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Gedichte und Interpretationen. Band 2: Aufklärung und Sturm und Drang
Gedichte und Interpretationen. Band 2: Aufklärung und Sturm und Drang




Karl Richter (Hrsg.)

Reclam Stuttgart
EAN: 9783150078914 (ISBN: 3-15-007891-1)
464 Seiten, paperback, 15 x 15cm, 1983

EUR 9,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Diese siebenbändige Interpretationssammlung in historischer Folge - von der Renaissance bis zur Gegenwart - soll allen interessierten Lesern Zugang zu einzelnen Gedichten und lyrischen Epochen öffnen. Die Auswahl der Texte und ihre Deutung sind so angelegt, dass die jeweils epochenspezifischen Formen und Themen an repräsentativen Beispielen vorgeführt werden und eine verlässliche Abfolge zu einer Geschichte der deutschen Lyrik sich ergibt.



[Die Reihe ‚Gedichte und Interpretationen’ bei Reclam:

Band 1 Renaissance und Barock

Band 2 Aufklärung und Sturm und Drang

Band 3 Klassik und Romantik

Band 4 Vom Biedermeier zum Bürgerlichen Realismus

Band 5 Vom Naturalismus bis zur Jahrhundertmitte

Band 6 Gegenwart I

Band 7 Gegenwart II]


Rezension
Reclams Reihe 'Gedichte und Interpretationen' verbindet die Darstellung von Gedichten in chronologischer Reihenfolge mit ihrer Erschließung anhand von Interpretationen, die den jeweiligen historischen, politischen und kulturellen Hintergrund erläutern. Diese Abwechslung von Text und Kommentar ist eine detaillierte und praxisnahe Einführung in die deutsche Lyrik und ihre historische Entwicklung anhand der literarischen Epochen und Strömungen. Die Einleitungen zu den jeweiligen Bänden bzw. Literaturepochen vermitteln grundlegendes Wissen und erläutern die repräsentative Auswahl der Gedichte. So wendet sich die Anthologie sowohl an den erfahrenen wie an den unkundigen Leser. Die sieben Bände sind einzeln sowie als Gesamtausgabe in einer Kassette lieferbar.
Herausgeber des 2. Bands 'Aufklärung und Sturm und Drang' ist Karl Richter. Seine Einleitung setzt sich mit der unterschiedlichen Rolle der Lyrik zur Zeit der Aufklärung und des Sturm und Drang auseinander; für den Sturm und Drang scheint sie eine repräsentative Gattung, für die Aufklärung geradezu das Gegenteil zu sein. Dieser Auffassung von Lyrik stellt Richter - ausgehend von der Entwicklung des Gedichts basierend auf Klopstocks Reformen - ein weiter gefasstes Verständnis des Begriffs gegenüber. So finden sich in der 30 Gedichte umfassenden Anthologie neben Klassikern wie Matthias Claudius' 'Abendlied' auch scheinbar unpassende Werke wie Lessings Fabel 'Der Rabe und der Fuchs; dies ist aber durchaus gerechtfertigt, vermittelt die Auswahl doch so einen tieferen, sprachlich gut verständlichen Einblick in die beiden Literaturströmungen und ihre unterschiedlichen Facetten.
Ein Register der Verfasser der Gedichte und - in Klammern dahinter - der Interpreten ergänzt den Band und macht so auch ein gezieltes Nachschlagen einzelner Gedichte des Sturm und Drang und der Aufklärung möglich; ein Verzeichnis aller Autoren der Gedichte findet sich im 7. Band. Die Reihe ist damit auch als Lyriklexikon und verwendbar.

Melanie Förg, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die sieben Bände Gedichte und Interpretationen bieten in historischer Folge exemplarische Texte und kompetente Interpretationen deutschsprachiger Lyrik von der Renaissance bis heute. Sie öffnen den Zugang zu einzelnen Gedichten und lyrischen Epochen. Aus Lektüre und Interpretation ergibt sich im Ganzen eine Geschichte der deutschen Lyrik.

(Info unter www.reclam.de)
Inhaltsverzeichnis
Karl Richter: Einleitung (S.9)

Christian Wernicke: An den Leser (S.23)
Manfred Beetz: Die kupierte Muse. Anmerkungen zu einem literaturkritischen Epigramm Wernickes (S.24)

Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Lied vor eine Königl. Erb-Printzeßin (S.40)
Jörn Reichel: Die Wahrheit in der Empfindung. Zu Zinzendorfs geistlichem Lied "Christen sind ein göttlich Volck" (S.42)

Barthold Hinrich Brockes: Die uns / im Frühlinge / zur Andacht reizende Vergnügung des Gehörs, in einem Sing-Gedichte (S.53)
Leif Ludwig Albertsen: Erstes Gebot Gottes: Genieße die Wirklichkeit. Eine Beschreibung von Brockes (S.57)

Albrecht von Haller: Unvollkommne Ode über die Ewigkeit (S.67)
Karl S. Guthke: Der Sinn der Frage ohne Antwort. Zu Hallers Ode über die Ewigkeit (S.72)

Friedrich von Hagedorn: Der Tag der Freude (S.87)
Klaus Bohnen: Die Kultivierung des geselligen Sinnenspiels in Friedrich von Hagedorns "Der Tag der Freude" (S.88)

Friedrich von Hagedorn: Die Alster (S.101)
Uwe-K. Ketelsen: Alte Ausdrucksformen und neue Wunschträume. Zu Friedrich von Hagedorns "Die Alster" (S.103)

Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Anakreon (S.113)
Klaus Bohnen: Der "Blumengarten" als "Quell von unserm Wissen". Johann Wilhelm Ludwig Gleims Gedicht "Anakreon" (S.114)

Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Bei Eröffnung des Feldzuges. 1756 (S.124)
Jörg Schönert: Schlachtgesänge vom Kanapee. Oder: "Gott donnerte bei Lowosizu". Zu den Preußischen Kriegsliedern in den Feldzügen 1756 und 1757" des Kanonikus Gleim (S.126)

Johann Peter Uz: Der Schäfer (S.140)
Christoph Perels: Der Traum des Aufgeklärten. Zu Johann Peter Uz' "Der Schäfer" (S.141)

Johann Niklaus Götz: An seine Reime (S.150)
Alfred Anger: "Und mein einzig Eigenthum". Zu Götz' Gedicht "An seine Reime" (S.151)

Christian Fürchtegott Gellert: Da Pferd und die Bremse (S.162)
Wolfgang Martens: Hochmut kommt vor dem Fall. Zu Gellerts Fabel "Das Pferd und die Bremse" (S.163)

Christian Fürchtegott Gellert: Das Unglück der Weiber (S.179)
Wolfgang Martens: Der alte böse General. Gellerts Verserzählung "Das Unglück der Weiber" (S.182)

Gotthold Ephraim Lessing: Die drey Reiche der Natur (S.192)
Karl Richter: Wege anakreontischer Wissenschaft. Lessings Gedicht "Die drey Reiche der Natur" (S.193)

Gotthold Ephraim Lessing: Der Rabe und der Fuchs (S.204)
Gerhard Schmidt-Henkel: Ein Schmeichler und sein Schicksal. Zu Lessings Fabel "Der Rabe und der Fuchs" (S.205)

Gotthold Ephraim Lessing: Auf Lucinden (S.216)
Wolfgang Preisendanz: Die ästhetische Funktion des Epigrammatischen in Lessings Sinngedicht (S.216)

Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Zürchersee (S.225)
Gerhard Sauder: Die "Freude" der "Freundschaft": Klopstocks Ode "Der Zürchersee" (S.228)

Friedrich Gottlieb Klopstock: Nicht in den Ocean der Welten alle (S.240)
Uwe-K. Ketelsen: Poetische Emotion und universale Harmonie. Zu Klopstocks Ode "Das Landleben" / "DieFrühlingsfeyer" (S.245)

Friedrich Gottlieb Klopstock: Der Eroberungskrieg (S.257)
Harro Zimmermann: Wehmut und Agitation. Zu Klopstocks Gedicht "Der Eroberungskrieg" (S.258)

Johann Gottfried Herder: Der Genius der Zukunft (S.273)
Hans Dietrich Irmscher: Die Geschichtlichkeit des menschlichen Daseins. Johann Gottfried Herders "Der Genius der Zukunft" (S.276)

Ludwig Christoph Heinrich Hölty: Frühlingslied (S.294)
August Stahl: Utopie und Erfahrung im Spiegel der "schönen Natur". Zu Höltys "Frühlingslied" (S.295)

Friedrich Leopold Stolberg: Lied auf dem Wasser zu singen, für meine Agnes (S.307)
Wolfgang Promies: Worte wie Wellen, Spiegelungen. Zu Stolbergs "Lied auf dem Wasser zu singen, für meine Agnes" (S.308)

Johann Heinrich Voß: Der diebzigste Geburtstag (S.325)
Günter Häntzschel: Johann Heinrich Voß: "Der siebzigste Geburtstag". Biedermeierliche Enge oder kritischer Impetus? (S.329)

Matthias Claudius: Abendlied (S.339)
Reiner Marx: Unberührte Natur, christliche Hoffnung und menschliche Angst - Die Lehre des Hausvaters in Claudius' "Abendlied" (S.341)

Matthias Claudius: Kriegslied (S.356)
Wolfgang Promies: Bürgerliche Bedenken gegen den Vater aller Dinge. Zu dem "Kriegslied" von Matthias Claudius (S.357)

Christian Friedrich Daniel Schubart: Die Forelle (S.372)
Hans-Wolf Jäger: Von Ruten. Über Schubarts Gedicht "Die Forelle" (S.374)

Gottfried August Bürger: Des Pfarrers Tochter von Taubenhain (S.386)
Hartmut Laufhütte: Vom Gebrauch des Schaurigen als Provokation zur Erkenntnis. Gottfried August Bürger: "Des Pfarrers Tochter von Taubenhain" (S.393)

Johann Wolfgang Goethe: Mir schlug das Herz (S.411)
Gerhard Sauder: Willkomm und Abschied: wortlos. Goethes Sesenheimer Gedicht "Mir schlug das Herz" (S.412)

Johann Wolfgang Goethe: Prometheus (S.425)
Horst Thomé: Tätigkeit und Reflexion in Goethes "Prometheus". Umrisse einer Interpretation (S.427)

Johann Wolfgang Goethe: Vor Gericht (S.436)
Walter Müller-Seidel: Balladen und Justizkritik. Zu einem wenig bekannten Gedicht Goethes (S.437)

Friedrich Schiller: Die Freundschaft (S.451)
Wolfgang Düsing: "Aufwärts druch die tausendfachen Stufen". Zu Schillers Gedicht "Die Freundschaft" (S.453)

Autorenregister (S.463)


Band III: Klassik und Romantik

Wulf Segebrecht: Einleitung (S.9)

Johann Wolfgang Goethe: Grenzen der Menschheit (S.23)
Ursula Segebrecht: Besonnene Bestandsaufnahme. Zu Goethes "Grenzen der Menschheit" (S.25)

Friedrich Schiller: Die Götter Griechenlands (S.33)
Sybille Demmer: Von der Kunst über Religion zur Kunst-Religion. Zu Schillers Gedicht "Die Götter Griechenlands" (S.37)

Johann Wolfgang Goethe: Fünfte Elegie (S.48)
Wulf Segebrecht: Sinnliche Wahrnehmung Roms. Zu Goethes "Römische Elegien", unter besonderer Berücksichtigung der "Fünften Elegie" (S.49)

Friedrich Schiller: Der Spaziergang (S.60)
Jürgen Stenzel: Die Freiheit des Gefangenen: Schillers Elegie "Der Spaziergang" (S.67)

Friedrich Schiller: Das Ideal und das Leben (S.78)
Helmut Koopmann: Mythologische Reise zum Olymp (S.83)

Ludwig Tieck: Melankolie (S.99)
Franz Loquai: Lovells Leiden und die Poesie der Melancholie. Zu Ludwig Tiecks Gedicht "Melankolie" (S.100)

Johann Wolfgang Goethe: Der Gott und die Bajadere (S.114)
Hartmut Laufhütte: Formulierungshilfe für Haustyrannen? Goethe: "Der Gott und die Bajadere" (S.117)

Friedrich Hölderlin: Die Eichbäume (S.144)
Momme Mommsen: Zu Hölderlins Gedicht "Die Eichbäume" (S.145)

Johann Wolfgang Goethe: Die Metamorphose der Pflanzen (S.153)
Karl Richter: Wissenschaft und Poesie "auf höherer Stelle" vereint. Goethes Elegie "Die Metamorphose der Pflanzen" (S.156)

Friedrich Schiller: Die Bürgschaft (S.169)
Jürgen Stenzel: Über die ästhetische Erziehung eines Tyrannen. Zu Schillers Ballade "Die Bürgschaft" (S.173)

Friedrich Schiller: Nänie (S.181)
Norbert Oellers: Das verlorene Schöne in bewahrender Klage. Zu Schillers "Nänie" (S.182)

Novalis (Friedrich von Hardenberg): Hymnen an die Nacht. 5 (S.196)
Gerhard Schulz: "Mit den Menschen ändert die Welt sich". Zu Friedrich von Herdenbergs "5. Hymne an die Nacht" (S.202)

Clemens Brentano: Auf dem Rhein (S.216)
Walter Hinck: Aufhebung der erzählerischen in der lyrischen Imagination. Zu Brentanos "Auf dem Rhein" (S.219)

Friedrich Hölderlin: Dichterberuf / An unsre großen Dichter (S.227)
Walter Müller-Seidel: Hölderlins Ode "Dichterberuf". Zum schriftstellerischen Selbstverständnis um 1800 (S.230)

Novalis (Friedrich von Hardenberg): An Tieck (S.243)
Gerhard Schulz: "Potenzierte Poesie". Zu Friedrich von Hardenbergs Gedicht "An Tieck" (S.245)

Friedrich Hölderlin: Hälfte des Lebens (S.256)
Jochen Schmidt: "Sobria ebrietas". Hölderlins "Hälfte des Lebens" (S.257)

Clemens Brentano: Es sang vor langen Jahren (S.268)
Wolfgang Frühwald: Die artistische Konstruktion des Volkstones. Zu Clemens Brentanos "Der Spinnerin Nachtlied" (S.269)

Achim von Arnim: Getrennte Liebe (S.280)
Hartwig Schultz: Getrennt und vereint: Arnims Königskinder (S.283)

Joseph von Eichendorff: Frische Fahrt (S.293)
Helmut Koopmann: Romantische Lebensfahrt (S.294)

Joseph von Eichendorff: Waldgespräch (S.306)
Alexander von Bormann: "Das zertrümmerte Alte". Zu Eichendorffs Lorelei-Romanze "Waldgespräch"

Ludwig Uhland: Des Sängers Fluch (S.320)
Fritz Martini: Ohnmacht und Macht des Gesanges. Zu Ludwig Uhlands Ballade "Des Sängers Fluch" (S.322)

Johann Wolfgang Goethe: Selige Sehnsucht (S.334)
Hannelore Schlaffer: Weisheit als Spiel. Zu Goethes Gedicht "Selige Sehnsucht" (S.335)

Ludwig Tieck: Glosse (S.342)
Paul Gerhard Klussmann: Bewegliche Imagination oder Die Kunst der Töne. Zu Ludwig Tiecks "Glosse" (S.343)

Johann Wolfgang Goethe: Locken! haltet mich gefangen (S.358)
Gisela Henckmann: Zu Goethes "Divan"-Gedicht "Locken! haltet mich gefangen" (S.359)

Friedrich Hölderlin: Der blinde Sänger (S.368)
Lawrence Ryan: Hölderlins "tragische Ode" "Der blinde Sänger" (S.370)

Joseph von Eichendorff: Sehnsucht (S.380)
Wolfgang Frühwald: Die Poesie und der poetische Mensch. Zu Eichendorffs "Sehnsucht" (S.381)

Joseph von Eichendorff: Mondnacht (S.394)
Wolfgang Frühwald: Die Erneuerung des Mythos. Zu Eichendorffs Gedicht "Mondnacht" (S.395)

Clemens Brentano: Die Abendwinde wehen (S.408)
Karl Eibl: Ein 'Klanggebilde' - beim Wort genommen (S.410)

Clemens Brentano: Was reif in diesen Zeilen steht (S.421)
Erika Tunner: Die geheime heilige Geschichte des Herzens. Zu Clemens Brentanos Gedicht "Was reif in diesen Zeilen steht" (S.422)

Clemens Brentano: Frühlingsschrei eines Knechtes aus der Tiefe (S.434)
Wolfgang Frühwald: Der Bergmann in der Seele Schacht. Zu Clemens Brentanos Gedicht "Frühlingsschrei eines Knechts aus der Tiefe" (S.437)

Joseph von Eichendorff: Denkst Du des Schlosses noch auf stiller Höh? (S.451)
Alexander von Bormann: "Tief Verlangen nach beßrer Lust". Zu Eichendorffs Gedicht "Die Heimat. An meinen Bruder" (S.452)

Autorenregister (S.463)