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Ich bin froh, dass ich ein Junge bin
Ich bin froh, dass ich ein Junge bin




Uli Boldt

Schneider Verlag Hohengehren , Schneider Verlag
EAN: 9783896763716 (ISBN: 3-89676-371-7)
178 Seiten, paperback, 16 x 24cm, Februar, 2001

EUR 16,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Praxixsband "Ich bin froh, dass ich ein Junge bin" will allen Pädagogen Hilfestellung für die geschlechterbewusste Arbeit mit Jungen geben. Die ca. 100 konkret beschriebenen und mit Material angereicherten methodischen Beispiele und Übungen (Selbst- und Fremdwahrnehmung, Raumaneignung, Körpererfahrungen, Sexualerziehung, Homosexualität, Beruf- und Lebensplanung...) können direkt in der schulischen Arbeit eingesetzt werden.

Darüber hinaus enthält der Band Informationen zur Elternarbeit und Hinweise zur Gestaltung von innerschulischen Fortbildungen für Männer, die sich auf den Weg begeben wollen, in der Koedukativen Schule stärker als bisher Jungen auf dem Weg ihrer Identitätsbildung zu unterstützen.
Rezension
Erst im März 2000 wurde Uli Boldts "Jungen stärken. Zur
Modernisierung der Lebensentwürfe von Jungen" vorgestellt - eine
Materialiensammlung insbesondere für die schulische Arbeit mit Jungen der
Altersstufen 14-17 Jahre. Dieser nun auch schon seit einigen Monaten
vorliegende Band, der etwa zeitgleich veröffentlicht wurde, ist jedoch keine
Wiederholung des ersten, sondern - trotz mancher Überschneidungen - eine
inhaltliche Erweiterung bzw. Vertiefung. Vielleicht ist dies sogar die
eigentliche Veröffentlichung, nachdem der erste Band (mit dem Pädagogischen
Landesinstitut Brandenburg im Hintergrund) als Werkstattheft herausgegeben
wurde und in seiner Aufmachung wohl vor allem Lehrkräfte im Blick hatte.
Wurden in der ersten Veröffentlichung die zu berücksichtigenden Kontexte noch
ausführlicher skizziert (bspw. didaktische Bezugspunkte, Rahmenlehrpläne,
Der Autor über sein Buch
" ... Unterrichtsmodelle und Betriebspraktika), geht es hier unmittelbarer hinein
in die Grundlagen und Praxis heutiger Jungenarbeit und wird deren Verwendung
auch für die außerschulische Pädagogik noch offensichtlicher und greifbarer.
Es gibt mal - fast möchte mann meinen: endlich - keine der üblichen
Vorab-Abhandlungen über die mittlerweile als bekannt voraussetzbaren
Eckdaten der jungenbezogenen Sozialisation, sehr wohl aber nochmals der
Hinweis auf eine Reihe von bewährten Prinzipien, die sich anzueignen von
Vorteil ist, bevor mann sich auf die Jungen stürzt: Geschützter Raum,
Verschwiegenheit, männliche Leitung, Klarheit, Subjektorientierung,
Freiwilligkeit, Handlungsorienierung. Im Abschnitt "Jungenarbeit konkret"
gibt es themenbezogene Übungen zu allen Feldern der adoleszenten Neugier,
aber auch weitere "vielfältig einsetzbare Methoden". Hilfreich auch der
Abschnitt "Über den eigenen Schatten springen - Jungenarbeit starten", der im
Buch etwas zu weit nach hinten gerutscht ist, als persönliche Besinnung auf
die eigenen Motive und Widerstände aber vielleicht gerade in der zweiten
Halbzeit seine Funktion erfüllen kann; hier ist die Rede von schulinternen
Fortbildungen, Tips zur Umsetzung von Jungenarbeit oder Unterstützung durch
regionale Arbeitskreise. Nicht vergessen, aber etwas kurz geraten: Der
Abschnitt zur Elternarbeit. Zwar geht es nicht primär darum, aber mehr
Übersetzungshilfen für skeptische Väter und Mütter wären sicher ein paar
Seiten mehr wert.
"Ich bin froh..." orientiert sich an vielen Bedarfslagen und der Aktionslust
von Jungen, auf eine theoretische oder gar politische Verortung bzw.
Etikettierung wurde dagegen verzichtet. Das mag jeder werten wie er will -
ich selbst vermisse sie nicht, wo der Geist der Zugewandheit zu Jungen bei
gleichzeitigem Respekt vor dem anderen Geschlecht sichtbar wird. Einzig
spezielle Arbeitssequenzen zu schwierigen Themen, bspw. Sucht oder Gewalt,
sucht mann vergebens. Andererseits: Dazu gibt es entweder schon Literatur
oder es kann versucht werden, die vorgestellten Materialien situativ zu
modifizieren. Offensichtlich wird jedoch, und nicht erst am Ende des Buches:
Jungenarbeit kann und soll Spaß machen - bei aller Ernsthaftigkeit.

Alexander Bentheim, Switchboard 148, Oktober/November 2001
Verlagsinfo
Mit dem Buch "ich bin froh, dass ich ein Junge bin" erscheint ein spannendes und ideenreiches Werk zur Arbeit mit den Jungen in der Schule. Von der Vielfältigkeit der Jungen ausgehend hat der Autor ein sehr praxisorientiertes Buch geschrieben, welches die Lehrer und Lehrerinnen befähigen wird, den Jungen auf ihrem schwierigen Weg der Identitätsfindung Unterstützung zu geben. Somit erscheint eine wichtige praxisnahe Veröffentlichung zur Jungenarbeit, von der zu hoffen ist, dass sie die Geschlechterfrage voranbringen wird.
Der Autor schreibt sehr authentisch über sein Herangehen in der Praxis:"... für mich persönlich war das eine ganz schwere Aufgabe: ich hatte ja mehrere Aufgaben. Ich musste erst mal selbst ran, mich selbst rantasten, mich selbst schlaufragen, mich selbst bilden und ich musste gleichzeitig auch andere Kollegen überzeugen, dass sie zwei Projekttage mit den Jungs durchhalten..." In dieser und ähnlichen Situationen befinden sich oftmals die Lehrer und Lehrerinnen, die mit Jungen in der Schule arbeiten wollen: Der im Februar 2001 erscheinende Praxisband "ich bin froh, dass ich ein Junge bin " will allen Pädagogen und Pädagoginnen Hilfestellung für die geschlechterbewusste Arbeit mit Jungen geben. Die ca- 100 konkret beschriebenen und mit Material angereicherten methodischen Beispiele und Übungen ( Selbst- und Fremdwahrnehmung, Raumaneignung, Körpererfahrungen, Sexualerziehung, Homosexualität, Berufs- und Lebensplanung...) können direkt in der Schulischen Arbeit eingesetzt werden.
Darüber hinaus enthält der Band Informationen zur Elternarbeit und Hinweise zur Gestaltung von innerschulischen Fortbildungen für Männer, die sich auf den Weg begeben wollen, in der Koedukation Schule stärker als bisher Jungen auf dem Weg ihrer Identitätsbildung zu unterstützen.

ASTRID KAISER
Inhaltsverzeichnis
1. VORWORT

2. GOOD BOYS - BAD BOYS

3. Ich bin doch kein Macho - ich bin nur cool

Es ist schwer ein Junge/ein Mann zu werden
Stärken und Schwächen von Jungen
Den Blick auf die Stärken richten
Was brauchen Jungen an der Schule?
Wollen Jungen unter sich sein?

4. Grundzüge der Arbeit mit Jungen
Zur Zielbestimmung
Inhalte und Methoden von Jungenarbeit
Zur Didaktik und Methodik
Das Prinzip des geschützten Raumes
Prinzip der Verschwiegenheit
Prinzip der männlichen Leitung
Prinzip der Klarheit
Prinzip der Subjektorientierung
Prinzip der Freiwilligkeit
Prinzip der Handlungsorientierung

5. Zur Praxis der Jungenarbeit

Arbeitsgemeinschaft für Jungen
Jungenkonferenzen

6. Jungenarbeit konkret
Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung
Übungen zum Thema "Einfach nur mal Spielen"
Übungen zur Raumaneignung und Ausgrenzung
Übungen zu Körpererfahrungen
Übungen zum Thema Homosexualität
Übungen zur Berufs- und Lebensplanung
Übungen zum Themenbereich "Neue Erfahrungen machen"

7. Vielfältig einsetzbare Methoden
Ampelkarten
Forumtheater
Gruppenbildungen
Kugellager/Karusseldiskussion
Meinungsspiele
Methode 464
Methoden zur Auswertung von Vorträgen und Filmen
Schatzinsel
Soziometrische Linien
Vernissage

8. Über den eigenen Schatten springen - Jungenarbeti starten
Mögliche Widerstände bei den Männern
Mit möglichen Widerständen umgehen
Innerschulische Fortbildungen für Männer
Inhalte und Gestaltungshinweise für Fortbildungen mit Männer
Vorstellungsrunde Inhaltliche Inputs
Vertiefung verschiedener Fortbildungsthemen
Entspannung und Auflockerung
Tipps zur Umsetzung der Jungenarbeit
Evaluation und Auswertung
Unterstützung durch regionale Arbeitskreise

9.Zur Arbeit mit den Eltern

10 Ein Ausblick, der Mut macht

11 Serviceteil
Grundlagenliteratur
Didaktische Materialien
Jugendliteratur
Kooperationspartner, Adressen