicht mehr als 200 S. vor: gediegene Erstinformation über die Personen in Wort und Bild. Eine umfangreiche Bibliographie ermöglicht die weitere Vertiefung, ein Namensregister schließt die Bände zusätzlich auf, eine abschließende Zeittafel bietet einen raschen chronologischen Überblick. So bleibt in der Regel ein überschaubarer Fließtext mit reichen Bild-Illustrationen.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Jean-Paul Sartre
Geboren am 21.06.1905, wuchs er nach dem frühen Tod seines Vaters im Jahre 1906 bis zur Wiederheirat seiner Mutter im Jahre 1917 bei seinen Großeltern Schweitzer in Paris auf. 1929, vor seiner Agrégation in Philosophie, lernte er seine Lebensgefährtin Simone de Beauvoir kennen, mit der er eine unkonventionelle Bindung einging, die für viele zu einem emanzipatorischen Vorbild wurde. 1931-1937 war er Gymnasiallehrer in Philosophie in Le Havre und Laon und 1937-1944 in Paris. 1933 Stipendiat des Institut Français in Berlin, wo er sich mit der Philosophie Husserls auseinandersetzte. Am 2.9.1939 wurde er eingezogen und geriet 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft, aus der er 1941 mit gefälschten Entlassungspapieren entkam. Noch 1943 wurde unter deutscher Besatzung sein erstes Theaterstück «Die Fliegen» aufgeführt; im selben Jahr erschien sein philosophisches Hauptwerk «Das Sein und das Nichts». Unmittelbar nach dem Krieg wurde Sartres Philosophie unter dem journalistischen Schlagwort «Existenzialismus»zu einem modischen Bezugspunkt der Revolte gegen bürgerliche Lebensformen. 1964 lehnte er die Annahme des Nobelpreises ab. Zahlreiche Reisen führten ihn in die USA, die UdSSR, nach China, Haiti, Kuba, Brasilien, Nordafrika, Schwarzafrika, Israel, Japan und in fast alle Länder Europas. Er traf sich mit Roosevelt, Chruschtschow, Mao Tse-tung, Castro, Che Guevara, Tito, Kubitschek, Nasser, Eschkol. Sartre starb am 15.4.1980 in Paris. Auszeichnungen: Prix du Roman populiste für «Le mur» (1940); Nobelpreis für Literatur (1964, abgelehnt); Ehrendoktor der Universität Jerusalem (1976).
Inhaltsverzeichnis
Die Aura eines Namens 7
Eine Kindheit aus Wörtern und ihr Zerbrechen 13
«Das Sein und das Nichts» 34
Das Gewicht der Wett. Handeln als ein Einzelner in der Geschichte 60
Was heißt es, einen Menschen zu verstehen? 90
Ruhm und einsame Jahre mit Flaubert 113
«Im Grunde bin ich immer Anarchist geblieben» 126

Anmerkungen 138
Zeittafel 142
Zeugnisse 144
Bibliographie 147
Namenregister 159
Über die Autorin 160
Quellennachweis der Abbildungen 160