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Interaktionelle Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen
Interaktionelle Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen




Michael Behr

Hogrefe-Verlag
EAN: 9783801722487 (ISBN: 3-8017-2248-1)
242 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2012, m. 16 Abb.

EUR 26,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Mit welchem Verhalten und welchen sprachlichen Interventionen reagieren Therapeuten auf ihre jungen Klienten? Wie modifizieren sie kognitiv-sozial-emotionale Schemata durch ihr Verhalten? Wie genau bauen sie neue Interaktionsschemata auf? Die Klient-Therapeut-Beziehung gilt vielen Studien zufolge als bedeutendster Wirkfaktor im therapeutischen Geschehen. Das Buch stellt detailliert Methoden der Interaktionsgestaltung bei der Beratung und Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Familien dar. Beginnend mit dem telefonischen Erstkontakt, über das Erstgespräch und die Diagnostik wird aufgezeigt, wie therapeutisches Verhalten genau in der therapiebegleitenden Elternberatung, der Familientherapie, der Kinder- und Jugendtherapie umgesetzt werden kann, damit es eine positive Wirkung für den Klienten entfaltet. Einen breiten Raum nimmt insbesondere die Darstellung der Spieltherapie ein. Zahlreiche Beispiele zu den Konzepten der interaktionellen Psychotherapie, zu den theoretischen und historischen Hintergründen, aktuelle Ergebnisse aus der Forschung, kontroverse Debatten sowie Übungen, die zur Selbstreflexion und in der Ausbildung von Psychotherapeuten eingesetzt werden können, ergänzen den Text.
Rezension
Dieses Buch zielt auf alle, die professionell mit Kindern und Jugendlichen psychosozial arbeiten. Nicht wenige Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien werden psychotherapeutisch begleitet. Dabei erweist sich das Klient-Therapeut-Verhältnis insbesondere in der Beziehung zu Kindern als ein wesentlicher Schlüssel. Kurz: Es kommt mehr als andernorts auf die Interaktion zwischen Klient und Therapeut an. Dieses Buch stellt deshalb detailliert Methoden der Interaktionsgestaltung bei entsprechender Beratung und Psychotherapie dar - vom Erstkontakt bis zur Diagnose-Stellung und Therapie, bei der insbesondere auch die Spieltherapie zu berücksichtigen ist. Es ist die Grundüberzeugung dieser Darstellung, dass die Interaktion mit dem Therapeuten so nachhaltige Erfahrungen vermitteln kann, dass sie zu tiefen Umstrukturierungen im Selbstbild des Klienten führen können.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Kapitelwegweiser und Einleitung: Grundideen und Ziele einer interaktioneilen Psychotherapie mit Kindern, Eltern, Jugendlichen und Familien 11

1.1 Grandideen und Ziele der Behandlung 13
1.2 Erstkontakte 14
1.3 Die Kinder oder die Eltern behandeln? 15
1.4 Spiel und Sprache: Die Organisation von Erfahrung in der Klientenperson 15
1.5 Warum wirkt das Spiel therapeutisch? Organisation von Erfahrung und Gefühlen im Spiel 16
1.6 Warum wirkt die Beziehung therapeutisch? Interaktionsschemata und Interaktionsresonanz aktivieren neue Beziehungserfahrungen 17
1.7 Wachstum: Das Axiom der Aktualisierungstendenz 18
1.8 Die Konstraktion der eigenen Realität 19
1.9 Client Agency: Das Kind weist den Weg 20
1.10 Psychotherapeutisches und erzieherisches Vorgehen 21
1.11 Die Therapeutenperson 21

2 Erstkontakte und Beginn einer Therapie 23

2.1 Der telefonische Erstkontakt 23
2.2 Das Erstgespräch 25
2.2.1 Ziele beim interaktionellen Erstkontakt 26
2.2.2 Vorgehen und Setting 27
2.2.3 Das Konzept für den interaktionellen Erstkontakt 28
2.2.4 Die Prozesselemente im Gesprächsverlauf 30
2.2.5 Die Bedeutung interaktionellen Vorgehens 35
2.3 Diagnostik 36
2.3.1 Praktisches diagnostisches Vorgehen in der Kinder- und Jugendpsychotherapie 38
2.3.2 Gesamtbild und psychostrukturelle Hypothesen 41
2.3.3 Therapieende, Abschlussdiagnostik und Katamnese 43
2.4 Das Therapie-Vereinbarungsgespräch 43
2.4.1 Gesprächsteilnehmer. 43
2.4.2 Prozesselemente im Therapie-Vereinbarungsgespräch 44

3 Elternberatung und Familientherapie 48

3.1 Konzepte der Arbeit mit Eltern und Familien im Überblick 48
3.1.1 Therapeutische Trainings 48
3.1.2 Interaktive Familiensitzungen 51
3.2 Therapiebegleitende Elternberatung 53
3.2.1 Ziele der therapiebegleitenden Elternberatung 53
3.2.2 Voraussetzungen bei den Bezugspersonen. 55
3.2.3 Gesprächsablauf und Interventionen bei Eltern von Kindern 55
3.2.4 Fehler-Fallen 64
3.2.5 Arbeit mit Eltern von Jugendlichen 65
3.3 Interaktionelle Familientherapie 67
3.3.1 Ziele einer interaktioneilen Familientherapie. 67
3.3.2 Therapiepraxis 70
3.3.3 Prozessmodell für eine interaktionelle Familientherapie 73
3.3.4 Bedeutung und Probleme 79

4 Facilitativer und interaktioneller Modus in der Therapie: Erfahrungen organisieren und Beziehungsmuster ändern 82

4.1 Therapiepraxis: Der facilitative Modus 82
4.1.1 Das klassische Konzept nach Virginia Axline 83
4.1.2 Das Wirkungsmodell der facilitativen Beziehung 84
4.1.3 Die facilitative Beziehung in der therapeutischen Praxis 86
4.1.4 Vier basale Prinzipien zur Stiftung einer facilitativen Beziehung 87
4.1.5 Facilitative Interventionen je nach Spielmedium 90
4.1.6 Prozessaktivierende Interventionen im facilitativen Modus 91
4.2 Therapiepraxis: Der interaktionelle Modus 94
4.2.1 Das interaktionelle Verständnis des Selbst: Selbsterleben gleich Beziehungserfahrung 95
4.2.2 Das Wirkungsmodell der interaktionellen Beziehung 97
4.2.3 Die interaktionelle Beziehung in der therapeutischen Praxis 100
4.2.4 Das Konzept Interaktionsresonanz 103
4.2.5 Der Übergang vom facilitativen Begleiten zur Interaktionsresonanz 104

5 Kindertherapie 107

5.1 Das Spiel als Medium des Kindes: Spiel und Spielzimmer 107
5.1.1 Bedeutungen des Spiels 107
5.1.2 Einrichtung des Spielzimmers 109
5.2 Sprache 113
5.2.1 Die Bedeutung der Sprache für Kinder und Jugendliche 114
5.2.2 Sprache im facilitativen Modus: Einfühlen und Mitschwingen 117
5.2.3 Sprache im interaktionellen Modus 131
5.3 Regelspiele 133
5.3.1 Die Bedeutung von Regelspielen für Kinder und Jugendliche 134
5.3.2 Die Bedeutung von Regelspielen für die Therapeutenperson 135
5.3.3 Das Regelspiel im facilitativen Modus 136
5.3.4 Das Regelspiel im interaktionellen Modus 138
5.3.5 Das Regelspiel im Distanz-Regulierungs-Modus 140
5.4 Kampfspiele und Grenzen setzen 142
5.4.1 Die Bedeutung des Kämpfens für Kinder und Jugendliche 144
5.4.2 Die Bedeutung von Kampfspielen und des Grenzensetzens für die Therapeutenperson 145
5.4.3 Kampfspiele und Grenzen setzen im facilitativen Modus 146
5.4.4 Kampfspiele und Grenzen setzen im interaktioneilen Modus 149
5.4.5 Vorgehen bei Kampfspielen 150
5.5 Gestalten mit Konstruktionsspielen und kreativen Medien 154
5.5.1 Die Bedeutung des Gestaltens für Kinder und Jugendliche 155
5.5.2 Die Bedeutung des Gestaltens für Therapeutenpersonen 156
5.5.3 Gestaltungsprozesse im facilitativen Modus 158
5.5.4 Gestaltungsprozesse im interaktionellen Modus 160
5.6 Dramatisches Spiel: Puppen- und Rollenspiel 163
5.6.1 Die Bedeutung des dramatischen Spiels für Kinder und Jugendliche 165
5.6.2 Die Bedeutung des dramatischen Spiels für Therapeutenpersonen 166
5.6.3 Dramatisches Spiel im facilitativen Modus 168
5.6.4 Dramatisches Spiel im interaktionellen Modus 170
5.6.5 Eingriffe in das dramatische Spiel bei Kindern mit Traumaerfahrungen 172
5.7 Sensation-Seeking 176
5.7.1 Die Bedeutung des Sensation-Seeking für das Kind 177
5.7.2 Die Bedeutung des Sensation-Seeking für die Therapeutenperson 178
5.7.3 Sensation-Seeking im facilitativen Modus 178
5.7.4 Sensation-Seeking im interaktionellen Modus 178

6 Jugendtherapie 181

6.1 Jugendliche und ihre Probleme 181
6.2 Raum- und Materialangebot 184
6.3 Beziehungsangebot und Erstgespräch mit Jugendlichen 185
6.4 Facilitativer und interaktioneller Modus bei den Kernbedingungen für eine helfende Beziehung 191
6.5 Facilitativer Modus: Selbstexploration fördern 194
6.5.1 Empathie - Gefühle der Jugendlichen in Worte fassen 195
6.5.2 Fragen stellen 200
6.5.3 Arbeit mit Selbstanteilen 203
6.5.4 Gestalten 207
6.6 Interaktioneller Modus: Beziehungserfahrungen aktivieren 213
6.6.1 Die Bedeutung interaktioneller Erfahrungen für Jugendliche 213
6.6.2 Die Bedeutung des interaktionellen Modus für die Therapeutenperson 214
6.6.3 Praktische Umsetzung auf dem Boden von Authentizitäts-Konzepten 215
6.6.3.1 Selbsteinbringung (self-disclosure) 217
6.6.3.2 Unmittelbarkeit (immediacy) 220
6.6.3.3 Konfrontation 221
6.6.3.4 Fordern 223

Literatur 228
Sachregister 241