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Geschichte des politischen Denkens Band 1/2: Die Griechen. Von Platon bis zum Hellenismus
Geschichte des politischen Denkens
Band 1/2: Die Griechen. Von Platon bis zum Hellenismus




Henning Ottmann

Verlag J. B. Metzler
EAN: 9783476018984 (ISBN: 3-476-01898-9)
332 Seiten, kartoniert, 16 x 23cm, Dezember, 2001

EUR 19,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die »Geschichte des politischen Denkens« in vier Bänden stellt auf breiter Grundlage das politische Erbe der westlichen Kultur dar, angfangen bei den Griechen, ihrer Entdeckung von Politik und Demokratie, über die Römer und die christliche Welt bis zur fundamental ambivalenten Neuzeit, in der die Autonomie und die Rechte des Menschen erkämpft werden, aber auch der Totalitarismus von langer Hand vorbereitet wird. Wo wir heute stehen, zeigt die Darstellung des 20. Jahrhunderts, das als Jahrhundert des Totalitarismus, aber auch als das Jahrhundert seiner Überwindung gelten kann.



Henning Ottmann ist Professor für Politische Wissenschaft an der Universität München.



Band I: Die Griechen (2 Teilbände)

Band II: Die Römer und das Mittelalter (2 Teilbände)

Band III: Die Neuzeit (2 Teilbände)

Band IV: Das 20. Jahrhundert
Rezension
In seinem zweiten Teilband zum politischen Denken in der Antike befasst sich Ottmann ausgiebig mit den Urvätern des politischen Denkens: Platon und Aristoteles. Ausgiebig geht er auf alle Facetten dieser Persönlichkeiten ein und beschreibt in verständlicher und sehr leserfreundlicher Art und Weise deren Leben und Werk. Komplementiert wird der Teilband mit Ausführungen über das politische Denken im Hellenismus.

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass Ottmann hier ein gelungenes und sehr umfangreiches, dabei aber nicht verallgemeinerndes Werk vorgelegt hat, das für einen ausgiebigen Überblick über diese bedeutende Epoche unersetzlich ist. Im Besonderen trägt hierzu auch sein angenehmer Schreibstil bei.
Verlagsinfo
Die politische Kultur der westlichen Welt in einer breit angelegten Gesamtschau. Von den Griechen und ihrer Entdeckung von Politik und Demokratie, über die Römer und die christliche Welt bis zur Gegenwart, die vom Kampf um Menschenrechte und dem Totalitarismus zugleich gezeichnet ist, wird das ganze Spektrum des Politischen Denkens vorgestellt.

Band 1.2: Die Darstellung setzt ein mit den Klassikern Platon und Aristoteles. Den Abschluss des Bandes bildet der Hellenismus mit seinen Philosophenschulen und Gottkönigen, mit Alexander dem Großen, Epikur, den Kynikern und der Stoa.
Inhaltsverzeichnis
XIII. Platon (428/427–349/348 v. Chr.) 1

1. Leben und Werk 1
1.1. Platons Stellung in der Politik und der Kultur Griechenlands 1
1.2. Warum Platon Philosoph und nicht Politiker geworden ist 2
1.3. Platon und die sizilischen Tyrannen 2
1.4. Dialoge und Briefe 4
1.5. Die ungeschriebene Lehre 5
1.6. Ein Wort zu den »Ideen« 6

2. Platons politische Philosophie 8
2.1. Politische Philosophie vor der »Politeia« (»Protagoras« und »Gorgias«) 8
2.1.1. »Protagoras« (nach 399 v. Chr.) 9
2.1.2. »Gorgias« (ca. 388/387 v. Chr.) 12
2.2. Die »Politeia«. Das platonische Hauptwerk (nach 387 v. Chr.) 22
2.2.1. Utopie? Ideal? Paradigma? Scherz und Spiel? 23
2.2.2. Gedankenbewegung und Gliederung 24
2.2.3. »Thrasymachos« (Buch I) 25
2.2.4. Der intrinsische Wert der Gerechtigkeit und die Staatsentstehungstheorie (Buch II) 30
2.2.5. Die Gründung der besten Stadt (Die Bücher III–IV) 35
2.2.6. Die Paradoxien der gerechten Stadt (Die Bücher V–VII) 45
2.2.7. Der Zerfall der besten Stadt (Die Bücher VII–VIII) 56
2.2.8. Das Glück des Gerechten und das Unglück des Ungerechten (IX, 576a – Ende) 63
2.2.9. Die unsterbliche Seele und die jenseitige Gerechtigkeit (Buch X) 66
2.3. Politische Philosophie nach der »Politeia« 71
2.3.1. »Timaios« (zwischen 360 und 350 v.Chr.) 71
2.3.2. »Politikos« (»Staatsmann«) (zwischen 366 und 361 v. Chr.) 75
2.3.3. Die »Nomoi« (die »Gesetze«) (ca. 350 v. Chr.) 82
2.4. Streiflichter auf die Wirkung von Platons politischer Philosophie 99

XIV. Aristoteles (384/383–322 v. Chr.) 111

1. Leben und Werk 112
1.1. Eine politische Biographie? 112
1.2. Werke in kurzer Übersicht 113

2. Abgrenzungen zur platonischen Philosophie 114
2.1. Der Gott der Aristotelischen Metaphysik 114
2.2. Der »unbewegte Beweger« und die nur noch indirekte Hinordnung des Seienden auf das Eine 116
2.3. Die Substanzmetaphysik 117
2.3.1. Vom Himmel zur Erde 117
2.3.2. Substanz – Akzidenz, Stoff – Form, Möglichkeit – Wirklichkeit 117
2.4. Pluralisierungen 118
2.5. Die Dreiteilung des Wissens (theoretisch, praktisch, poietisch) 120
2.5.1. Theoretisches Wissen 120
2.5.2. Das praktische Wissen und seine Abrenzung vom theoretischen 121
2.5.3. Poietisches Wissen und seine Abgrenzung vom praktischen 122

3. Wege zur praktischen Philosophie (»Topik« – »Rhetorik« – »Poetik«) 124
3.1. Die »Topik« 124
3.1.1. Was sie ist und warum ein so großes Interesse an ihr besteht 124
3.1.2. Topos bei Aristoteles 125
3.1.3. Die topische Methode 125
3.1.4. Zwischen bloßer Geistesgymnastik und ethisch-politischer Bedeutung 125
3.1.5. Topik in Ethik und Politik? 126
3.2. »Rhetorik« 127
3.2.1. Das Verhältnis von »Topik« und »Rhetorik« 127
3.2.2. Rhetorik und praktische Philosophie 128
3.3. »Poetik« 131
3.3.1. Die Beendigung der Konkurrenz von Dichtung und Philosophie 132
3.3.2. Katharsis 132
3.3.3. Theorie der Widerfahrnisse 133

4. Die praktische Philosophie (Ethik und Politik) 136
Vorbemerkung: Mißverständnisse der praktischen Philosophie 136
4.1. Die »Nikomachische Ethik« (335/34–322 v. Chr.) 139
4.1.1. Die Gliederung des Werkes 139
4.1.2. Glück, Lebensformen, Seelenlehre (Buch I) 140
4.1.3. Elemente und Voraussetzungen ethischen Handelns (Gewohnheit, feste Grundhaltung, Freiwilligkeit, Entscheidung, Mitte) 143
4.1.4. Die Tugenden der Größe (IV, 1–9) 146
4.1.5. Gerechtigkeit (Buch V) 149
4.1.6. Klugheit und andere dianoetische Tugenden (Buch VI) 154
4.1.7. Freundschaft (Buch VIII–IX) 161
4.1.8. Vita activa und vita contemplativa (NE X, 6–10; Pol. VII, 2–3) 168
4.2. Die »Politik« (345–325 v. Chr.) 171
4.2.1. Abfassungszeit, Gliederung, begriffsgeschichtliche Bedeutung 171
4.2.2. Aristoteles’ Politikbegriff 172
4.2.3. Staatsentstehung, (politische) Anthropologie und Ökonomie (Buch I) 173
4.2.4. Die Vielzahl der Gemeinschaften, ihre unterschiedlichen Zwecke und ihr Verhältnis zur Stadt (I, 1) 173
4.2.5. Kritik schon bekannter Verfassungen, insbesondere der platonischen Verfassungsentwürfe (Buch II) 185
4.2.6. Der Bürger und die Stadt, die Regierung und die Rolle der Menge (Buch III) 189
4.2.7. Verfassungen, ihr Wandel und ihre Erhaltung (Buch IV–VI) 195
4.2.8. Die beste Stadt (Buch VII–VIII) 209
4.3. Ein Blick auf die Wirkungsgeschichte 212

XV. Xenophon (430/25–356 v. Chr.) 225

1. Der verkannte Xenophon – ein politischer Denker par excellence 225

2. Vita und Werke 225

3. Sokratische Schriften 226
3.1. Sokrates verteidigt und seiner gedacht (»Apologie« und »Memorabilien«) 226
3.2. Wie man zu wirtschaften und wie man – vornehm – zu leben hat (»Oeconomicus«) 228

4. Politische Schriften 229
4.1. Das spartanische Vorbild (»Die Verfassung der Spartaner«) (wohl vor 371 v. Chr.) 230
4.2. »Hieron« (360 v. Chr.?) 231
4.3. »Kyrupädie« (zwischen 366 und 360 v. Chr.) 232

XVI. Die Redner (Isokrates, Demosthenes) 237

1. Isokrates (436–338 v. Chr.) 238
1.1. Der Streit um die Philosophie 238
1.2. Panhellenismus 239
1.3. Der »Panegyrikos« (380 v. Chr.). Athen als Wiege der Kultur 239
1.4. Isokrates’ Politik der »Eintracht« (»Homonoia«). »Die Friedensrede« (355–354 v. Chr.) 241
1.5. Isokrates und die radikale Demokratie. Der »Areopagitikos« (zwischen 357 und 355/354 v. Chr.) 242
1.6. Der »Philippos« (346 v. Chr.) und die kyprischen Reden (nach 374/373 v.Chr.) 243
1.6.1 Der »Vorsteher der Eintracht«. Von der Demokratie zur Monarchie? 243
1.6.2 Die Fürstenspiegel des Isokrates 244
1.6.3 Isokrates’ Vergleich der Verfassungen 245

2. Demosthenes (384–322 v. Chr.) 245
2.1. Im Banne des 19. Jahrhunderts 245
2.2. Demosthenes – nur ein Pamphletist und Advokat? 246
2.3. Biographisch-Politisches 247
2.4. »Olynthische« (349/348 v. Chr.) und »Philippische Reden« (349?–340 v. Chr.) 248
2.5. »Die Rede für den Kranz« (330 v. Chr.) 249
2.6. Kurze Geschichte der Wirkung des Demosthenes 250

XVII. Politisches Denken im Hellenismus 255

1. Was ist Hellenismus? 255
1.1. Droysens »Hellenismus« 256
1.2. Grundzüge des Hellenismus 256
1.2.1. Der Niedergang der Polis und das Aufblühen der Städtebünde 256
1.2.2. Letzte Helden und das Verschwinden der Agonalität 257
1.2.3. Weltreich und Universalismus 257
1.2.4. Gottmenschen und Könige 258

2. Alexander 258
2.1. Alexander-Bilder 258
2.2. Alexanders Politik: Oikumene, Homonoia, Apotheosis 260
2.3. Alexander. Kulmination und Ende der Agonalität 264

3. Hellenistisches Königtum 265
3.1. Der Alexander-Brief (spätes 4. Jahrhundert v. Chr. ?) 265
3.2. Die Monarchie als »ehrenvolle Knechtschaft« (endoxos douleia) (Ende des 3. Jh.s v. Chr.) 266
3.3. Der Aristeas-Brief und das ptolemäische Königtum (160–100 v. Chr.) 267
3.4. Der Monarch als »lebendiges Gesetz« (nomos empsychos) bei Diotogenes, Ekphantos und Sthenidas (3.–2. Jahrhundert v. Chr.) 269
3.5. »Heilande«, »Wohltäter«, »erscheinende Götter« 270
3.6. Hellenistische Monarchieverklärung zwischen Kalkül und Servilität 271

4. Utopisches Denken und sein Aufschwung in hellenistischer Zeit (Hippodamos von Milet, Phaleas von Chalkedon, Theopompos, Euhemeros, Iamboulos) 272
4.1. Hippodamos von Milet oder Die Verwandtschaft von Stadtplanung und Utopie (5. Jh. v. Chr.) 273
4.2. Phaleas von Chalkedon oder Erste Träume vom Kommunismus (5. Jh. v. Chr.) 274
4.3. Theopompos (ca. 378–322 v. Chr.) 274
4.4. Euhemeros von Messene (spätes 4./frühes 3. Jh. v. Chr.) 275
4.5. Iamboulos (3. Jh. v. Chr.) 275

5. Die Philosophen-Schulen des Hellenismus (Kyniker, Epikureer, Stoa) 276
5.1. Die Kyniker 276
5.1.1. Antiker Kynismus im Überblick 276
5.1.2. Quellen und Überlieferungen 277
5.1.3. Wie die Philosophie auf den Hund gekommen ist 278
5.1.4. Antisthenes (445–365 v. Chr.) 280
5.1.5. Diogenes (ca. 404–323 v. Chr.) 283
5.1.6. Onesikritos . 288
5.1.7. Vom Kynismus zum Zynismus? Von der Wirkung der kynischen Philosophie 289
5.2. Epikur (341–270 v. Chr.) 290
5.2.1. Warum Epikur gar nicht so unpolitisch ist 290
5.2.2. Vita und Zeugnisse 291
5.2.3. Apolitie, ›Antipolitik‹, instrumentalisierte Politik 291
5.2.4. Der Garten des Epikur: Gemeinde, Freundeskreis, Ersatz-Stadt 292
5.2.5. Politik – reduziert auf Vertrag, Recht und Sicherheit 293
5.2.6. Monarchie, Demokratie, Tyrannis 295
5.2.7. Genuß und Befreiung 296
5.3. Die ältere Stoa (Zenon, Kleanthes, Chrysipp) 299
5.3.1. Die Stoa bei Griechen und Römern 299
5.3.2. Zwischen Kosmopolitismus und Individualismus 300
5.3.3. Zwischen Schicksal und Entscheidung 300
5.3.4. Politisches Denken der älteren Stoa 301
5.3.5. Politische Rollen der Stoiker (Persaios, Sphairos vom Borysthenes und ein Ausblick auf die römische Stoa) . 308

Abkürzungsverzeichnis 319

Namenregister 321
Sachregister 327