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Herta Müller-Handbuch
Herta Müller-Handbuch




Norbert Otto Eke (Hrsg.)

Verlag J. B. Metzler , Springer Nature
EAN: 9783476025807 (ISBN: 3-476-02580-2)
296 Seiten, hardcover, 17 x 25cm, 2017

EUR 89,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über das Werk Herta Müllers in seiner ganzen thematischen Breite und Vielfalt der Genres. Es richtet das Augenmerk dabei insbesondere auf ästhetische Formgebungsverfahren und poetologische Schreibkonzepte und stellt auch die unterschiedlichen Ausdrucksweisen der gesellschaftspolitischen Interventionen der streitbaren Autorin zur Diskussion. Umfangreiche Werkanalysen und Beiträge zur Rezeption und Wirkung von Müllers Werk stehen ebenfalls im Zentrum. Bibliographien und Register runden das Handbuch ab, das fortgeschrittenen Studierenden wissenschaftliche Zugänge zum jeweiligen Thema erschließen soll, zum anderen aber auch Spezialisten in der deutschsprachigen Forschungslandschaft als Anlaufstelle und Orientierung dienen kann.

Norbert Otto Eke ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie an der Universität Paderborn. Zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zur Gegenwartsliteratur. Eke ist Herausgeber der Zeitschrift für deutsche Philologie und Autor einer Vielzahl von Büchern und Aufsätzen zum Werk Herta Müllers.
Rezension
Person/Leben - Werk - Wirkung/Kontexte: Das ist der übliche, überaus informative Dreischritt der soliden und erstklassigen Metzler-Personen-Handbücher, die in unvergleichlicher Weise einen Gesamtüberblick über eine Person und ihr Werk bieten. Dabei werden biographische Aspekte und künstlerische Kontexte ebenso behandelt wie die ästhetischen Strategien und Schreibverfahren der jüngsten deutschen Literatur-Nobelpreisträgerin. Die deutsch-rumänische Schriftstellerin Herta Müller (geb. 17. August 1953 in Nițchidorf, Volksrepublik Rumänien), die 1987 in die Bundesrepublik Deutschland ausreiste, erhielt 2009 den Literaturnobelpreis für ihre Werke, die die Folgen der kommunistischen Diktatur in Rumänien thematisieren. Sie will mit ihren Texten ausdrücken, wie Diktaturen Menschen ihrer Würde berauben. Die Reihe der Personen-Handbücher aus dem J.B. Metzler-Verlag Stuttgart/Weimar gehört zum Informativsten und Präzisesten, was in dieser Form auf dem Markt ist. Der Schwerpunkt liegt erfreulich auf dem differenziert dargestellten und klar gegliederten Werk sowie auf dessen Wirkungs- und Kontextgeschichte.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das erste Handbuch zur Literaturnobelpreisträgerin
Ausführliche Analysen zu den Werken und den Schreibkonzepten

“... Ein wertvolles Instrument für künftige Forschungsprojekte … folglich nicht nur als Nachschlagewerk und als Türöffner zu weniger bekannten Werken von Herta Müller, sondern auch als Inspirationsquelle für neue interpretatorische Zugänge im Rahmen der Forschung zur Gegenwartsliteratur.” (Natalie Moser, in: literaturkritik.de, Oktober 2017)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort VII
Siglen und Hinweise IX

I Person und Zeit

1 Biographische Skizze
Norbert Otto Eke 2

II Werke

A Prosa und Romane

2 Frühe Prosa
Julia Müller 14
2.1 »Niederungen. Prosa« (1982/1984/2010) - Der deutsche Frosch 14
2.2 »Drückender Tango. Prosa« (1984) - »Hier bin ich, denke ich« 17
2.3 »Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt. Eine Erzählung« (1986) - Stehende Zeit 19
2.4 »Barfüßiger Februar. Prosa« (1987) - Epitaphe 22
3 »Reisende auf einem Bein«
Moray McGowan 25
4 »Der Fuchs war damals schon der Jäger«
Alexandra Pontzen 31
5 »Herztier«
Monika Moyrer 41
6 »Heute wär ich mir lieber nicht begegnet«
Ute Weidenhiller 50
7 »Atemschaukel«
Hartmut Steinecke 59

B Lyrik und Collagen

8 Frühe Lyrik
Julia Müller 68
9 Collagen
Axel Dunker 71
9.1 »Reisende auf einem Bein« (1989) 72
9.2 Selbstaussagen Herta Müllers und Traditionsbezüge 72
9.3 »Der Teufel sitzt im Spiegel« (1991) 73
9.4 »Der Wächter nimmt seinen Kamm« (1993) 74
9.5 »Im Haarknoten wohnt eine Dame« (2000) 74
9.6 Reime 75
9.7 »Die blassen Herren mit den Mokkatassen« (2005) 76
9.8 »Este sau ne iste Ion«(2005) 77
9.9 »Vater telefoniert mit den Fliegen« (2012) 77

C Essays, Reden, Poetikvorlesungen

10 Poetikvorlesungen Martina Wcrnli 79
10.1 »Der Teufel sitzt im Spiegel«(1989/90/91) 79
10.2 »In der Falle« (1995) 83
10.3 »Die Angst kann nicht schlafen« (1995/2011) 84
10.4 »Der König verneigt sich und tötet« (2001) 84
10.5 »Gelber Mais und keine Zeit« (2007/2011) 88
10.6 »Lebensangst und Worthunger« (2009) 89
11 Essays Valentina tilaiar 91
11.1 »Hunger und Seide« (1995) 91
11.2 »Der König verneigt sich und tötet« (2003) 94
11.3 »Cristina und ihre Attrappe oder Was (nicht) in den Akten der Securitate steht« (2009) 97
11.4 »Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel« (2011) 98
12 Reden und Danksagungen
Martin A. Hainz 101

III Kontexte

A Geschichte

13 Vom Vertrag von Trianon bis zum Sturz Ceausescus. Rumänien im 20. Jahrhundert
Steffen Höhne 108
13.1 Großrumänien 108
13.2 Rumänien im Kommunismus 109
13.3 Minderheiten und Minderheitenpolitik am Beispiel der Rumäniendeutschen 112
13.4 Erosion des Regimes 115

B Zwischen den Sprachen

14 Minderheitensprache Mark Brüggemann 118
14.1 Nach dem Trianon-Vertrag 118
14.2 Die deutsche Sprache in Rumänien im Zeichen von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg 118
14.3 Das Deutsche im sozialistischen Rumänien 119
14.4 Deutsch als Minderheitensprache nach dem politischen Systemwechsel 121
15 Deutsch-rumänische Sprachinterferenzen
Julia-Karin Patrut 124

C Zwischen den Literaturen

16 Rumänische Literatur
Christine Vogel 130
16.1 Die >Erdbeben< von 1977 130
16.2 Rezistenta prin culturä (Widerstand durch Kultur) 131
16.3 Zensur: offiziell, heimlich, willkürlich 132
16.4 Ana Blandianas Stimme 133
16.5 Opposition, Komplizenschaft, Solidarität 134
16.6 Der »politische Roman« (roman politic) 135
17 Rumäniendeutsche Literatur
Christian Frankenfeld 137
17.1 Begriff 137
17.2 1920-1945 137
17.3 Deportation, kultureller Wiederanfang und politische Repression (1945-1965) 138
17.4 Zwischen Liberalisierung & Julithesen (1965-1971) 139
17.5 Aktionsgruppe Banat 139
17.6 Die Zeit zwischen 1976 und der rumänischen Revolution von 1989 141
17.7 Nach 1989 142
17.8 Ausblick 143

D Autoren

18 Oskar Pastior
Norbert Otto Eke 145
19 Paul Celan
Julia-Karin Patrut 152

IV Ästhetische Ordnungen

20 Autofiktionalität
Paola Bozzi 158
21 Chronotopologische Ordnungen (Raum und Zeit)
Anja Johannen 167
22 Figurenkonstellationen
Rent Kegelmann 176
23 Blicken und Schreiben (Der >Fremde Blick<)
Sauna Schulte 185
24 Visualität und Textualität
Ralph Kühnen 190

V Denkfiguren — Konzeptionen — Begriffe

25 Grenzen
Gisela Ecker 202
26 Körper und Geschlecht
Karin Bauer 205
27 Shoah und Gulag
Stephanie Willeke 214
28 Tod
Martin Kagel 221
29 Trauma
Friederike Reents 227
30 Glück
Ute Weidenhiller 236
31 Utopie
Norbert Otto Eke 241

VI Rezeption und Wirkung

32 Deutschsprachige Rezeption in Rumänien und Mitteleuropa
Wiebke Sievers 248
33 Internationale Rezeption
Wiebke Sievers 253

VII Anhang

Zeittafel 260
Auswahlbibliographie 262
Autorinnen und Autoren 283
Personenregister 284