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Frauen sind anders krank als Männer Plädoyer für eine geschlechtsspezifische Medizin
Frauen sind anders krank als Männer
Plädoyer für eine geschlechtsspezifische Medizin




Angelika Voß

Hugendubel
EAN: 9783720550000 (ISBN: 3-7205-5000-1)
208 Seiten, hardcover, 16 x 22cm, Mai, 2007, Mit Abbildungen

EUR 19,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Medizin für Frauen

Der Unterschied zwischen Mann und Frau wirkt sich auch in der Medizin aus. Körper, Geist und Seele funktionieren unterschiedlich, deshalb müssen Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen auf das Geschlecht zugeschnitten sein.

Dr. Angelika Voß, Humanbiologin und Expertin für geschlechtsspezifische Forschung, erläutert, dass Gender-Medizin mehr ist als ein Trendthema, sondern die Zukunft der wirklich modernen Medizin darstellt. Sie zeigt in dieser wichtigen Einführung, wie frauengerechte Medizin heute aussehen muss und beleuchtet die biologischen, psychischen und sozialen Hintergründe vieler Krankheiten. Neueste Forschungsergebnisse und Fallbeispiele aus dem Praxisalltag komplettieren die fundierte Einführung.
Rezension
Frauen sind anders als Männer, das ist bekannt. Aber die Erkenntnis, dass Frauen auch anders krank sind als Männer, wird häufig noch nicht in den ärztlichen Praxen umgesetzt und ist vielen Menschen kaum bekannt.
Mit ihrem neuen Buch „ Frauen sind anders als Männer“ schließt die auf Geschlechterforschung in der klinischen Medizin spezialisierte Humanbiologin Dr. Angelika Voß eine Lücke in der deutschsprachigen populärwissenschaftlichen Gesundheitsliteratur. Sie erklärt, wie sich der „kleine Unterschied“ auf die Funktion von Körper, Geist und Seele auswirkt. Daraus leitet sie Perspektiven einer modernen Medizin ab, einer „Gender Medizin“, die sich in Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen nach dem jeweiligen Geschlecht richtet.
Das Buch ist wissenschaftlich fundiert, gut lesbar und auch für Laien verständlich. Es regt an, beim Arztbesuch mehr als bisher darauf zu achten, wie man seine Beschwerden beschreibt und auf Fragen antwortet. Denn nicht nur die Patienten und Patientinnen unterscheiden sich, wenn sie mit dem Arzt reden. Auch im Verhalten und in der Kommunikation der Ärztinnen und Ärzte hat man mittlerweile Unterschiede festgestellt, die den Verlauf der Krankheit wesentlich beeinflussen können. Medikamente wirken bei Frauen und Männern unterschiedlich und müssen entsprechend dosiert werden.
Besonders interessant ist das Kapitel über die Geschlechtsrollen in Beruf und Familie. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass eine geschlechtsspezifische Medizin ganzheitlich orientiert sein und biologische Unterschiede, psychische Veranlagung und das soziale Umfeld berücksichtigen muss.
Sehr empfehlenswert!

Beate Forsbach, lehrerbibliothek.de

Verlagsinfo
Der kleine Unterschied zwischen Mann und Frau wirkt sich in der Medizin groß aus. Frauen leiden öfter an Süchten oder psychosomatischen Erkrankungen. Männer sind nicht so schmerzempfindlich, haben aber öfter Herzleiden. Akut oder chronisch: Krankheiten treten bei Mann und Frau anders auf, Arzneien wirken anders. Alles eine Sache der Chromosomen?
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorin 8
Vorwort 9

1. Kapitel: Geschlecht trifft Medizin 11
Modelle der Medizin 13
Das Geschlecht in der Medizin 13
Von der weiblichen Gesundheit zur geschlechtssensiblen Medizin 15
Geschlechtergerechte Medizin hat viele Facetten 16
Wie man Unterschiede misst 18
Eine Frauen und Männern angemessene Medizin braucht verschiedene Blickwinkel 18
Der gar nicht so kleine biologische Unterschied 20
Warum wir uns als Männer und Frauen erkennen 22

2. Kapitel: Männer und Frauen sind anders krank 32
Unterschiedliche Immunsysteme 35
Was Laborwerte über Männer und Frauen sagen 40
Männerleiden - Frauenleiden 44
Blasenschwäche - eine weibliche" Schwäche"? 45
Blasenentzündung (Zystitis) 49
Harnröhrenentzündung 50
Sexuell übertragbare Erkrankungen 50
HIV-Infektion und AIDS 51
Das kranke Herz: Wenn Symptome nicht typisch sind 53
Wenn das Herz nicht mehr richtig versorgt wird ... 56
Die Entdeckung des Blutkreislaufs, die Angina Pectoris und die Managerkrankheit 57
Besondere Risiken bei Untersuchungen 66
Schlaganfälle betreffen beide Geschlechter 71
Krebserkrankungen 75
Rheuma: Eine Krankheit mit vielen Gesichtern und zwei Geschlechtern 76
Schmerz - (k)ein typisches Frauenleiden 82
Das Geschlecht in der Psychoanalyse 92
Unterschiede bei Jungen und Mädchen 93

3. Kapitel: Der kleine Unterschied bestimmt die Kur 101
Frauen und Männer in klinischen Studien 101
Der Geschlechtsunterschied hat viele Folgen 105
Medikamente für Sie und Ihn 107
Neue Medikamente - ganz individuell? 109
Pillen-Killer 110
Verordnungspraxis und Geschlecht 111
Nebenwirkungen können verringert werden 112
Wie Medikamente verordnet werden 115
Selbstmedikation und Suchtproblematik 117
Frauen nehmen mehr Medikamente 118
Geschlechtssensible Diagnostik und Therapie 119
Vernachlässigte Männer 120
Überversorgung und mangelnde Versorgung als gängige Praxis 122
Unterschiedliche Verschreibungspraxis 123
Selbstmedikation 124
Medikalisierung - und die Entdeckung des alternden Mannes 125
Weibliches Verantwortungsbewusstsein 131
Krebsvorsorge und Behandlung aus der Geschlechterperspektive 135
Fehlende Studien 138
In der Sprechstunde 141
Falsche Diagnose? Wie es zu Missverständnissen kommen kann 142

4. Kapitel: Wenn uns unsere Geschlechtsrollen krank machen 146
Beruf, Gesundheit, Krankheiten 146
Familie als Schutzfaktor? 155
Männer werden anders süchtig als Frauen 161
Wenn Männlichkeit krank macht 162
Häusliche Gewalt als Thema der Medizin 169
Im Streik gegen den eigenen Körper 171

5. Kapitel: Geschlecht entsteht auch im Kopf 175
Die Suche nach dem genetischen Geschlecht 182

6. Kapitel: Die Zukunft einer geschlechtssensiblen Medizin 186
Forderungen an eine geschlechtssensible Medizin 190

Tipps für sie und ihn, um sich fit zu halten 197
Glossar 198
Literaturverzeichnis 203
Register 207