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Glaube und Lernen 2/2003 - Thema: Dialog der Religionen - eine Illusion

Glaube und Lernen 2/2003
Theologie interdisziplinär und praktisch

Thema: Dialog der Religionen - eine Illusion



 
Vandenhoeck & Ruprecht - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0179-3551

2003
92 Seiten, paperback, 15 x 23 cm
 
13.90 Euro
 

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Zu diesem Heft
Christofer Frey
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Die Euphorie des Dialogs der Religionen ist verflogen. Es gilt, sich in Nüchternheit zu verdeutlichen, warum das so ist. Drei Antworten sind möglich:
Der 11. September hat die Religionen insgesamt in Misskredit gebracht als ideologische Systeme, die jeweils ihre Wahrheit als absolut ausgeben. Neuerdings wird diese Anklage gegen die aus dem jüdischen Monotheismus hervorgegangenen Religionen gerichtet, nicht aber gegen den Polytheismus.
Die pluralistische Religionstheorie (sie sagt: Alle Hochreligionen seien auf dem Weg zum nicht zu erfassenden Gott) hat ihre erkenntnistheoretischen Bedingungen nicht nur ungenügend überlegt, sondern sich zwischen „absoluter" und „relativer" Wahrheit durchlaviert. Aber müsste sie nicht auf dem Standpunkt Gottes stehen, wenn sie die gleiche Richtung oder den gleichen Abstand aller Hochreligionen zum Absoluten behauptet? Der Dialog verlangt Reziprozität. Diese ist jedoch niemals eindeutig. Wird sie nach dem Muster des Abendlandes gefasst, das Ort und Quelle der vergleichenden Religionswissenschaften ist, dann ist das Verständnis des Christentums in anderen Religionen als unterentwickelt zu bezeichnen. Hat nicht die wissenschaftliche Lektüre vieler religiöser Quellen im Westen begonnen, ist nicht deren Philologie dort weitgehend geblieben?
Der dritte Punkt bildet den Ansatz dieses Heftes. Ein Beitrag zum Nachdenken von J. Thierfelder zeigt anhand der südindischen Mission, dass die eines Religionspluralismus unverdächtigte pietistische Mission die Europäer lernen lassen wollte. J. von Lüpke nimmt eine scharfsinnige Auslegung der Ringparabel Nathans des Weisen (Lessing) in Angriff, um das Niveau jedes möglichen Religionspluralismus zu zeigen. Der Opal im Ring besagt, dass die Traditionen in der Wahrheit bleiben, solange sie die im Stein symbolisierte Gnade als Gnade empfangen, diese Wahrheit gerade auch praktisch erfüllen und den Gabenfluss des Schöpfers anerkennen.
Diese Gnade führe die natürliche Theologie unter dem Gesichtspunkt einer heimlichen Christologie weiter.
A. Feldtkeller versucht, den Islam von dem falschen Bild einer unwandelbaren Religion zu befreien, die Deutungen anderer „Buchreligionen" durch den Islam in ihre Ambivalenz aufzuweisen und damit eine zu ersten Schritten eines Dialogs bereite Minderheit zu identifizieren.
F. Huber stellt Reaktionen und kritische Einwände des Hinduismus und des Buddhismus gegenüber dem Christentum dar. Die strengere buddhistische Reaktion stellt die erleuchtete Erkenntnis gegenüber der Irrationalität im Glauben heraus, während der mildere Hinduismus Jesus akzeptiert, aber die Kirche verwirft. Irrationalität, Intoleranz, Mission und Dualismus sind die Vorwürfe der indischen Religionen gegenüber dem Christentum.
K. Schneider untersucht die Chancen und Möglichkeiten eines islamischen Religionsunterrichts besonders in einer baden-württembergischen Perspektive. Da der Religionsunterricht der Menschenbildung diene und das staatliche Neutralitätsgebot die Erfahrungen des eigenen Glaubens als Kulturaufgabe auffasse, also die Religionsgemeinschaften einbindet, müss-ten die Grundlagen dieser Voraussetzungen in der Verfassung respektiert werden. Wichtige Voraussetzungen seien auf der Seite des Islams noch nicht erfüllt.
H. Rupp analysiert Begegnungen von islamischen Vertretern und Gruppen aus dem evangelischen Religionsunterricht nach dem 11. September. Einerseits scheint die Begegnung mit spirituell gelebtem Islam zu überfordern, andererseits scheint das höhere Maß an theologischer Reflexion beim Christentum zu liegen. Differenzen auf beiden Seiten zu vernachlässigen stärkte ausgerechnet den Fundamentalismus. Da die Integration des Islams in bestimmte kulturelle Gemeinschaften oft übersehen werde, könne der Konvivenzgedanke für einen Ausgleich sorgen.

Dieses Heft widmen die Herausgeber ihrem Kollegen Prof. Dr. Heinz Schmidt anlässlich seines 60. Geburtstages. Die Zeitschrift „ Glaube und Lernen " verdankt seiner engagierten Mitarbeit und Planungstätigkeit ihr besonderes Profil.

Inhaltsverzeichnis

Zu diesem Heft............................................................................ 91

Zum Nachdenken
Jörg Thierfelder
Bartholomäus Ziegenbalg und das „malabarische Heidentum"..... 93

Kennwort Johannes von Lüpke
„So glaube jeder sicher seinen Ring den echten."
Einheit und Vielfalt der Religionen nach Lessings Ringparabel .... 101

Theologische Klärung
Andreas Feldtkeller
Dialogverständnis des Islam......................................................... 115

Friedrich Huber
Das Christentum aus der Sicht von Hinduismus und
Buddhismus................................................................................. 126

Aufgaben der Mitteilung
Karl Schneider
Auf dem Weg zum islamischen Religionsunterricht an staatlichen
Schulen........................................................................................ 154

Impulse für die Praxis
Hartmut Rupp
Gespräche mit Muslimen nach dem 11. September 2001 ............ 166

Lesehinweis
Volker Herrmann
Hans-Martin Barth: Dogmatik. Evangelischer Glaube im
Kontext der Weltreligionen.......................................................... 179