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Gedichte und Interpretationen. Band 6: Gegenwart I
Gedichte und Interpretationen. Band 6: Gegenwart I




Walter Hinck (Hrsg.)

Reclam Stuttgart
EAN: 9783150078952 (ISBN: 3-15-007895-4)
420 Seiten, paperback, 15 x 15cm, 1982

EUR 8,60
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese siebenbändige Interpretationssammlung in historischer Folge - von der Renaissance bis zur Gegenwart - soll allen interessierten Lesern Zugang zu einzelnen Gedichten und lyrischen Epochen öffnen. Die Auswahl der Texte und ihre Deutung sind so angelegt, dass die jeweils epochenspezifischen Formen und Themen an repräsentativen Beispielen vorgeführt werden und eine verlässliche Abfolge zu einer Geschichte der deutschen Lyrik sich ergibt.



[Die Reihe ‚Gedichte und Interpretationen’ bei Reclam:

Band 1 Renaissance und Barock

Band 2 Aufklärung und Sturm und Drang

Band 3 Klassik und Romantik

Band 4 Vom Biedermeier zum Bürgerlichen Realismus

Band 5 Vom Naturalismus bis zur Jahrhundertmitte

Band 6 Gegenwart I

Band 7 Gegenwart II]
Rezension
Reclams Reihe 'Gedichte und Interpretationen' verbindet die Darstellung von Gedichten in chronologischer Reihenfolge mit ihrer Erschließung anhand von Interpretationen, die den jeweiligen historischen, politischen und kulturellen Hintergrund erläutern. Diese Abwechslung von Text und Kommentar ist eine detaillierte und praxisnahe Einführung in die deutsche Lyrik und ihre historische Entwicklung anhand der literarischen Epochen und Strömungen. Die Einleitungen zu den jeweiligen Bänden bzw. Literaturepochen vermitteln grundlegendes Wissen und erläutern die repräsentative Auswahl der Gedichte. So wendet sich die Anthologie sowohl an den erfahrenen wie an den unkundigen Leser. Die sieben Bände sind einzeln sowie als Gesamtausgabe in einer Kassette lieferbar.
Herausgeber der 6. Bands 'Gegenwart I' ist Walter Hinck. Seine Einleitung bezeichnet Gottfried Benn und Berthold Brecht als Begründer der deutschen Nachkriegs- und Gegenwartslyrik und begründet damit die Auswahl der ersten beiden Aufsätze. Dass sich die Aufnahme aller anderen prägenden Dichter als schwierig erwies, gibt Hinck offen zu; sein Ziel war es aber, neben den wichtigsten Autoren vor allem exemplarisch die verschiedenen lyrischen Richtungen zu dokumentieren, was dem Leser ein authentisches Bild der Nachkriegslyrik vermittelt, und das - wie in der gesamten Reihe - auch gut verständlich. Einige der Autoren, deren Nichtaufnahme Hinck am Ende seiner Einleitung bedauert, hat er außerdem in dem ebenfalls von ihm herausgegebenen Fortsetzungsband 'Gegenwart II' (=Band 7 der Reihe) berücksichtigt.
Ein Register der Verfasser der Gedichte und - in Klammern dahinter - der Interpreten ergänzt den Band und macht so auch ein gezieltes Nachschlagen einzelner Gedichte der Nachkriegslyrik möglich; ein Verzeichnis aller Autoren der Gedichte findet sich im anschließenden 7. Band. Die Reihe ist damit auch als Lyriklexikon und verwendbar.

Melanie Förg, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die sieben Bände Gedichte und Interpretationen bieten in historischer Folge exemplarische Texte und kompetente Interpretationen deutschsprachiger Lyrik von der Renaissance bis heute. Sie öffnen den Zugang zu einzelnen Gedichten und lyrischen Epochen. Aus Lektüre und Interpretation ergibt sich im Ganzen eine Geschichte der deutschen Lyrik.

(Info unter www.reclam.de)
Inhaltsverzeichnis
Walter Hinck: Einleitung (S.9)

Gottfried Benn: Nur zwei Dinge (S.19)
Jürgen Schröder: Destillierte Geschichte (S.20)

Bertolt Brecht: Vier Buckower Elegien (S.29)
Harald Weinrich: Bertolt Brecht in Buckow oder: Das Kleinere ist das Größere (S.30)

Nelly Sachs: Das ist der Flüchtlinge Planetenstunde (S.40)
Christa Vaerst-Pfarr: Nelly Sachs: "Das ist der Flüchtlinge Planetenstunde" (S.41)

Peter Huchel: Brandenburg (S.50)
Gerhard Schmidt-Henkel: "Ein Traum, was sonst?" (S.50)

Marie Luise Kaschnitz: Interview (S.59)
Fritz Martini: Auf der Suche nach sich selbst (S.60)

Günter Eich: Inventur (S.71)
Jürgen Zenke: Poetische Ordnung als Ortung des Poeten (S.72)

Ingeborg Bachmann: Böhmen liegt am Meer (S.83)
Peter Horst Neumann: Ingeborg Bachmanns Böhmisches Manifest (S.84)

Ernst Meister: Ich sage Ankunft (S.92)
Christoph Perels: Der dornige Weg des Gedichts. Zur Poesie und Poetik Ernst Meisters an der Schwelle zum Spätwerk (S.93)

Hilde Domin: Herbstzeitlosen (S.102)
Winfried Woesler: Lyrik vor dem Ende des Exils (S.103)

Johannes Brobowski: Wiederkehr (S.113)
Alfred Kelletat: Johannes Borbowskis Wiederkehr (S.114)

Paul Celan: Fadensonne (S.123)
Petert Michelsen: Liedlos (S.123)

Erich Fried: Beim Wiederlesen eines Gedichtes von Paul Celan (S.140)
Michael Zeller: Die Aufklärung einer Dunkelheit (S.141)

Eugen Gomringer: vielleicht (S.151)
Harald Hartung: "vielleicht" - Eine Konstellation Eugen Gomringers (S.151)

Helmut Heißenbüttel: Lehrgedicht über Geschichte 1954 (S.159)
Rudolf Drux: Historisches als Sprachmaterial (S.160)

H.C. Artmann: Bei Rotwein (S.168)
Ute Druvins: Sänger verführt Nixe (S.170)

Gerhard Rühm: die ersten menschen sind auf dem mond (S.179)
Karl Riha: Apollo 11: zeit-sonette als zeitungs-sonette (S.179)

Ernst Jandl: bibliothek (S.188)
Klaus Jeziorkowski: Zu Ernst Jandls Gedicht "bibliothek" (S. 188)

Günter Bruno Fuchs: Gestern (S.198)
Reinhold Grimm: Genrebild mit Hintergrund. Berlinisch, um 1967 (S.199)

Kurt Marti: der name (S.208)
Ulla Hahn: Zu Kurt Martis Gedicht "der name" (S.209)

Karl Krolow: Terzinen von früheren Einverständnis mit aller Welt (S.215)
Klaus Jeziorkowski: Zu Karl Krolows "Terzinen vom frühen Einverständnis mit aller Welt" (S.216)

Walter Helmut Fritz: Also fragen wir beständig (S.228)
Helmut Koopmann: Annäherung an die Vogelscheuche Vergänglichkeit (S.229)

Elisabeth Borchers: chagall (S.241)
Peter Wapnewski: "Fisch und Feuer, Stier und Stadt" (S.242)

Günter Grass: Adornos Zunge (S.251)
Heinrich Vormweg: Ein Gelegenheitsgedicht (S.252)

Hans Magnus Enzensberger: leuchtfeuer (S.258)
Hiltrud Gnüg: Poesie und Metapoesie (S.259)

Erich Arendt: Nach den Prozessen (S.270)
Heinrich Küntzel: Hieroglyphe und Zeitgedicht (S.272)

Karl Mickel: Dresdner Häuser (S.282)
Frank Trommler: Die Mühen des Nachkriegsaufbaus. Zu Karl Mickels Gedicht "Dresdner Häuser" (S.286)

Volker Braun: Nach dem Treffen der Dichter gegen den Krieg (S.295)
Andreas F. Kelletat: Im Dickicht der Widersprüche (S.296)

Günter Kunert: Geschichte (S.305)
Manfred Durzak: "...unverstümmelt dasein ist alles." (S.307)

Wolf Biermann: Und als wir ans Ufer kamen (S.319)
Manfred Jäger: "Am liebsten": eine melancholische Ermutigung (S.320)

Peter Rühmkorf: Hochseil (S.328)
Hans Peter Bayerdörfer: Loreley wird rehabilitiert (S.329)

Christoph Meckel: Andere Erde (S.341)
Wulf Segebrecht: Vom Sterben der Bäume (S.342)

Sarah Kirsch: Die Luft riecht schon nach Schnee (S.351)
Sybille Demmer: "Schnee fällt uns / Mitten ins Herz". Naturbildlichkeit und Liebeserlebnis in Sarah Kirschs Gedicht "Die Luft riecht schon nach Schnee" (S.351)

Jürgen Becker: Vorläufiger Verlust (S.360)
Franz Norbert Mennemeier: Poetik des Rückzugs: ein lyrischer Gestus der siebziger Jahre (S.361)

Nicolas Born: Da hat er gelernt was Krieg ist sagt er (S.370)
Walter Hinderer: Form ist eine Ausdehnung vom Inhalt (S.374)

Rolf Dieter Brinkmann: Einen jener klassischen (S.386)
Thomas Zenke: Der Augenblick der Sensibilität (S.387)

Volker Hage: Über Wolf Wondratscheks "In den Autos" (S.394)

Ursula Krechel: Meine Mutter (S.402)
Elisabeth Hoffmann: Trauerarbeit (S.403)

Karin Kiwus: An die Dichter (S.411)
Walter Hinck: Kleine Poetik des Tagtraums (S.411)

Autorenregister (S.419)