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Grundlagen der effektiven Schreibdidaktik und der systematischen schulischen Schreibförderung
Grundlagen der effektiven Schreibdidaktik
und der systematischen schulischen Schreibförderung




Maik Philipp

Schneider Verlag Hohengehren
EAN: 9783834013439 (ISBN: 3-8340-1343-9)
108 Seiten, kartoniert, 15 x 23cm, April, 2014

EUR 13,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Schreibförderung kennt viele Förderansätze und -maßnahmen. Über zahlreiche Maßnahmen ist aber noch zu wenig bekannt, ob sie die Schreibkompetenz überhaupt verbessern. In diesem Band werden daher systematisch und kompakt Förderansätze dargestellt, die ihre Effektivität in internationalen Studien bereits unter Beweis gestellt haben.

Diese Maßnahmen beziehen sich auf die Hauptprozesse des Schreibens (Planen und Revidieren als kognitiv anspruchsvolle Fähigkeiten und das Verschriften als basale Fertigkeit) und Entlastungsmöglichkeiten des Schreibens. Zu den Förderansätzen beim Verschriften zählen Trainings der Handschrift bzw. des Tastaturschreibens und das Kombinieren von Sätzen. Das Planen und Revidieren lässt sich durch gezielte Vermittlung von Schreibstrategien und Textstrukturwissen sowie klare Produktziele vor dem Schreiben verbessern. Daneben haben Lehrpersonen diverse Möglichkeiten, den Schreibprozess zu entlasten, etwa durch Feedback, kooperatives Schreiben, die Option, Texte diktieren zu können, den Einsatz von Computern mit Textverarbeitungssoftware und die gezielte Analyse von Textprodukten und Schreibprozessen. Diese Fördermaßnahmen lassen sich in der Unterrichtspraxis wie einzelne Module einsetzen und beheben verschiedene Probleme beim Schreiben. Das Buch stellt Schreibprozesse dahin, wo sie im Unterricht gehören: in das Zentrum. Es richtet sich an Lehrpersonen aller Schulstufen und -formen, die einen kompakten Überblick über wirksame Förderansätze und deren systematische Verbindungen untereinander suchen.
Rezension
Häufig verlangt, vielfach geübt, doch selten verbessert – so ließe sich die Praxis der Schreibdidaktik kurz in Worte fassen. Die Vermittlung und Verbesserung der Schreibkompetenz gehört sicherlich zu den schwierigsten Aufgaben eines Deutschlehrers, da beim Schreiben viele nicht sichtbare kognitive Prozesse ablaufen. Genau um diese geht es Maik Philipp in seinem Buch "Grundlagen der effektiven Schreibdidaktik", in welchem er nach Zugriffen sucht, um die Textproduktion von Schüler sinnvoll anzuleiten.
So unscheinbar das schmale Buch (108 Seiten) auch wirkt, der Inhalt ist wirklich bemerkenswert. Denn Maik Philipp gelingt, was bisher in vielen Werken zum Thema fehlte: praktikable methodische Ansatzpunkte, um die Schreibkompetenz systematisch zu verbessern.
Flankiert wird dies durch zahlreiche empirische Studien, welche die theoretische Grundlage der vorgestellten methodischen Möglichkeiten bilden. Vielfach greift Philipp dabei auch auf Studien aus dem nicht deutschsprachigen Bereich zurück. Zu keinem Zeitpunkt wirkt der Band jedoch theorielastig oder verkopft, da sämtliche Überlegungen auf die Praxis bezogen werden und zudem sehr konkret sind. Für den Deutschlehrer stellt der Band daher einen unermesslichen Gewinn dar. Es bleibt daher nur zu hoffen, dass dieses Buch den Weg in viele Deutschkollegien findet.

Matthias Schmid, lbib.de
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 9

1.1 Die Papierflieger-/Blind-Audition-Erfahrung 9
1.2 Warum es dieses Buch gibt und was seine Ziele und Prinzipien sind 10

2. Schreiben - zur Förderbedürftigkeit einer Schlüsselkompetenz 13

2.1 Zum Ausmaß des Förderbedarfs seitens der Schüler im Primar- und Sekundarschulalter 13
2.2 Zum Ausmaß des Förderbedarfs seitens der Lehrpersonen 14

3. Zur Orientierung: ein Modell der Schreibprozesse und -komponenten 17

3.1 Schreibkompetenz - Schreibprozesse 17
3.2 Schreiben und seine Prozesse und Komponenten - ein orientierungsstiftendes Rahmenmodell 19

3.2.1 Das Modell im Überblick 19
3.2.2 Die kognitiven und megakognitiven Teilprozesse als Kernstück des Modells 20
3.2.3 Das Arbeitsgedächtnis als "Nadelöhr" der Schreibprozesse 22
3.2.4 Wissensbestände im Langzeitarbeitsgedächtnis als Ressource für die Schreibprozesse 23
3.2.5 Die "warme Seite" des Schreibens: Motivationen und Affekte 23
3.2.6 Der physische Kontext: Schreibmedium, - Aufgabe und Text 25
3.2.7 Der soziale Kontext des Schreibens: Leser und Mitschreibende 25
3.2.8 Das Modell - kurz und knapp 25

4. Wirksame Schreibförderung: ein Überblick über effektive Fördermaßnahmen 27

4.1 Die Ergebnisse aus vielen Einzelstudien stark gebündelt 27
4.2 Ein Systematisierungsversuch: welche Fördermaßnahmen für wen? 31

5. Basale Fertigkeiten beim Schreiben fördern 33

5.1 Das Schreiben per Hand und Tastatur trainieren 33

5.1.1 Verschriften und Schreibflüssigkeit 33
5.1.2 Einige Prinzipien des Trainings des Schreibens mit der Hand und der Tastatur 34
5.1.3 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 37

5.2 Sätze kombinieren lassen statt traditionellem Grammatikunterricht 38

5.2.1 Vorteile und Prinzipien des Kombinierend von Sätzen 39
5.2.2 Sätze kombinieren in der Praxis 40
5.2.3 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 42

6. Anspruchsvolle Schreibfähigkeiten fördern 45

6.1 Schreibstrategien vermitteln 45

6.1.1 Drei Hauptarten von Schreibstrategien: kognitive, megakognitive und Stützstrategien 45
6.1.2 Zwei Hauptgruppen von kognitiven Schreibstrategien: Planungs- und Revisionsstrategien 48
6.1.3 Phasen der Strategievermittlung 50
6.1.4 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 56

6.2 Klare Produktziele setzen und explizit Textstrukturwissen vermitteln 56

6.2.1 Textstrukturwissen explizit vermitteln 57
6.2.2 Klare Schreibziele setzen 59
6.2.3 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 60

7. Personale und technische Entlastungen im Schreibprozess 63

7.1 Kooperatives Schreiben mit anderen Schülern als Brückentechnologie einsetzen 63

7.1.2 Zur Einsatzmöglichkeit von Mitschülern beim kooperativen Schreiben 64
7.1.3 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 67

7.2 Als Lehrperson effektiv Feedback geben 68

7.2.1 Arten, Ziele und Merkmale des günstigen Feedbacks 68
7.2.2 Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Feedback in der Praxis 70
7.2.3 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 75

7.3 Sätze diktieren lassen 75

7.3.1 Einige Prinzipien für Skripten beim Diktieren 76
7.3.2 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 77

7.4 Den Computer mit Textverarbeitungssoftware als Schreibmedium nutzen 78

7.4.1 Der Computereinsatz zwischen Entlastung und Fallstricken 78
7.4.2 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 80

7.5 Modelle studieren lassen 80

7.5.1 Texte analysieren (Produktperspektive) 80
7.5.2 Andere beim Schreiben und Lesen von Texten beobachten (Prozessperspektive) 82
7.5.3 Querverbindungen zu anderen Schreibförderansätzen 84

8. Umsetzungsperspektiven: der Schreibunterricht als "kognitive Meisterlehre" (mit expliziter Vermittlung) 85

8.1 Eine Goldmine ohne Schaufeln und Äxte graben? 85
8.2 Schreibunterricht als "kognitive Meisterlehre": von Werkzeugen und einer Gemeinschaft schreibender Lehrlinge und Meister 86

8.2.1 Drei Prinzipien des Lehrens und Lernens 87
8.2.2 Ein authentisches Best-Practice-Beispiel: Mrs. Greene 88

8.3 Explizite Vermittlung: ein vielversprechendes Konzept der Förderung schwach schreibender Schüler 90

8.3.1 Merkmale der expliziten Vermittlung 90
8.3.2 … und wie sie sich in den Fördermaßnahmen in diesen Band verorten lassen 92

9. Literaturverzeichnis 97