Das Thema „Umweltschutz“ ist seit den UNO-Klimaberichten aufgrund der medialen Inszenierung wieder in aller Munde. Erstaunlicherweise hätte ein solches Echo eigentlich schon das Erscheinen des Buches „Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update“ (2006) hervorrufen können, in denen Autoren die Gültigkeit ihres ersten Wachstumsberichts aus dem Jahre 1972 an den Club of Rome die Gültigkeit überprüfen. Damals hatten die Umwelt- und Systemwissenschaftler Donella und Dennis Meadows bereits auf die Endlichkeit der Ressourcen und auf die Notwendigkeit eines Systemwechsels hingewiesen. Erderwärmung, Überschwemmungen, Hurricans, Klimaerwärmung, Umweltzerstörung, Bodenerosion, Wasserknappheit demonstrieren uns tagtäglich, dass die „Grenzen des Wachstums“ bereits überschritten sind. Dieses belegen die Wissenschaftler anhand zahlreicher Statistiken u.a. zum exponentiellen Wachstum der Weltbevölkerung, zur Zunahme der Kohlendioxidemissionen, zum globalen Wirtschaftswachstum, zu Endlichkeit nicht-erneuerbarer Ressourcen, Vernichtung der Wälder. Dabei erläutern die Autoren auch die „Mathematik exponentiellen Wachstums“ (S. 19-23).
Einzelne Komponenten der Krise werden anschaulich anhand von Diagrammen erläutert. Ausgehend von World3, einer Computersimulation, zeigen die Wissenschaftler die unmittelbaren Folgen der Grenzüberschreitung auf. Besondere Erwähnung verdient m.E. das Kapitel „Wahrhaftigkeit“ (S. 286-289), in die Autoren „allgemeine Vorurteile und Vereinfachungen, sprachliche Fallen und verbreiteten Unwahrheiten“ auflisten. Darunter findet sich auch die in Wirtschaftskreisen kursierende Vorstellung Umweltschutz nur als Luxusfaktor zu betrachten. Die Autoren betonen demgegenüber: “Die Umwelt ist die Grundlage allen Lebens und jeder Wirtschaft.“ (S. 287) Differenzierungsvermögen zeigen die Wissenschaftler auch in der Ablehnung von Dichotomien wie „Hoffnungsloser Pessimismus“ und „Grenzenloser Optimismus“. Zur Lösung der Problemlage wird eine neue „Revolution“, nämlich die der „Nachhaltigkeit“ eingefordert (S. 279-281). Dabei verstehen die Forscher unter einer „nachhaltigen Gesellschaft“ eine, die „weitsichtig genug, flexibel genug und weise genug [ist], dass sie ihre eigenen materiellen oder sozialen Existenzgrundlagen nicht untergräbt."(S. 264)
Fazit: Das „30-Jahre-Update“ enthält zahlreiche Materialien, die im Geographie-, Politik- und Ethikunterricht eingesetzt werden können. Das Buch „Grenzen des Wachstums. Das 30-Jahre-Update“ (2. Aufl. 2007) aus dem „S.Hirzel Verlag“ gehört angesichts der globalen ökologischen Krise in jede gute Lehrerbibliothek.

Dr. Marcel Remme, für lehrerbibliothek.de

Die Menschheit kann mehrere Entwicklungswege wählen – bereits 1972 und 1992 haben die Autoren der Grenzen des Wachstums solche Möglichkeiten beschrieben. Dabei setzten sie das systemische Denken in Zukunftsszenarien um.
Ihre Ergebnisse riefen schon damals zum Handeln auf, denn wir verlangen seit den späten 70er-Jahren der Erde so viel ab, dass ihre Tragfähigkeit überschritten ist. In den Szenarien des 30-Jahre-Update mit aktuellen Daten wird deutlich, dass wir den großen Kurswechsel dringend brauchen – eine Wende zur Nachhaltigkeit mit drastischen materiellen und strukturellen Veränderungen.
Wir können diesen Weg gehen, aber wir müssen es wollen!

Unter Mitwirkung von:
Held, Andreas (Übers.)


2. , ergänzte Auflage 2006. XXVII, 323 S., 9 s/w Tab.
Kartoniert.

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