Vorwort



Was den Religionsunterricht angeht, so ist die Situation, wie sie sich seit einigen Jahren abzeichnet, und das Konzept, das GOTT und die Welt (durchgängig und in) 9110 unter diesen (Begleit-)Umständen vertritt, auf den ersten Seiten des Schülerbuches umschrieben. Der Kommentar gibt dazu in der zugehörigen Einleitung einige ergänzende Hinweise, verzichtet ansonsten jedoch darauf, sich diesbezüglich an einer (theoretischen) Grundsatzdiskussion zu beteiligen, wie sie andernorts schon länger in Gang (gekommen) ist und um der Sache willen angebracht erscheint, hier aber zu weit führen müßte und sich mit anders gelagerten Interessen kaum vereinbaren lielie. Er bleibt in diesem Sinne wie bisher bemüht, prinzipielle Fragen an Ort und Stelle implizit aufzugreifen und mitzubedenken, und steht im übrigen zu seinem (Vor-)Wort, das er bereits früher gegeben hat: Ein Kommentar weckt bestimmte Erwartungen. Sie sind im Falle eines Religionsbuches in erster Linie praktisch definiert. Das hei13t: Die Leser/innen rechnen mit einer Planungshilfe und versprechen sich von der Lektüre einerseits genaueren Aufschluß darüber, was in (diesem) Religion(sbuch) Sache ist, andererseits Hinweise und Anregungen, wie sie die Schüler/innen an die Sache heranführen und in entsprechende Lernprozesse verwickeln können.

Aus einsichtigen Gründen kann ein Kommentar die Situation vor Ort natürlich niemals wirklich einholen und der "Schmuddeligkeit des pädagogischen Alltags" (von Hentig) bestenfalls annähernd gerecht werden. Er ist und bleibt insofern immer Sekundärliteratur, die begründete didaktisch-methodische Entscheidungen vorbereiten und Ideen freisetzen hilft, gleichwohl niemanden davon entbindet, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Wer mehr und anderes erwartet, sieht sich getäuscht.



Der Kommentar zu GOTT und die Welt 9110 gibt unter dieser Prämisse gleichbleibend in folgender Weise Auskunft über die (acht bzw., im engeren Sinne, sechs) Kapitel des Buches:



A Der Überblick beschreibt, welche Akzente gesetzt werden, erläutert Absichten und Zielvorstellungen, skizziert mögliche Lernwege und verweist auf Berührungspunkte mit anderen Kapiteln.



B Die Hintergrund-Informationen stecken den (theologischen) Rahmen des Kapitels ab und sichern ein entsprechendes Vorverständnis für das Thema. Sie sind in der Regel der fachwissenschaftlichen Literatur entnommen und diesbezüglich auch als Leseempfehlung zu verstehen.



C Die Einzelhinweise analysieren alle Texte und Bilder, Filme und Songs und liefern dazu, wenn nötig, gezielte Zusatzinformationen, beschreiben ihre didaktische Funktion innerhalb des Lernprozesses (und im Zusammenhang mit

anderen Kapiteln), geben exemplarisch Anregungen für die praktische Arbeit und reflektieren hier und da ausführlicher über bestimmte Lernwege und Umgangsformen.

In diesem Zusammenhang erfolgen auch Hinweise auf die Schülerarbeitshefte und eine kurze Erklärung dazu, von welcher Art die gestellten Aufgaben sind und welche Intention sich damit verbindet. Ober die richtigen bzw. gewünschten Ergebnisse gibt aus praktischen Gründen ein eigenes Lösungsheft Aufschluß.



Mit dem vorliegenden Kommentar ist das Unterrichtswerk GOTT und die Welt so gut wie abgeschlossen. Was noch aussteht, ist ein audio-visuelles Medienangebot, das auf die Schulbücher abgestimmt ist und die entsprechenden Materialien in sachgemäßer Form für die Praxis verfügbar macht. Mit derartigen Ergänzungen ist in Kürze zu rechnen; die notwendigen Vorarbeiten dazu sind inzwischen abgeschlossen.



Einen Kommentar zu schreiben, braucht es, neben vielem anderen, seine Zeit. Ohne die Mitarbeit von S. Felbecker, H. Fendrich, H. Herwald, die die Kommentierungen einer größeren Anzahl von Bildern übernahmen, und D. Wagner, der für die Einzelhinweise zum dritten Kapitel verantwortlich zeichnet, hätte sich sein Erscheinen verzögert. Ihnen gilt daher ein besonderer Dank, ebenso H. Bee-Schroedter, die bei der Beschaffung von Literatur, und H.-D. Schütz, der bei der Interpretation der Chagall-Bilder behilflich war.



Ibbenbüren, im Januar 1996 Theodor Eggers