lehrerbibliothek.deDatenschutzerklärung
Grundzüge einer Didaktik des Erörterns Erörtern im Sprach- und Literaturunterricht der Sekundarstufe
Grundzüge einer Didaktik des Erörterns
Erörtern im Sprach- und Literaturunterricht der Sekundarstufe




Harald Frommer

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834005328 (ISBN: 3-8340-0532-0)
206 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2009

EUR 18,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Was ist „Erörtern"? Welche Rolle spielt es in unserem Leben? Wie lässt es sich erlernen? Welche Regeln gelten für den erörternden „Diskurs"? Welche Merkmale kennzeichnen die mündliche und die schriftliche Erörterung? Woran liegt es. dass erörternde Gespräche im Literaturunterricht gelingen oder nicht gelingen? Wie unterscheidet sich die schulische Texterörterung von einer „Leserdebatte" in der Zeitung? Wie lassen sich erörternde Dialoge inszenieren? Gibt es eine Körpersprache des Erörterns?

Dieses Buch verbindet die Antworten auf solche Fragen mit einer Fülle von praktischen Anregungen für den Deutschunterricht auf der Sekundarstufe. Dabei schlägt es eine Brücke vom Sprachunterricht zum Umgang mit Literatur, beide Bereiche erhellen sich wechselseitig. Seinen Abschluss bildet eine Reihe von Unterrichtsmodellen zum erörternden Gespräch im Drama Friedrich Schillers.

Der Autor

Harald Frommer, Prof. Dr., geb. 1936, war bis 2000 Fachleiter für Deutsch am Seminar für Schulpädagogik (Gymnasien) in Rottweil. Seine Aufgaben der Ausbildung von Referendaren und in der Lehrerfortbildung waren mit einem ständigen Lehrauftrag am Gymnasium Schramberg verknüpft, dazu mit Lehrtätigkeit an der Universität Koblenz. Zu seinen fachdidaktischen Veröffentlichungen zählen „Lesen im Unterricht. Von der Konkretisation zur Interpretation" (1988), „Erzählen. Eine Didaktik für die Sekundarstufe l und II" (1992), „Lesen und Inszenieren. Produktiver Umgang mit dem Drama auf der Sekundarstufe" (1995). Als Autor und Herausgeber wirkte er an der Produktion von mehreren Schulbüchern mit.
Rezension
Die Erörterung spielt im Deutschunterricht der Sekundarstufe eine zentrale Rolle und hat eine lebenspraktische Bedeutung; die Bereitschaft und Fähigkeit zur Erörterung ist eine für das Miteinander in der demokratischen Gesellschaft unerlässliche Tugend; Kooperation und Wettbewerb sind gleichermaßen gefragt. Qualifiziertes Erörtern ist zugleich eine Schlüsselqualifikation zum Bestehen von Prüfungen sowie im späteren Berufsleben. Diese Didaktik des Erörterns zeigt an Unterrichtmodellen zum Drama Friedrich Schillers beispielhaft Wege auf, die von einer Verknüpfung der Literaturbetrachtung mit dem Thema Erörterung ausgehen.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Reihenherausgeber IX

Vorwort XIII

1 Was ist Erörtern? 1


1.1 Erste Abgrenzungsversuche 1
1.2 Vom Ursprung des Erörterns 3
1.3 Erörtern im Alltag und in der Freizeit 4
1.4 Politische Erörterung (1): Kooperation und Wettbewerb 7
1.4.1 Die Beratung 8
1.4.2 Die Überprüfung 9
1.4.3 Kooperation und Wettbewerb 10
1.4.4 Vom Aufschub des Urteils 11
1.5 Politische Erörterung (2): fundamental oder instrumentell 11
1.6 Sachverhalt, Problem, Meinung - zur Ausgangslage des Erörterns 12
1.7 Das Diskurs-Ideal 13
1.7.1 Der Durchbruch: Vom strategischen zum kommunikativen Sprachhandeln 13
1.7.2 Gewissen oder Diskurs? 16
1.7.3 Diskursregeln: Kooperation und Wettbewerb 17
1.7.4 Der Diskurs im Spannungsfeld zwischen Realität und Utopie 18
1.7.5 Praktischer und theoretischer Diskurs 19
1.7.6 Verschiedene Ebenen des Dikurses 21

2 Erörtern in der Schule 22

2.1 Mündliches Erörtern 22

2.1.1 Das erörternde Unterrichtsgespräch über Literatur 22
2.1.2 Gesprächsformen des Erörterns 30
2.1.2.1 Rundgespräch und Streitgespräch 31
2.1.2.2 Die Dilemma-Diskussion 34
2.1.2.3 Die Podiums-Diskussion 37
2.1.2.4 Die Aufgabe des Leitens: Herstellung von Kohärenz 39

2.2 Die freie schriftliche Erörterung 42

2.2.1 Vom Aufschub des eigenen Urteils 43
2.2.2 Methoden des Aufschubs 47
2.2.2.1 Schritt für Schritt - das Tätigkeiten-Konzept 48
2.2.2.2 Ein inneres Gespräch - das Rollen-Konzept 51
2.2.3 Die introvertierte Erörterung 55
2.2.4 Hinderliche Gewissheit 60
2.2.5 Die Kunst des Erörterns als Entwicklungsaufgabe 64
2.2.6 Vom Umgang mit den Themen 72
2.2.6.1 Thementypen 72
2.2.6.2 Die Themen im Test 78
2.2.7 Die Begriffserläuterung - der vernachlässigte Sonderfall 79
2.2.7.1 Inwiefern „Erörterung"? 80
2.2.7.2 Zur Thematik der Begriffserläuterung 81
2.2.7.3 Themen und Tendenzen 82
2.2.7.4 Zur Methodik der Begriffserläuterung 83

2.3 Die Texterörterung 85

2.3.1 Die Leserdebatte: Dialog zwischen Text und Leser 86
2.3.2 Zum Vergleich: eine schulische Texterörterung 95
2.3.3 Die drei Rollen des Aufsatzschreibers: Ermittler, Überprüfer, Vermittler 97
2.3.4 Die Aufgabe, einen Text darzustellen: Ermitteln und Vermitteln 98
2.3.5 Die Aufgabe der Stellungnahme: Überprüfen und Vermitteln 99

3 Unterrichtsmodelle zum erörternden Gespräch im Drama Friedrich Schillers 103

3.1 Vorüberlegungen 103

3.1.1 Was ist ein „erörterndes Gespräch"? 109
3.1.2 Was ist ein „Gespräch im Drama"? 104

3.2 Die Probe aufs Exempel - Maria Stuart streitet mit Burleigh 106

3.2.1 Der Text 106
3.2.2 Zwei Inhaltsangaben - zwei Stufen der Texterfassung 109
3.2.3 Die dritte Stufe: inszenierte Erörterung 111
3.2.4 Ein Machtkampf mit Worten 113
3.2.5 Die Argumentation 114
3.2.6 Die Unterrichtsschritte 118

3.3 Auf der Spur des Ungesagten - der Marquis und der König 120

3.3.1 Über den Stellenwert des Unausgesprochenen im erörternden Dialog 120
3.3.2 Die Arbeit mit Untertexten 121
3.3.3 Die Vorgeschichte 122
3.3.4 Der Dialog mit Untertexten - eine Collage 123
3.3.5 Die ersten Eindrücke 140
3.3.6 Eine Erörterung? 141
3.3.7 Strategisches und kommunikatives Sprachhandeln 142
3.3.8 Skizze eines Unterrichtsgangs (in Klasse 12) 143

3.4 Die Vielfalt erörternder Gespräche -Wallenstein 145

3.4.1 Vorschau: Sprachhandlungen und Gesprächsstrukturen in beiden Dramen 145
3.4.2 „Die Piccolomini": Beschreibung eines Unterrichtsgangs in Klasse 12 148
3.4.2.1 Die Eingangsszene (Picc.1,1) - ein Rundgespräch 149
3.4.2.2 Ein Streitgespräch - Questenbergs erster Auftritt (Picc.1,2) 152
3.4.2.3 Argumente im Wettbewerb - Wallenstein contra Questenberg (Picc.11,7) 155
3.4.2.4 Wie denkt Max Piccolomini über Wallenstein? (Picc.1,4) 162
3.4.2.5 Misslingende Enthüllung - der Streit der Piccolomini (Picc.V,l,3) 166
3.4.3 Die Entscheidung - „Wallensteins Tod" 171
3.4.3.1 Vor der Entscheidung - Wallensteins großer Monolog (WT 1,4) 171
3.4.3.2 Die Entscheidung - Wallensteins Gespräch mit der Gräfin (WTI,7) 177
3.4.3.3 Nach der Entscheidung - Wallenstein und Max Piccolomini (WTII,2) 183

Literaturverzeichnis 191