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Geschichte betrifft uns

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Die Reichsgründung 1870/71

 

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Die friedliche Revolution 1989/90 und der Weg zur deutschen Einheit

 
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Die "Zusammenbruchgesellschaft" am Ende des Zweiten Weltkrieges

 
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Historiker-Kontroversen um die deutsche Geschichte: Der Nationalsozialismus

 
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Die Lösung der "Sozialen Frage"

 
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Menschenrechte in historischer Perspektive

 
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Das Jahr 1918 und die Folgen

 

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„Deutschland“ zwischen Befreiungskriegen und Vormärz

 
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Deutsche Außenpolitik von Bismarck bis Hitler

 
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1848 – Revolution in Deutschland?

 
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Vom Nachkriegskonsens zum Thatcherismus

 
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Das 20. Jahrhundert - Zeitalter der Genozide

 

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Weltwirtschaftskrise gestern und heute - ein Vergleich

 
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Die Verfolgung der "Zigeuner" in Deutschland während des Nationalsozialismus

 
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Der Erste Weltkrieg

 

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Franzosen und Deutsche

 
Geschichte betrifft uns 04/2008 - Völkermorde im 20. Jahrhundert

Geschichte betrifft uns 04/2008

Völkermorde im 20. Jahrhundert

Herero - Armenier - Ukrainer - Holocaust - Kambodscha - Ruanda



 
Bergmoser und Höller - Verlagswebsite besuchen
ISSN 0176-943X

2008
34 Seiten, geheftet, 21 x 30 cm
 
15.00 Euro
Für Abonnenten 10,50 Euro
 

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Inhaltsverzeichnis

ZUM INHALT 1

MATERIALIEN 5-26

1. Teil: Völkermorde: historischer Vergleich - keine Relativierung 5

M 1.2 "Der Vorsatz, die Intention ist entscheidend" - Interview mit dem Historiker Boris Barth über Völkermorde im 20. Jahrhundert 5
M 1.3 Der Holocaust - unvergleichbar? 7
M 1.4 Convention an the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide (1948) 8
M 1.5 Schwierigkeiten bei der Erforschung der Opferzahlen von Völkermorden 8
M 1.6 Matrix zur vergleichenden Analyse von Völkermorden 9

2. Teil: Herero - Deutsch-Südwestafrika - 1904 10

M 2.1 "... deutsches Blut zu rächen" 10
M 2.2 Deutsche Kolonialpolitik - die Vorgeschichte des Holocaust? 11

3. Teil: Armenier - Osmanisches Reich - 1915-1917 12

M 3.1 "Wir werden Euch ausrotten" 12
M 3.2 "Wer redet heute noch von den Armeniern?" 13
M 3.3 Der Genozid an den Armeniern geschah unter den Augen der Welt 13
M 3.4 Armenische Opfer (Fotodokument) 14

4. Teil: Ukrainer - Sowjetunion - 1932/33 15

M 4.1 "Als Stalin die Menschen zu Kannibalen machte" 15
M 4.2 Informationen zum "Holodomor" 18
M 4.3 War der "Holodomor" ein Völkermord? 19
M 4.4 Opfer der Hungerkatastrophe in der Ukraine 1932/33 (Fotodokument) 19

5. Teil: Europäische Juden -besetztes Europa - 1941-1945 20

M 5.1 Protokoll der Wannsee-Konferenz, 20. Januar 1942 (Auszug) 20
M 5.2 Gerstein-Bericht über die Vergasung von Juden in Belzec (Auszug) 20
M 5.3 Faksimile der Entwurfszeichnung für ein Krematorium für das "K. L. Auschwitz" vom Herbst 1941 21

6. Teil: Kambodschaner-Kambodscha- 1975-1979 22

M 6.1 "Die Wächter der Hölle" - über das 2006 eingesetzte Rote-Khmer-Tribunal 22
M 6.2 Zeichnung eines Überlebenden der Massaker der Roten Khmer 23
M 6.3 Tausende von "Feinden" wurden in den Mahlstrom der Paranoia hineingerissen 24

7. Teil: Tutsi - Ruanda - 1994 25

M 7.1 Das Massaker in Gikondo 25
M 7.2 Mehr als ein Drittel der Bevölkerung wurde mit Macheten zerhackt 25
M 7.3 Überreste von Ermordeten (Foto) 26

Folien

M 1.1 Fahndungsplakat: "Wanted for Genocide", 20. Februar 2003 Folie 1
M l.7 Geografische Orientierung zu den sechs Fallbeispielen Folie 2

Klausurvorschlag

Soll die Völkermordkonvention der UNO angepasst werden? 27

UNTERRICHTSVERLAUF 28

LITERATUR 3. Umschlagseite

Verlagstext

"Geschichte betrifft uns" bietet Planungsmaterial für einen modernen und interessanten Geschichtsunterricht in der Sek. II unter Berücksichtigung der Klassen 9 und 10. Jede Ausgabe enthält: eine Einführung ins Thema, kopierfertige Vorlagen der Texte, Übersichten, Schaubilder, Karikaturen und Fotos, Vorschläge für den Unterrichtsverlauf, Tafelbilder und einen Klausurvorschlag. In jeder Mappe finden Sie außerdem zwei farbige OH-Folien.

Leseprobe

Christoph Pallaske

Völkermorde im 20. Jahrhundert
Herero - Armenier - Ukrainer - Holocaust - Kambodscha - Ruanda

Völkermorde im 20. Jahrhundert

Völkermorde (oder synonym Genozi­de) führen an die Abgründe der Ge­schichte. Der von den UN eingesetzte Internationale Strafgerichtshof für Ru­anda bezeichnete Genozide als "the crime of crimes", "das Verbrechen aller Verbrechen". Völkermorde finden im Geschichtsunterricht nicht nur Beach­tung, um Schülerinnen und Schülern vor Augen zu führen, was Menschen anderen Menschen unter bestimmten Umständen anzutun in der Lage wa­ren. Mehr noch sind Völkermorde bis heute ein aktuelles Thema. Einer der großen Völkermorde des 20. Jahrhun­derts - die Massentötung der Tutsi in Ruanda - ereignete sich vor gerade einmal einem guten Jahrzehnt, im Jahr 1994. Und seit inzwischen fünf Jah­ren findet vor den Augen der Weltof­fentlichkeit der Bürgerkrieg im West­sudan in der Region Darfur statt, bei dem bislang rund zwei Millionen Men­schen vertrieben und nach Schätzun­gen mindestens 200.000 hauptsäch­lich Zivilisten in genozidaler Absicht getötet worden sind.
Völkermorde gelten als ein junges histo­risches Phänomen, das in enger Bezie­hung zum übersteigerten Rassismus des späten 19. und 20. Jahrhunderts steht. Der Begriff Genozid, von dem die deutsche Bezeichnung Völker­mord abgeleitet ist, kam während des Zweiten Weltkriegs unter dem Ein­druck des Holocausts auf; er ist ein vom polnisch-jüdischen Friedensfor­scher Raphael Lemkin geschaffenes Kunstwort (griech. genos - Volk, lat. caedere - töten). Maßgeblich auf Be­treiben Lemkins, der bereits nach dem Völkermord an den Armeniern an den Völkerbund herangetreten war, um eine völkerrechtliche Äch­tung der Vernichtung ethnischer bzw. religiöser Minderheiten zu erwirken, wurde 1948 die UNO-Konvention zur Vermeidung des Völkermordes be­schlossen. Die Konvention stellt die Ermordung von "nationalen, ethni­schen, rassischen oder religiösen Gruppen" unter Strafe.
Im weiteren Sinn hat es in der Menschheitsgeschichte bereits zuvor Beispiele für die Ausrottung oder Ver­nichtung ganzer Völker gegeben. Schon zur Zeit der Hochkulturen und auch in Antike und Mittelalter bedeu­teten Eroberungskriege häufig die Er­mordung der Angehörigen der er­oberten Völker. In der Neuzeit haben der Kolonialismus und die Besiedlung neuer Kontinente häufig zur Ausrot­tung der dort lebenden Völker ge­führt. Im 20. Jahrhundert - nach Eric Hobsbawn "ohne Zweifel das mor­derischste von allen, über die wir Auf­zeichnungen besitzen" - beobachtet man eine Radikalisierung der Ausrot­tung von ganzen Völkern oder Gesell­schaftsgruppen. Im Unterschied zu früheren Massentötungen ist für einen Völkermord der bewusste und offen artikulierte Vorsatz entscheidend, der sich meist auf rassistische, teilweise auch auf religiöse oder anders begrün­dete Ausgrenzungsideologien stützt. Vor allem autoritäre und totalitäre Re­gime ließen im vergangenen Jahrhun­dert mehrere Millionen Menschen ohne Rücksicht auf Geschlecht oder Alter ermorden - allein deshalb, weil sie Angehörige einer ausgegrenzten Gruppe waren.
[...]