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Im Schatten der Sterne Eine jüdische Widerstandsgruppe
Im Schatten der Sterne
Eine jüdische Widerstandsgruppe




Regina Scheer

Random House , Penguin Books Frankfurt
EAN: 9783328107705 (ISBN: 3-328-10770-3)
496 Seiten, paperback, 12 x 19cm, April, 2023

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
»Die Geschwister Scholl und ihre Gruppe an der Münchner Universität, sie hatten Geistesverwandte.«

(der freitag)

Einige von ihnen waren erst neunzehn oder zwanzig Jahre alt, als sie angesichts der Verfolgung ihrer jüdischen Familien beschlossen, Widerstand gegen die Nazipropaganda zu leisten. Nach einem Brandanschlag im Mai 1942 auf die Ausstellung »Das Sowjetparadies« im Berliner Lustgarten wurden sie gefasst und zum Tode verurteilt. Die nach ihrem Leiter Herbert Baum benannte Widerstandsgruppe ist bis heute weit weniger bekannt als die Weiße Rose; in der DDR wurde sie zwar geehrt, aber als Teil des kommunistischen Widerstands instrumentalisiert, ihre jüdische Identität oft verschwiegen oder als nebensächlich angesehen.

Wie Mosaiksteine setzt Regina Scheer Briefe, Aktennotizen und Gespräche mit Überlebenden zusammen und nähert sich auf persönliche Weise den dramatischen Geschehnissen, die bis in die Gegenwart reichen. Einfühlsam zeichnet sie die Lebensgeschichten der jungen Menschen nach, die als Verfolgte ihr eigenes Leben zusätzlich gefährdeten, um ein Zeichen zu setzen.

Ausstattung: Mit 24-seitigem Bildteil

Regina Scheer, 1950 in Berlin geboren, studierte Theater- und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität. Von 1972 bis 1976 arbeitete sie bei der Wochenzeitschrift «Forum». Danach war sie freie Autorin und Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift «Temperamente». Nach 1990 wirkte sie an Ausstellungen, Filmen und Anthologien mit und veröffentlichte mehrere Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte, u.a. «Im Schatten der Sterne» (2004). Ihre ersten beiden Romane, «Machandel» (2014) und «Gott wohnt im Wedding» (2019), waren große Publikumserfolge; «Machandel» verkaufte sich über 160.000-mal und wurde mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet.
Rezension
"Die Weiße Rose" ist eine der bekanntesten Widerstandsgruppen in der deutschen Geschichte. Insbesondere die Geschwister Sophie und Hans Scholl werden immer wieder als leuchtende Vorbilder genannt. Im Sommer 1942 verfassen Hans Scholl und Alexander Schmorell innerhalb von nur zwei Wochen vier Flugblätter unter dem Decknamen "Die weiße Rose". Darin prangern sie die allgemeine Entrechtung und Freiheitsberaubung im Führerstaat an und rufen das Volk auf, nicht länger zu der Ermordung von Juden und zu anderen nationalsozialistischen Verbrechen zu schweigen. Hans und Sophie Scholl und ihre Gesinnungsgenossen wurden 1943 in München vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und hingerichtet. - Dieses Buch zeigt: Es gab nicht nur die "Weiße Rose", sondern auch die hier beschriebene jüdische Widerstandsgruppe, die allerdings kaum bekannt ist; vielleicht war sie für die DDR zu jüdisch, für die Bundesrepublik zu kommunistisch ... Auf fast 500 S. beschreibt die Autorin zwischen Literatur und Dokumentation die Gruppe junger jüdischer Widerstandskämpfer um Herbert Baum und beschreibt die Lebensgeschichten junger Juden Ende der dreißiger und Anfang der vierziger Jahre. Regina Scheer recherchierte ihre Schicksale mit beachtenswerter Präzision.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
ERSTMALS IM TASCHENBUCH
Originalverlag: Aufbau Verlag, Berlin 2004

Pressestimmen:

»Die Geschwister Scholl und ihre Gruppe an der Münchner Universität, sie hatten Geistesverwandte.«
der freitag

»Ein mit viel Sensibilität und Empathie geschriebenes, fulminantes Buch, das man nicht ohne innere Erschütterung lesen kann.«
damals.de

»Hella Hirsch und ihre Freunde waren für die DDR zu jüdisch, für die junge Bundesrepublik zu kommunistisch. Und heute?«
taz
Inhaltsverzeichnis
Familienbild 5
Namen auf dem schwarzen Stein 9
Die vergessene Akte 12
»Das Vermögen ist verwertet.« 22
Ilse Stillmann 27
Mosaiksteine 50
»Ich bitte Sie, Herr Oberreichsanwalt, mir einen Menschen zu erhalten « 64
Baums Geburtshaus 68
Im »Ring« 75
»Weine nicht, kleiner Genosse.« 81
Bei Robert Mohn 87
Ediths Schule 97
Erst wenn die Erde ein Stern ist ... 109
Waschzwang 113
Das Tagebuch 119
Letztes Silvester 131
Gedenktage 135
Das 18-Seiten-Material 154
Werner Steinbrinks Gruppe 164
Die Gruppe Heinz Joachim 178
»Ich suchte nach einem Ausweg.« 197
Beweismittel Nummer 10 212
Im Zwielicht 216
Mai 1942 237
Streit 251
Der Brandanschlag 258
Verhaftungen 274
Aufschub 287
Auf der Flucht 293
18. August 1942 305
Ediths Briefe 308
Frankes Witwe 320
»Ich bin ja noch so jung und möchte so gerne leben!« 332
»Nun habe ich noch diese entsetzliche Angst um meinen Bruder.« 345
Abschied 353
»Hier sind keine Gnadengründe in Erscheinung getreten.« 358
Lida 380
Theresienstadt, 16. Oktober 1944 391
In der Wüste 400
Vergeblich 432
Spuren in der Stadt 436
Nachwort 443

Anhang

Quellennachweis 455
Benutzte Archive 462
Literaturauswahl 463
Personenverzeichnis 465
Bildnachweis 483
Danksagung 485