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Gezeichnete Schöpfung Eine Einführung in das hebräische Alphabet und die Mystik der Buchstaben
Gezeichnete Schöpfung
Eine Einführung in das hebräische Alphabet und die Mystik der Buchstaben




Gabriele Mandel

Marixverlag
EAN: 9783937715315 (ISBN: 3-937715-31-2)
143 Seiten, hardcover, 16 x 24cm, April, 2004, Deutsche Erstausgabe, durchg. zweifarbig bebildert, übersetzt von Brigitte Lindecke

EUR 9,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Im Buch Sohar, dem Hauptwerk der Kabbala, steht geschrieben, dass,



als alles noch Chaos war, alle Buchstaben vor Gott traten und ihn darum baten, dass er mit ihnen die Welt erschaffe. Als Erster trat der letzte Buchstabe vor ihn, das Taw, dann der vorletzte, Schin, und so fort - rückwärts der Reihe nach.



Dem Faszinosum der jüdischen Kultur kann man sich nur dann gänzlich hingeben, wenn man die Bedeutung der Buchstaben des Alphabets kennt. Denn das hebräische Alphabet ist nach kabbalistischer Tradition nicht nur die Abfolge von Schriftzeichen, um Worte und Sätze zu bilden, sondern es bildet die Grundsteine, auf denen die gesamte Schöpfung aufsetzt.
Rezension
Hebräisch lernen ist eine schwierige Sache - und meistens sind die Lehrbücher ziemlich alt und wenig anregend zum Lernen. Ganz im Gegensatz dazu steht dieses im Marixverlag erschienene Buch. Wie alle anderen Bücher zu fremden Schriften aus dem Verlag ist auch dieses ansprechend zweifarbig gestaltet und erklärt - nach einer grundlegenden Einführung - die Buchstaben des Alphabets mit ihrer Entstehungsgeschichte und ihrer besonderen kulturhistorischen Bedeutung. Noch dazu wird hier die Mystik der Buchstaben erklärt (S. 95): "ALEF -TAW: Die zehn Schlüssel zum mystischen Aufstieg. Das Mysterium des Alphabets". Außerdem sind noch über 30 Seiten mit den verschiedensten Abbildungen der hebräischen Schrift angehängt: Von einer exemplarischen Abbildung der Schriftrollen vom Toten mehr über die Schrift auf Glasfenster bis zur "Kunst der Kalligrafie heute" (Kap. "Stile, Varianten, kalligrafische Adaptationen")

M. Förg, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Gabriele Mandel

Gezeichnete Schöpfung
Das hebräische Alphabet - Ausdruck des universalen Mysteriums

Aus dem Italienischen von Brigitte Lindecke Das Faszinosum der jüdischen Kultur kann man nur dann gänzlich entdecken, wenn man die Schrift beherrscht. Denn das hebräische Alphabet ist nach kabbalistischer Tradition nicht nur die Abfolge von Schriftzeichen, um Worte und Sätze zu bilden, sondern es bildet den Grundstein, auf dem die gesamte Schöpfung aufsetzt.

(www.marixverlag.de)
Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Vorwort 7
Einführung 8
Die Buchstaben des Alphabets 19
Einführung 20
Stile, Varianten, kalligrafische Adaptationen 97
Anhang 139
Glossar 140
Ausgewählte Literatur 142
Thematischer Index 143


Leseprobe: VORWORT

"Wort" heißt auf hebräisch "ot" (Plural otijjot). In der Bibel findet sich "ot" jedoch auch häufig in der Bedeutung "Zeugnis", "Zeichen":
• Und der Herr machte Kain ein ot, ein "Zeichen" (Gen 4,15);
• Der (der Bogen) wird ein ot, ein "Zeichen" des Bundes sein. (Gen 9,13);
• Er (der Sabbat) ist ein ot, ein "Zeichen" (Ex 31,17);
• Und tu an mir ein ot, ein "Wunder", zum Besten (Ps 86,17);
In einigen Fällen wird "ot" (maskulin mit Plural otot) im Sinne von "Wunderzeichen", "Wunder" verwendet:
• Nimm den Stab, mit dem du otot, "Wunder", tun wirst (Ex 4,17);
• Du hast otot, "Zeichen" und "Wunder", getan (Jer 32,20);
• Du hast deine otot, deine "Wunder" in Ägypten gesetzt (Ps 78,43).

Und in der Tat, was ist ein "Buchstabe", eine ot, wenn nicht ein Zeichen, mit dem, gemeinsam mit anderen ottijjot (Plural feminin) ein Konzept, eine Idee, ein System übermittelt wird? Und wenn nun dieses "Zeichen" die Art und Weise ist, in der Gott seinen Willen übermittelt, überrascht es nicht weiter, dass ot auch ein Wunder bezeichnet. Und hier hat "Das hebräische Alphabet", das jüngste Werk von Gabriele Mandel, dem bekannten Wissenschaftler und Autor zahlreicher, höchst interessanter Aufsätze über die unterschiedlichsten Themen, eine Lücke im Wissen um die hebräische Kultur gefüllt.

Von den ersten Seiten an entführt uns sein Werk in die Welt des Alphabets, von dem man so wenig weiß, obgleich es eine der größten Erfindungen der Menschheit ist.

Wie oft schon haben wir uns gefragt, durch welch wundersame Intuition von Völkern, die vor Jahrtausenden gelebt haben, wir in der Lage sind, unsere Gedanken zu fixieren, so dass sie von unseren Zeitgenossen oder Nachfahren rezipiert werden können?

Und aus welchem Grund diese Gesamtheit grafischer Zeichen nicht in allen ethnischen Gruppen identisch ist? Warum die Zeichen in einigen Zivilisationen vertikal und nicht horizontal angeordnet sind, oder von rechts nach links statt von links nach rechts gelesen werden?

Und, um auf unsere anfängliche Feststellung zurückzukommen, aus welchem Grund die "ot", der "Buchstabe", das "Zeichen", in verschiedenen mystischen Strömungen eine symbolische Bedeutung erlangt hat, der über den eines simplen Mediums zur Übermittlung des Wortes und somit des Gedankens hinausgeht?

Mandels Werk gibt uns nicht nur eine Antwort auf all diese Fragen, sondern lädt uns dazu ein, unser Wissen zu vertiefen und voller Respekt und Staunen ein weitgehend unerforschtes Feld zu betreten. Es eröffnet uns neue Horizonte.

Und so stellt Mandel am Ende seiner Einleitung folgerichtig fest: "Das hebräische Alphabet wird nicht nur als eine reine Abfolge von Zeichen zur Transkription von Wörtern und Sätzen betrachtet. Wenn man sich mit der esoterischen Tradition vertraut macht, entdeckt man, dass jedem Buchstaben ein Grundbegriff religiöser Erkenntnis selbst zugeordnet worden ist, und diese Erkenntnis gründet sich auf den Buchstaben als Sammelpunkten der göttlichen Macht. All das mag dem gewöhnlichen Leser dieses entzauberten Abendlandes, das immer weniger mit religiösen und mystischen Gedanken in Berührung kommt, absurd erscheinen, doch für die jüdische Tradition hat es absoluten Wert. Für sie sind die Buchstaben angefüllt mit einer transzendenten Energie, die die Menschheit mit dem Grund ihrer eschatologischen Bestimmung verbindet".

Und auch diejenigen, die, wie der Verfasser dieses Vorwortes, nicht von Natur aus oder aus freier Entscheidung geneigt sind, sich auf die faszinierende Welt der Mystik einzulassen, können gar nicht umhin, dem Schlusssatz zuzustimmen, demzufolge "die Bedeutung der Buchstaben des Alphabets zu kennen, heißt, die göttliche Essenz der Erscheinungswelt zu kennen; und die Struktur der Erscheinungswelt findet ihre genaue Entsprechung in den Buchstaben des Alphabets, aus denen und dank derer sich letztlich jeder Gedanke, und damit jedes menschliche Bewusstsein formt".

rav Elia Kopciowski