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«Ich bin noch hier!» Menschen mit Alzheimer-Demenz kreativ begleiten – eine neue Philosophie Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Gabriele Kreutzner
«Ich bin noch hier!»
Menschen mit Alzheimer-Demenz kreativ begleiten – eine neue Philosophie


Deutschsprachige Ausgabe herausgegeben von Gabriele Kreutzner

John Zeisel

Verlag Hans Huber
EAN: 9783456849096 (ISBN: 3-456-84909-5)
336 Seiten, kartoniert, 14 x 22cm, 2011

EUR 24,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie es möglich ist, der Demenz mit Musik, Malerei oder bildender Kunst und sozialen Beziehungen zu trotzen, zeigt dieses bahnbrechende Werk von John Zeisel. Er erläutert, wie Menschen mit einer Demenz noch funktionierende Teile ihres Gehirns nutzen und sich fähig und kompetent fühlen können. Zeisel leitet dazu an, Reaktionen wie Agitiertheit, Angst, Aggression und Apathie von Menschen mit einer Demenz nicht mit einer Demenzerkrankung zu verwechseln, sondern auf eine nicht bedürfnisgerechte Pflege, Behandlung oder Umgebung zurückzuführen. John Zeisel erneuerte die nichtpharmakologische Demenzbehandlung und entwickelte das weltweit Anklang findende Programm geführter Museumsbesuche und kultureller Events für Menschen mit einer Demenz.

Aus dem Inhalt

- Alzheimer annehmen - Eine neue Philosophie der Pflege und Begleitung

- Die Alzheimer-Reise-Symptome und Krankheitsverlauf

- Das Alzheimer-Gehirn - Die guten und die schlechten Nachrichten

- Kunst und Alzheimer - Wie man durch die visuellen Künste mit jemandem in Kontakt treten kann

- Darstellende Künste-Theater, Lyriklesungen, Film,Musik und der Zirkus

- Behandlung durch Bau und Gestaltung - Wie angepasste Wohnräume Unabhängigkeit und Wohlergehen fördern

- Eine neue Beziehung aufbauen - Fünf Regeln zur Kommunikation und sieben Regeln für den Aufbau von Beziehungen

- Die neue Beziehung wertschätzen-Akzeptieren, dass die geliebte Person, die Alzheimer hat, sich verändert

- Die Straße hat zwei Spuren-Warum eine wirksame Behandlung wesentlich davon abhängt, dass Sie sich ändern

- Was Alzheimer uns schenkt-Einsichten, die man gewinnt, wenn man zu geben und zu empfangen lernt

- Im gegenwärtigen Augenblick sein - Eine Achtsamkeits-Meditation

Ein hoffnungsvoller Blick auf Menschen mit einer Demenz aus der «Das Glas ist halb voll »-Perspektive.
Rezension
Es ist erschreckend, wie schnell sich die Krankheit Demenz vor allem unter alten Menschen in den letzten Jahren verbreitet. Vor allem für Angehörige und Pflegepersonal ist die Krankheit eine große Herausforderung. Wichtig ist vor allem die aktivierende Begleitung der Erkrankten. Dazu bietet der vorliegende Band viele praxisnahe Anregungen. Nach einer grundlegenden Einführung (Alzheimer annehmen, Die Alzheimer-Reise, Das Alzheimer-Gehirn) bietet der Autor John Zeisel anregende Möglichkeiten aus den Bereichen Kunst, darstellende Künste, Bau und Gestaltung). Aber auch der fundierte Blick auf die Kommunikation und Beziehung zu den Kranken nennet einige hilfreiche Anregungen für die Begleitung. Wenn man jedoch realistisch die Praxis in vielen Alten- und Pflegeheimen in den Blick nimmt, wird sehr deutlich, dass eine große Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit besteht. Es sollte eine breite gesellschaftliche Diskussion entfacht werden über die Frage, was an Alzheimer erkrankte Menschen wirklich brauchen und was umgesetzt wird. Der vorliegende Band kann dazu viele gute Anregungen bieten.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein hoffnungsvoller Blick auf Menschen mit einer Demenz aus der «Das Glas ist halb voll»-Perspektive.

«Ich bin noch hier!» ist eine dringend benötigte Sicht auf Menschen mit einer Demenz aus der «das Glas ist halb voll»-Perspektive. Es zeigt, wie man mit jemandem durch den Nebel einer Demenz eine Beziehung aufbauen kann. Es ist möglich, mit diesen Personen in Verbindung zu kommen, indem man an ihren Fähigkeiten ansetzt, z.B. beim Verstehen von Musik, Kunst, Mimik, Berührung und dem tiefen Bedürfnis, sich um andere zu kümmern. - Musik zu hören oder Kunstwerke zu betrachten ermöglichen es Menschen, die mit einer Demenz leben, noch funktionierende Teile ihres Gehirns zu nutzen und sich auf diese Weise fähig und kompetent zu fühlen.
In «Ich bin noch hier!» skizziert John Zeisel diesen Ansatz. Er ist ein Erneuerer im Bereich der nichtpharmakologischen Demenzbehandlung und entwickelte das weltweit Anklang findende Programm Artists for Alzheimer’s (ARTZ). In dessen Rahmen werden geführte Museumsbesuche u.a. kulturelle Erfahrungen für Menschen mit einer Demenz entwickelt und angeboten. – Über Zeisels Pionierarbeit wurde international in der Times, der New York Times der Financial Times, dem New Scientist, dem Guardian, im Ophrah Magazin und dem Journal of Dementia Care wie auch auf ABC und CNN berichtet. Zeisel tritt regelmäßig auf Konferenzen in den USA, Australien und Europa auf. Er leitet dazu an, Reaktionen wie Agitiertheit, Angst, Aggression und Apathie von Menschen mit einer Demenz auf eine nicht bedürfnisgerechte Pflege, medizinische Behandlung oder physische Umgebung nicht der Demenzerkrankung zu verwechseln. Die deutschsprachige Übersetzung wurde inhaltlich und bezüglich der Beispiele angepasst und um einen ausführlichen Anhang erweitert. Mit «Ich bin noch hier!» ist es endlich möglich, Menschen mit einer Demenz ein qualitätsvolles Leben und eine Verbindung mit vitalen Beziehungen zu anderen und zur Welt zu bieten. Der Demenz trotzen mit Musik, Kunst und sozialen Beziehungen.
Inhaltsverzeichnis
Widmung 9
Danksagung* 10
Vorbemerkung des Autors 15
Geleitwort zur deutschsprachigen Ausgabe 17
1. Alzheimer annehmen 21
Eine neue Philosophie der Pflege und Begleitung
2. Die Alzheimer-Reise 41
Symptome und Krankheitsverlauf
2.1 Was sind Symptome - und was nicht? 45
2.2 Die vier As: Angst, Apathie, Agitiertheit und Aggression 52
2.3 Wenn keine Heilung möglich ist, wie kann es dann
eine Behandlung geben? 54
2.4 Medizinische Behandlung 62
3. Das Alzheimer-Gehirn 67
Die guten und die schlechten Nachrichten
3.1 Beim Menschen fest angelegte Fähigkeiten 70
3.2 Das Alzheimer-Gehirn ist ein kreatives Gehirn 73
3.3 Der Mythos vom Kurz- und Langzeitgedächtnis 75
3.4 Halluzinationen und Wahnvorstellungen 81
3.5 Sprache 84
3.6 Unser Zeitgefühl 85
3.7 Emotion 85
4. Kunst und Alzheimer 87
Wie man durch die Visuellen Künste mit jemandem in Kontakt treten kann
4.1 Künstler für Alzheimer: das ARTZ-Programm 89
4.2 Führungen in Museen und Galerien 96
4.3 Künste für die Gesundheit 112
4.4 Selbst ist der Mann oder die Frau 114
4.5 Visuelle Kunstproduktionen von Menschen mit Demenz
im deutschsprachigen Raum 115
5. Darstellende Künste 125
Theater, Lyriklesungen, Film, Musik und der Zirkus
5.1 Theater 126
5.2 Lyriklesungen 142
5.3 Lyrik zum Selbermachen 150
5.4 Geschichten erzählen 153
5.5 Musikalische Darbietungen 159
5.6 Treffpunkt Kino: Ein Spaziergang entlang der filmischen Erinnerungsstraße 163
5.7 Musik zum Selbstmachen und Aufführen 168
5.8 Raus aus dem Haus und rein in die Stadt! 170
6. Behandlung durch Bau und Gestaltung 173
Wie angepasste Wohnräume Unabhängigkeit und Wohlergehen fördern
6.1 Kontrolle der Ausgänge 174
6.2 Wege und Flure 175
6.3 Privatsphäre 175
6.4 Gemeinschaftsräume 176
6.5 Gärten 176
6.6 Wohnen wie daheim 177
6.7 Die fünf Sinne 177
6.8 Unabhängigkeit und Stärkung (Empowerment) 178
6.9 Das Gehirn und die gestaltete Umgebung 179
7. Eine neue Beziehung aufbauen 187
Fünf Regeln zur Kommunikation und sieben Regeln für den Aufbau von Beziehungen
7.1 Die fünf Regeln der Kommunikation 190
7.2 Die sieben Regeln für den Beziehungsaufbau 196
7.3 Das Prinzip des «ICH» im «WIR» 203
7.4 Dem Tagesablauf folgen 205
8. Die neue Beziehung wertschätzen 207
Akzeptieren, dass die geliebte Person, die Alzheimer hat, sich verändert
8.1 Eine neue Beziehung beginnen 211
9. Die Straße hat zwei Spuren 217
Warum eine wirksame Behandlung wesentlich davon abhängt, dass Sie sich ändern
9.1 Die Verantwortung des Sorge-Tragens 219
9.2 Ambulante und niedrigschwellige Unterstützungsangebote sowie auf Behandlung abzielende Wohn- und Lebensformen 225
9.3 Eine generelle Philosophie des Sorge-Tragens 229
9.4 Die Sorge für sich selbst 234
10. Was Alzheimer uns schenkt 241
Einsichten, die man gewinnt, wenn man zu geben und zu empfangen lernt
11. Im gegenwärtigen Augenblick sein 255
Eine Achtsamkeits-Meditation
11.1 Eine geführte Alzheimer-Meditation 258
Anhang 263
Autorenverzeichnis 263
Reaktionen auf und Rezensionen von «I'm Still Here» 265
Literaturverzeichnis (dt.) 271
Linkverzeichnis 289
Adressenverzeichnis 293
Literaturverzeichnis (engl.) 301
Glossar 305
Sachwortverzeichnis 307