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Umschlagtext
»Die Ambiance ist von Anfang an da: Kafka, durchgesehen von Kierkegaard. Die Welt der Existenzangst, des Absurden und des Schreckens. Über allem Anwandlungen von Lachen und Spott. Denn diese ›Oper einer Privatbank‹, diese Oper ist eine parodistische Tragödie. Die Tragödie der Ansteckung durch das Böse und das Geld. Ein Lachen, das sich in einer tragischen Welt in Ringen ausbreitet und das an den glatten Mauern des geschlossenen Universums zerschellt. Eine Tragödie, die lacht. Das Genie von Dürrenmatt liegt in diesem parodisierenden Blick, den er auf eine unmenschliche Welt wirft.« Jean Paget / Combat, Paris
»Dürrenmatts Parabel ist auch in formaler Hinsicht eine Meisterleistung. Sie parodiert klassische Formen und schafft gleichzeitig eine neue, auf ihre Weise klassische Form.« Ernst Schumacher / Panorama, Hamburg »Um ganz deutlich zu machen, daß die Komödie der Gegenwart als Nachfolgerin der antiken Tragödie, des Historiendramas Shakespeares oder des bürgerlichen Trauerspiels aus der Zeit der deutschen Klassik verstanden sein will, bietet sich das Mittel der Parodie an. In diesem Sinne hat etwa Bertolt Brecht in seinem Schauspiel ›Die heilige Johanna der Schlachthöfe‹ parodistisch den antiken Hexameter und den Blankvers Shakespeares benutzt: Die Fleischkönige aus Chicago sind an die Stelle der klassischen Helden getreten.« Der Spiegel, Hamburg Rezension
Die Bankenkrise rückte die freie Marktwirtschaft und ihr Bankensystem in ein neues Medienlicht und wurde zu einer Plattform für viele Kritiker eines unkontrollierten Kapitalismus, hinter dem sich einzelne Drahtzieher verstecken können, für die der eigene Profit zum Gott in Gestalt des Goldenen Kalbs geworden ist. Diese Kritik ist nicht neu. In "Frank der Fünfte - Komödie einer Privatbank" greift Friedrich Dürrenmatt unter Rückgriff auf klassische Formen des Theaters die Thematik bereits vor über 30 Jahren auf. Es geht um die Dynastie der Privatbank Frank des Fünften, die mit verbrecherischen Mitteln, wie Betrug, Diebstahl und Hehlerei arbeitet. Ausgangspunkt der Handlung ist der drohende Kollaps dieser Bank. Frank der Fünfte beschliesst, sich dieser Gefahr durch einen vorgetäuschten Tod zu entziehen. Die Handlungen der Bank laufen wie üblich weiter, bis ein Unbekannter droht, die Machenschaften zu entlarven. Nun treten Sohn und Tochter Franks des Fünften auf, die sich heimlich die Macht über die Bank angeeignet haben. Das Stück ist eine Parabel des Bösen. Das Komödienhafte liegt in der Überzeichnung der Figuren, die als 'Geadelte' eine neue Regierung der Gesellschaft symbolisieren. Durch die Aktualität der Thematik eignet sich das Drama sowohl für die Lektüre im Deutschunterricht, als auch für Aufführungen in Theatergruppen der Oberstufe.
Georg Pfahler, lehrerbibliothek.de Verlagsinfo
Die Komödie einer Privatbank, die Gaunerei zur Geschäftsgrundlage gemacht hat und Pleite zum rentabelsten Geschäft. Eine prophetische Vision von Friedrich Dürrenmatt, heute aktueller denn je. Inhaltsverzeichnis
1. Wie Helden von Shakespeare
2. Den Tod an der Gurgel 3. Wir sausen zu den Ahnen 4. Was wir schieben und erraffen 5. Frühmorgens vor unseren Missetaten 6. Der Preis der Liebe 7. Halunken mit Stil sind rar 8. Schwefelkies und Alpenglühen 9. Ihr Fleisch und Blut 10. Brüderlein udn Schwesterlein 11. Die Freiheit ist schön 12. Madame darf aufatmen 13. Das Weib stößt zu 14. Hin und Her 15. Das Glück des Lebens 16. Göttlicher Zusrpuch 17. Die Abdankung Anhang Anmerkung Schluß der Bochumer Fassung Schluß der ersten Buchausgabe Die Richtlinien der Regie Standortbestimmung An die Kritiker 'Franks des Fünften' Nachweis |