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Groß ist das Geheimnis Thomas Mann und die Musik. Mit CD
Groß ist das Geheimnis
Thomas Mann und die Musik. Mit CD




Volker Mertens

Militzke Verlag GmbH
EAN: 9783861897477 (ISBN: 3-86189-747-4)
272 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, März, 2006, Hardcover mit Prägung, im Umschlag eigesetzter CD sowie umgelegter Acetatfolie

EUR 39,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wenn Thomas Mann nicht Dichter geworden wäre, hätte er Musiker sein mögen.

Volker Mertens schildert eindrucksvoll und verständlich, wie Musik Leben und Schaffen des Schriftstellers begleiten. Er untersucht dessen Musikbeschreibungen an Schlüsselstellen seiner Werke, den Einfluß musikalischer Techniken auf sein Schreiben und die Beziehungen zu Komponisten (z.B. Richard Wagner), Dirigenten und Interpreten.
Rezension
Thomas Mann ist der Autor der Weltliteratur, der die wohl engste Beziehung zur Musik hatte. Sein Leben und Werk beleuchten das Musikleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus einer besonderen Perspektive:
Thomas Mann spielte selber Geige, ging oft in die Oper und besuchte Kammerkonzerte. Er besaß bereits sehr früh ein Grammophon und baute sich eine große Schallplattensammlung auf. Er verehrte Richard Wagner, kannte Hans Pfitzner, Arnold Schönberg und Igor Strawinsky und ließ sich von Theodor W. Adorno in musikalischen Fragen beraten.

Und so stellen seine Romane und Erzählungen eine hoch interessante Thematik für den fächerübergreifenden Unterricht in Musik und Deutsch dar. Darüber hinaus bieten sich fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben an, die die Sicht auf Deutschland und seine Geschichte thematisieren.
Ein solches Unterrichtsvorhaben war bisher entweder nur aufgrund der großen Literaturkenntnis der Lehrer oder nach dem mühsamen Zusammensuchen von Informationen aus verschiedensten Quellen möglich.

Daher hat Volker Mertens hier eine große Lücke in der deutschsprachigen Literatur geschlossen, wobei an dieser Stelle auch das fast zeitgleich erschienene Werk „Seelenzauber. Thomas Mann und die Musik“ von Hans Vaget erwähnt werden soll. Gegenüber diesem wird das vorliegende Buch von einigen Rezensenten als weniger gehalt- und anspruchsvoll beschrieben. Aber gerade sein einführender Charakter macht seine gute Verwendbarkeit für den fächerübergreifenden Unterricht in der Schule aus.

Volker Mertens hat das Buch aus den Manuskripten einer Sendereihe im Rundfunk zusammengestellt. Die 25 Kapitel sind auch einzeln zu lesen, die (von einigen Rezensenten kritisierten) Wiederholungen der umfangreichen Zitate aus den Werken Thomas Manns sind daher als Vorteil zu sehen. Mit klarer, eingängiger Sprache führt Volker Mertens die Leser durch die Literatur und Musik und informiert über das Musikleben des frühen 20. Jahrhunderts. In allen Kapiteln merkt man ihm seine große Begeisterung für den Musikliebhaber Thomas Mann an, vor allem im Epilog. Hier beschreibt er ein Wunschkonzert, wobei alle Personen, die im Leben und Werk Thomas Manns wichtig sind, einen geeigneten Musiktitel aus der Schallplattensammlung des Dichters vorschlagen. Diese Musiktitel finden sich auf der beigefügten CD, deren Aufnahmen Thomas Mann nachweislich besessen hat. Ein Highlight für das ohnehin sehr informative Buch, das dazu noch schön gestaltet und gebunden ist!

Das Buch begeistert den Leser und macht Freude, es regt an und fördert den Forschungsdrang bei Deutsch- und Musiklehrern, aber sicher auch bei interessierten Schülern der Oberstufe. Es ist für den Gebrauch im fächerübergreifenden Deutsch- und Musikunterricht bestens geeignet.
Sehr zu empfehlen!

Beate Forsbach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Erste umfassende Darstellung
über Thomas Manns Verhältnis zur Musik
inklusive einer CD mit musikalischen Originalaufnahmen aus Manns Plattensammlung!

"Groß ist das Geheimnis der Musik – sie ist ohne Zweifel die tiefsinnigste, philosophisch alarmierendste, ... die faszinierendeste Erscheinung der Kultur und Humanität. Von jungauf habe ich dem Rätsel ihres Wesens nachgehangen, sie belauscht, sie zu ergründen gesucht, bin als Schriftsteller ihren Spuren gefolgt, habe unwillkürlich ihrer Wirkungsart Einfluss auf mein eigenes Bilden und Bauen gewährt." Thomas Mann

Wenn er nicht Dichter geworden wäre, hätte er Musiker sein mögen, hat Thomas Mann einmal gesagt. In der Weltliteratur ist er der Autor, der wohl die engste Beziehung zur Nachbarkunst gehabt hat. Musik begleitet Thomas Manns Leben und Schaffen, er hat über Musik geschrieben, Musikbeschreibungen an Schlüsselstellen seiner Werke platziert und sie selbst nach musikalischen Prinzipien gebaut: Leitmotive verwendet wie Richard Wagner, Montageprinzipien benutzt wie Richard Strauss und die Reihentechnik wie Arnold Schönberg. Er hat eine Zeit lang Hans Pfitzner bewundert, mit Arnold Schönberg und Igor Strawinsky verkehrt und sich von Theodor W. Adorno in musikalischen Fragen beraten lassen. Als junger Mann war er ein guter Geiger, der sich an Sonaten von Edward Grieg und Richard Strauss wagen konnte. Später hat er das Violinspiel aufgegeben, denn er wollte nicht herumdilettieren (Katia Mann).

Er war ein begeisterter Schallplattenhörer und besaß eine große Sammlung, von der heute noch ein bedeutender Teil erhalten ist. Daher kann man seine musikalischen und interpretatorischen Vorlieben erschließen. Die beigelegte CD enthält eine Auswahl dieser Originalaufnahmen, auf die im Buch Bezug genommen wird.

Volker Mertens, Prof. Dr. Dr. h.c., Jahrgang 1937, lehrt Ältere deutsche Literatur und Sprache an der Freien Universität Berlin. Gastdozenturen führten ihn nach Frankreich und Tschechien, in die USA und nach China. Seine Veröffentlichungen umfassen den Bereich der Mittelalterlichen und der neueren deutschen Literatur sowie den der Musik (vor allem Richard Wagner).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 8
1 Eine lebenslange Liebe 10
2 Bei Buddenbrooks 17
3 Thomas Mann in der Oper 25
4 Musik als dichterisches Bild und als Gefahr 33
5 Mann und Wagner im Sanatorium: "Tristan" 43
6 Wagners wirkmächtiges Werk 50
7 Ein musikalischer Bruderzwist im Hause Mann 58
8 "Sympathie mit dem Tode" - Thomas Mann und Pfitzner 70
9 "Ohne musik wäre das Leben ein Irrtum" - Nitzsche und Thomas Mann 79
10 "Fülle des Wohllauts" - Musik auf dem Zauberberg 87
11 "Seelenzauber" - Musik als deutsche Kunst 99
12 "Wie ist mir wohl, das ich ein Deutscher bin"? - Thomas Mann und die italienische Musik 112
13 Das leichtere, genußreiche Musizieren: der Freund Bruno Walter 119
14 Zwei fremde Sonntagskinder - Thomas Mann und Richard Strauss 128
15 "Das kam zu mir" - Thomas Mann und die Schallplatte 139
16 Leiden und Größe Richard Wagners 149
17 Der Richard-Wagner-Protest der Stadt München 155
18 Thomas Mann und die Musikalische Moderne 164
19 Ein deutscher Musiker "Doktor Faustus" 171
20 Der "Wirkliche Geheime Rat" - Thomas Mann und Adorno 181
21 "Es ist viel Hitler in Wagner" 195
22 Einfluß auf mein eigenes Bilden und Bauen: Thomas Manns musikalische Erzählkunst 212
23 Doktor Faustus - ein deutsches, ein musikalisches Thema 225
24 Thomas Manns Wunschkonzert 234
25 Wenn Thomas Mann Komponist geworden wäre ... 243

Epilog - Ein Wunschkonzert für Thomas Mann 249

Anhang 259
Anmerkungen 259
Quellen 269
Literatur 269
Musikstücke auf der CD 271