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Grammatik der Körpersprache Körpersignale in Psychotherapie und Coaching entschlüsseln und nutzen Mit einem Geleitwort von Wolfgang Wöller und einem Vorwort von Ulrich Sachsse
Grammatik der Körpersprache
Körpersignale in Psychotherapie und Coaching entschlüsseln und nutzen


Mit einem Geleitwort von Wolfgang Wöller und einem Vorwort von Ulrich Sachsse

Sabine Trautmann-Voigt, Bernd Voigt

Schattauer Verlag
EAN: 9783794525560 (ISBN: 3-7945-2556-6)
352 Seiten, hardcover, 17 x 24cm, 2009

EUR 45,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Dr. phil. Sabine Trautmann-Voigt

Psychologische Psychotherapeutin und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in eigener Praxis. Tanz- und Ausdruckstherapeutin (ADTR, USA). EMDR-Therapeutin. Leitung und Geschäftsführung der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie (KBAP) und des Deutschen Instituts für tiefenpsychologische Tanz- und Ausdruckstherapie (DITAT). Lehrbeauftragte am Psychologischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Herausgeberin der »Zeitschrift für Tanztherapie -Körperpsychotherapie«.



Dr. med. Bernd Voigt

Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Praktischer Arzt. EMDR-Therapeut. Ärztliche Leitung des Medizinischen Versorgungszentrums für Psychosomatik, Psychotherapie und Psychiatrie (MVZPPP) in Bonn und der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie (KBAP; staatlich anerkannte Aus- und Weiterbildungsstätte). Lehrbeauftragter am Psychologischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.



Körpersignale analysieren, verstehen und gezielt einsetzen

Die Körpersprache ist ein eigenständiges komplexes Kommunikationssystem. Sie kann das Gesprochene belegen, aber auch widerlegen. Immer mehr Psychotherapeuten, Pädagogen, Berater und Coachs machen sich daher auch die Körpersprache zunutze, um das innere Erleben des Gegenübers offen zu legen und richtig zu deuten.

■ Doch wie kommt es, dass es vielen Therapeuten und Beratern so schwerfällt, die Sprache des Körpers zu verstehen und zu deuten?

■ Warum können wir unsere Körpersprache nur teilweise kontrollieren? Welches Regelsystem steckt dahinter?

■ Kann eine identische Körperbewegung, von verschiedenen Menschen ausgeführt, dieselbe Bedeutung haben?

Die »Grammatik der Körpersprache« geht diesen und vielen anderen Fragen erstmalig auf der Basis aktueller Erkenntnisse aus der Hirn-, Sprach-, Säuglings-, Bindungs-, Entwicklungs- und Körperforschung nach. Mehrere anschauliche Fallvignetten, gezielte Anleitungen zur Durchführung einer Bewegungsanalyse und 60 praxiserprobte Übungen ermöglichen es, körpersprachliche Phänomene schulenübergreifend in die Einzel- oder Gruppentherapie von Erwachsenen und Kindern zu integrieren.
Rezension
Eine wichtige Erkenntnis der psychologischen Forschung ist die ganzheitliche Sicht psychischer Erkrankungen. Dabei hat vor allem die Sprache des Körpers neben den seelischen Zusammenhängen an Bedeutung gewonnen. Damit die körpersprachlichen Phänomene nicht nur den Körper(-psycho)therapeuten vorbehalten bleibt, ist es wichtig, alle Psychotherapeuten die Sprache des Körpers näher zu bringen. Das vorliegende Fachbuch „Grammatik der Körpersprache“ liefert einen grundlegenden Beitrag, um Körpersignale zu entschlüsseln und für die Psychotherapie und das Coaching zu effektiv zu nutzen. Nach einer einführenden Begriffsklärung stellen die Autoren zunächst verbale Kommunikation und Körpersprache nebeneinander, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht die Entwicklung der Körpersprache aus biologischer und evolutionsgeschichtlicher Perspektive. Den Schwerpunkt bilden die Ausführungen zur praktischen Anwendung körpersprachlicher Erkenntnisse (Ausdruckstanz, Kestenberg Movement Profile, bewegungsanalytische Modelle, emotionale Störung, Ängste, Sucht u. a.), wobei das Phänomen des rhythmisch-dynamischen Handlungsdialogs im Zentrum steht. Von besonderem Interesse für Therapeuten dürften dabei die konkreten Anwendungsbeispiele sein.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung1
1.1 Grammatik und Körpersprache:
Begriffsklärungen für
psychotherapeutische Kontexte 1
1.2 Kulturspezifische Handlungsmuster2
1.3 Wahrnehmung der Körpersprache 2
1.4 Einfluss von externalisierenden
Phänomenen 3
1.5 Annäherung an eine Definition von
Körpersprache 4
1.6 Zum Aufbau des Buches 5

I Die Körpersprache als Kommunikationssystem
2 Zum Bedeutungswandel
des Begriffs Körpersprache 9
2.1 Historischer Abriss der Bedeutung
von Bewegung 9
2.2 Die Bedeutung der Körpersprache
in der Psychotherapie 11
2.2.1 Von der Vegetotherapie zur
bioenergetischen Analyse 11
2.2.2 Veränderte Wahrnehmung
des Körpers nach dem Zweiten
Weltkrieg 13
2.2.3 Funktionelle Entspannung:
die Einführung des rhythmischen
Prinzips 14
2.2.4 Psychoanalytisch orientierte
Körperpsychotherapie 14
2.2.5 Theoretische Ansätze der Tanzund
Ausdruckstherapie 15
2.2.6 Verhaltenstherapeutische
Entwicklungen 17
2.3 Übung oder Aufgabe? 17
2.4 Die Auseinandersetzung
mit der Körpersprache 18
3 Die Dialektik zwischen
Körpersprache und verbaler
Kommunikation 21
3.1 Gemeinsamkeiten und Unterschiede 21
3.1.1 Die Kombination von körpersprachlichen
Zeichen zu größeren
Einheiten 22
3.1.2 Wortarten auf der Ebene
der Körpersprache:
Gestik ohne feste Normierung 23
3.1.3 Reihenfolge des Einsatzes körpersprachlicher
Elemente:
Rituale, Regeln, Konventionen24
3.1.4 Eine Tiefenstruktur
der Körpersprache 25
3.1.5 Nonverbale Universalien25
3.1.6 Die Spiegelung der Körpersprache
in der Psyche27
3.2 Sprache und Körpersprache
im Kontext sozialen Handelns 27
3.2.1 Die beziehungsstiftende Funktion
der Körpersprache im Alltag 28
3.2.2 Körperteilbesetzungen
verschiedener Kulturen und Zeiten29
3.2.3 Zusammenfassung 34
3.3 Körpersprache als natürliches Signalund
Zeichensystem 35
3.3.1 Von Borkenkäfern und dem Duft
des anderen Geschlechts 35
3.3.2 Zum Unterschied zwischen
Signalen und Zeichen 35
3.3.3 Auf die Perspektive kommt es an! 36
3.4 Aspekte einer gemeinsamen
Handlungstheorie von Sprache
und Körpersprache 37
3.4.1 Die dreidimensionale Konzeption
der Körpersprache: Körpersemiotik . .37
3.4.2 Die Bedeutung von Ausdruck,
Appell und Hinweis:
Körpersprache als Organon 40
3.4.3 Sprache und Denken über
Körpersprache 41

II Die Entwicklung der Körpersprache aus biologischer und evolutionsgeschichtlicher Perspektive
4 Angeborene Reflexe, Entwicklung
des Gehirns und Bedeutung
der fünf Sinne 47
4.1 Einleitung 47
4.2 Pränatale Entwicklungsfaktoren:
die früheste Körpersprache 49
4.2.1 Genexpression und Plastizität 49
4.2.2 Die Stadien der vorgeburtlichen
Entwicklung und die fetalen Sinne 51
4.2.3 Intrauterine körpersprachliche
Interaktionsphänomene 53
4.2.4 Risiken für die frühe
Kommunikation53
4.2.5 Pränatale Bindung 54
4.3 Frühkindliche Reflexentwicklung:
die automatische Entwicklung
der Körpersprache57
4.3.1 Frühe Reflexmuster 58
4.3.2 Vom Reflex zur Haltungskontrolle 74
4.3.3 Zusammenfassung 80
5 Körpersprache im Gehirn
und in Beziehung 85
5.1 Körpersprachliche Reifung
und frühe Hirnentwicklung85
5.1.1 Die Evolution in der Bewegungsentwicklung:
Entwicklungsstufen
der automatisierten Körpersprache 85
5.1.2 Der spezielle Aufbau des Kleinhirns90
5.1.3 Die beiden Seiten des Kortex 92
5.1.4 Die Rolle der Spiegelneuronen95
5.2 Die Vernetzung und Bedeutung
der Sinne 100
5.2.1 Vernetzung der Sinne 100
5.2.2 Vestibuläres System 101
5.2.3 Visueller Sinn 103
5.2.4 Taktiler Sinn 105
5.2.5 Auditiver Sinn110
5.2.6 Propriozeptiver Sinn 111
5.2.7 Olfaktorischer Sinn 112
5.3 Die Bedeutung
von Sensibilitätsmustern 113
5.4 Das frühe Selbstempfinden
als Körper-Selbst 115
5.4.1 Vitalitätsaffekte, psychische
Intimität und Episodengedächtnis116
5.4.2 Affektabstimmung, Symbolisierung
und Intersubjektivität 118
5.4.3 Komplexität von Bewegung
und Ausdruck – wie implizites
Wissen entsteht119
5.5 Motivationsregulation
und frühe Handlungsthemen 120
5.5.1 Motivationssysteme und ihre Auswirkungen
auf die Körpersprache 121
5.5.2 Zur Selbstregulation früher
Systemzustände 122

III Psychotherapie als rhythmisch-dynamischer Handlungsdialog: Diagnostik und Intervention durch Körpersprache
6 Körpersprache lesen:
bewegungsanalytische
Grundlagen 129
6.1 Der moderne Ausdruckstanz als
Ursprung der Bewegungsanalyse129
6.1.1 Grundsätzliche Aussagen 130
6.1.2 Reduzierte Laban-Bewegungsanalyse
für die psychotherapeutische
Praxis133
6.1.3 Körpersprachliche Analysen
des rhythmisch-dynamischen
Handlungsdialogs:
die Dimensionen Raum,
Kraft und Zeit 140
6.1.4 Herausforderungen für
eine andere Handhabung
der Gegenübertragung 143
6.2 Das Kestenberg Movement
Profile (KMP) 144
6.2.1 Beziehungsdynamik
in der Körpersprache144
6.2.2 Kritik am Rhythmuskonzept 146
6.2.3 Einschätzung von Spannungsflusseigenschaften
148
6.3 Das Body Movement Mind
Paradigm (BMMP) 149
Yona Shahar-Levy und Sabine Trautmann-Voigt
6.3.1 Die Verkennung der körperlichen
Selbstregulation – ein kulturelles
Phänomen 150
6.3.2 Begriffsbestimmungen: Gefühl –
Empfindung – Affektmotorik150
6.3.3 Das Körpergedächtnis 152
6.3.4 Die Struktur des Körpers:
das Körper-Selbst als Basis
für das Selbst152
6.3.5 Vier anatomische und
physikalische Basisaussagen über
die Affektmotorik/Körpersprache 153
6.3.6 Zwei archetypische Bewegungsphasen:
parental envelope
und Expansion nach außen 155
6.3.7 Die doppelte Wurzel der Affektmotorik
und die sich daraus
entwickelnde Körpersprache 158
6.3.8 Die Analyse der Körpersprache
mithilfe der Body Movement
Mind Analysis (BMMA) 162
6.3.9 Das Bewegungsprofil in doppelter
Kreisform: das Symbol des parental
envelope 165
6.3.10 Die Anfertigung eines
Bewegungsprofils 169
6.3.11 Zusammenfassung 170
6.4 Bewegungsanalytische Modelle
im Vergleich 170
7 Körpersprache
und Psychodynamik 173
7.1 Die Wirksamkeit von Interventionen
unter Einbezug der Körpersprache 173
7.1.1 Behandlungsprinzipien 176
7.1.2 Bezugspunkte der
Interventionsentwicklung 177
7.1.3 Phasen in der Psychotherapie181
7.1.4 Erkennen, verstehen und
intervenieren mit Körpersprache183
8 Fallbeispiele 187
8.1 Emotionale Störung und Bindungsstörung
des Kindesalters 187
Anita Weissenberger, Sabine Trautmann-Voigt
und Jochen Kehr
8.1.1 Störungsbild 187
8.1.2 Selbsterleben188
8.1.3 Psychodynamischer Befund 189
8.1.4 Phänomenologie des Bewegungsbildes
– körpersprachliche
Vorlieben 189
8.1.5 Behandlungsziele 190
8.1.6 Patientenbeschreibung 190
8.1.7 Therapieverlauf: Martha baut
sich ihr neues Haus und zähmt
den Tiger 191
8.1.8 Körpersprache in der
(Psycho-)Therapie mit Kindern196
8.2 Ängste bei depressiver
Persönlichkeit197
Marlene Damm, Sabine Trautmann-Voigt
und Jochen Kehr
8.2.1 Symptomatik197
8.2.2 Selbsterleben199
8.2.3 Psychodynamischer Befund 199
8.2.4 Phänomenologie des Bewegungsbildes
– körpersprachliche
Vorlieben 199
8.2.5 Behandlungsziele 200
8.2.6 Patientenbeschreibung 202
8.2.7 Therapieverlauf: Frau S. berührt
die Leichtigkeit des Seins 203
8.3 Suchtkrankheit207
Christina Puzicha, Sabine Trautmann-Voigt
und Jochen Kehr
8.3.1 Störungsbild 207
8.3.2 Selbsterleben207
8.3.3 Psychodynamischer Befund 207
8.3.4 Phänomenologie des Bewegungsbildes
– körpersprachliche
Vorlieben 208
8.3.5 Behandlungsziele 209
8.3.6 Patientenbeschreibung 210
8.3.7 Therapieverlauf: »Komm mir nicht
zu nah!« – Frau L. findet ihren
Sicherheitsraum 211
8.4 Posttraumatische Belastungsstörung
und Traumafolgestörungen215
Jochen Kehr und Sabine Trautmann-Voigt
8.4.1 Störungsbild 215
8.4.2 Selbsterleben216
8.4.3 Psychodynamischer Befund 217
8.4.4 Phänomenologie des Bewegungsbildes
– körpersprachliche
Vorlieben 217
8.4.5 Behandlungsziele 218
8.4.6 Patientenbeschreibung 219
8.4.7 Therapieverlauf: Frau K. tanzt
ihre eigene Schutzhülle und lernt
den kontrollierten Dialog kennen 219
9 Interventionskatalog 225
Sabine Trautmann-Voigt, Bernd Voigt,
Jochen Kehr, Anita Weissenberger,
Marlene Damm, Christina Puzicha,
Claudia Wiedemann und Karin Kröger
9.1 Allgemeine Anwendungshinweise 225
9.1.1 Aufbau von Übungen 225
9.1.2 Aufbau von Therapiestunden226
9.1.3 Wie finde ich die passende
Bewegungsintervention
zum Thema? 227
9.2 Tabellarische
Übungsbeschreibungen236
9.2.1 Themenzentrierte Übersicht 236
9.2.2 Tabellenaufbau 238
9.2.3 Übungskatalog 241
9.2.4 Zusammenfassung 288

Anhang 289
1 Definitionen in der Bewegungsanalyse 289
2 Hinweise für die (vereinfachte)
Bewegungsanalyse in der Praxis 290
3 Arbeitsblätter
zur Bewegungsanalyse 292
Bewegungsanalysebogen292
Formenfluss, Bedeutung
der Kombination zweier
Antriebsfaktoren,
Spannungsregulation293
Bipolare Bewegungskategorien 294
BMMA – Bewegungsprofil 295
Ausführliche Bewegungsanalyse 296
4 Übung für die Praxis zum Selbststudium
der Bewegungsanalyse 307
5 Kompaktcurriculum Analytische
Bewegungs- und Tanztherapie
(ABT) – »Körpersprache lesen
lernen« 308
Literatur 310
Sachverzeichnis 321