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Führungsmacht Deutschland Strategie ohne Angst und Anmaßung
Führungsmacht Deutschland
Strategie ohne Angst und Anmaßung




Leon Mangasarian, Jan Techau

Deutscher Taschenbuch Verlag
EAN: 9783423281256 (ISBN: 3-423-28125-1)
174 Seiten, hardcover, 15 x 22cm, Mai, 2017

EUR 20,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie kann Deutschland Führungsverantwortung übernehmen ohne sich selbst und anderen Angst einzujagen? Die Jahrzehnte seit dem Zweiten Weltkrieg stehen für eine historisch einzigartige Epoche auf dem europäischen Kontinent: Freiheit, Frieden, Demokratie, Stabilität und wachsender Wohlstand haben sie geprägt. Diese Errungenschaften sind in Gefahr, die innere Stabilität erodiert, der Druck von außen wächst und Amerika könnte als Schutzmacht und Stabilitätsanker Wegbrechen. Wenn diese Errungenschaften erhalten werden sollen, wird Deutschland, das Glückskind der europäischen Nachkriegszeit, in Europa eine ungewollte, aber mögliche Führungsrolle übernehmen müssen. Die Autoren entwerfen eine Strategie, mit der das gelingen kann.



Der Westen wie wir ihn kennen, erlebt einen historischen Umbruch. Welche Rolle Deutschland dabei spielen kann und muss, beschreiben die Autoren hoch aktuell und konstruktiv. Ihr Konzept der "Servant Leadership" bleibt nicht bei der Beschreibung des außenpolitischen Dilemmas stehen. Das Buch löst ein, was sein starker erster Satz verspricht.


Rezension
Auf der Suche nach der neuen Rolle Deutschlands im Konzert der "großen Politik"!

Die aktuelle Politik stellt die Welt, Europa und nicht zuletzt Deutschland vor eine Reihe (sehr) großer Herausforderungen. Die Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten und die hiermit verbundene veränderte außenpolitische Rolle der USA als bisherige Schutzmacht (insbesondere Europa gegenüber) ist ins Wanken geraten - wohin steuert Trump und wohin lässt die USA sich steuern?
Daneben die zunehmend kritische Haltung Russlands dem Westen gegenüber, Gefahr durch islamistischen Terror im Nahen Osten, aber auch in den Territorien Europas, Findungs-, Orientierungs- und Finanzkrisen innerhalb der Europäischen Union.
Spannende und herausfordernde Zeiten stehen bevor!

Jan Techau und Leon Mangasarian sehen Deutschland hier in einer exponierten Position: Neues Vertrauen in sich und die westlichen Partner, insbesondere in Europa, sind gefragt. Deutschland als größtes und wirtschaftsstärkstes europäisches Land hat die Aufgabe sich seiner Führungsposition bewußt zu werden und sie, in Kooperation mit den europäischen Partnern wahrzunehmen.
Führung übernehmen, ohne sich selbst zu überfordern oder den Nachbarn Angst einzujagen - teilweise ein Balanceakt auf glattem Untergrund.

Auf der Basis des Führungskonzepts von Robert Greenleaf - der sogenannten "dienenden Führerschaft (Servant Leadership)" wird die aktuelle Position Deutschlands im Hinblick auf (s)eine künftige Rolle unter die Lupe genommen.
Der wirtschaftliche und politische Weg Deutschlands seit 1949 vom zerstörten Nachkriegsland bis zur gefestigten modernen Demokratie heutiger Tage wird unter verschiedenen Aspekten beleuchtet.
Merkel als politische Führungskraft - führt sie Deutschland auf den Weg eines "Servant Leaders"?
Welche Fakten sprechen dafür, dass Deutschland diese Rolle geradezu übernehmen muss (so die Meinung der Autoren)?
Die geopolitische Lage Deutschlands als führende Industrienation einerseits, aber als Rohstoffarmes Land andererseits und die hiermit verbundene Abhängigkeit eines gelingenden Handels, zeigen die Verbundenheit und die Abhängigkeit mit Partnern, die ähnliches wollen und fördern.
Die Frage nach der deutschen Angst, dem Widerwillen bzw. dem fehlenden Selbstvertrauen vor einer raschen und konsequenten Übernahme einer Führungsposition in Europa im Sinne eines dienenden Führers, wird im Detail betrachtet und brillant kommentiert. Die Autoren zeigen mögliche Wege auf, die ihnen aus ihrer langjährigen Erfahrung als Wissenschaftler, Journalisten und Experten des internationalen (Sicherheits-)politischen Parketts machbar erscheinen.

Eine interessante und ermutigende Lektüre für die künftige politische Rolle Deutschlands im Dienste seiner Partner, ohne die eigenen Bedürfnisse unter den Tisch zu kehren.

Ein bereicherndes und zum Nachdenken ermunterndes Essay, das für Gesprächsstoff sorgen sollte!

Dietmar Langusch, Lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Wie kann Deutschland mehr Führungsverantwortung übernehmen, ohne sich selbst und anderen Angst einzujagen?
Was ist zu tun, wenn Amerika sich abwendet, wenn Europa auf sich alleine gestellt ist, wenn die Weltordnung neu sortiert wird? Dass Deutschland hier eine zentrale Verantwortung übernehmen muss, davon sind viele überzeugt. Nur die Deutschen selbst noch nicht. Denn es steht im Widerspruch zum Selbstverständnis des Landes, zu einer Kultur der Zurückhaltung, die aus der realen und moralischen Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und der jahrzehntelang unvollständigen Souveränität hervorging.

Deutschland muss sich engagieren
Doch wenn die Welt des Westens, wie wir sie kennen und lieben, erhalten bleiben soll, dann ist Deutschland gefragt. Dann muss es zu einer Kultur des aktiven Handelns finden und in seinem Engagement für den Erhalt der westlichen Ordnung über sich hinauswachsen. Denn es ist längst zu einem nicht ersetzbaren Mitstreiter für diese Ordnung geworden.

Servant Leadership als neue Strategie
Als Modell für eine solche neue Strategie sehen Leon Mangasarian und Jan Techau das Konzept der Servant Leadership, des dienenden Führens, und zeigen in ›Führungsmacht Deutschland‹ auf, wie sie sich umsetzen lässt.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Einleitung
Dienendes Führen (Servant Leadership) - Ein Modell für Deutschland als außenpolitische Führungsmacht 7

1 Ohne Strategie kein "dienendes Führen" 25
2 Der Merkel-Moment: Führung oder blanke Not? 49
3 Deutschlands Geopolitik 79
4 Westbindung bleibt Schicksalsfrage 89
5 Deutschlands strategische Leichtfertigkeit 99
6 Deutschlands strategische Agenda 121

Epilog 161

Danksagungen 167
Anmerkungen 169
Personenregister 173