Jan Wenzel ist mehr als ein Fotograf, er ist ein Fotokünstler, der höchst experimentell mit seiner Fotokamera umgeht. Der vorliegende Band zeigt die Ergebnisse eines besonderen Experimentes. Der Arbeitsplatz des Künstlers ist recht klein (193x175x75 cm). Und so entwickelt er in der Kabine eines Foto-Automaten seine Kabinenkunst. Er inszeniert Räume mit Gegenständen, die eigentlich in diesem kleinen Rahmen gar nicht zu passen scheinen. Möbel, Tapeten und andere Utensilien werden mit der Kamera des Automaten abgelichtet. Hierbei unterwirft er sich dem Rhythmus des starren Fotoautomaten: vier Bilder in 28 Sekunden. Die Einzelbilder werden anschließend zu einem Gesamtbild zusammengefügt und der Betrachter sieht plötzlich eine zerlegte Küche, einen Kellerraum oder ein Wohnzimmer. Das Raumbild wird in seine Einzelteile zerlegt und anschließend wieder zusammengefügt. Eine ungewöhnliche aber höchst interessante Fotofix-Automaten-Kunst.

Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de

Der Arbeitsplatz von Jan Wenzel hat bescheidene Ausmaße. 80 mal 80 Zentimeter Grundfläche, Deckenhöhe knapp über zwei Meter: die Kabine eines Foto-Automaten. Das reicht dem Fotokünstler, um darin ganze Küchen und Wohnzimmer zu installieren, um Alltagsgeschichten zu erzählen und "schwebende Atmosphären" zu erzeugen. Keine konventionelle Kleinbildkamera hat Wenzel je bedient. Wenzel benutzt die Maschine, um eine gebrochene, andere Wirklichkeit zu simulieren. Er fügt die standardisierten Einzelbilder zu Collagen, in denen seltsame Zimmer entstehen. Eine Kunstwelt auf engstem Raum: Stühle, Tische, Lampen, Fliesen, Tapeten und Akteure drängen sich in der Kabine; für jedes Einzelbild müssen Wenzel und sein Team umbauen, die Kiste neu möblieren und tapezieren. Absolut originell!

Auch als Vorzugsausgabe in Kassette mit limitiertem und signiertem Original erhältlich.