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Esoterik – die Suche nach dem Selbst Sozialpsychologische Studien zu einer Form moderner Religiosität
Esoterik – die Suche nach dem Selbst
Sozialpsychologische Studien zu einer Form moderner Religiosität




Claudia Barth

Transcript
EAN: 9783837616279 (ISBN: 3-8376-1627-4)
308 Seiten, paperback, 15 x 24cm, 2012

EUR 28,80
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Esoterische Angebote bieten Lebenshilfe: Sie dienen den Einzelnen dazu, in der flexiblen, hybriden Moderne zurechtzukommen. Sie fördern das Gefühl der Authentizität, liefern Erklärungen und Entlastung für Erfahrungen des Scheiterns und verschaffen scheinbare Erleichterung angesichts des Gefühls von Entfremdung und Selbstentfremdung.

Neben einer Einführung in religionspsychologische Theorien stellt Claudia Barth auch eine Genealogie moderner Identitätsvorstellungen vor und macht anhand der Analyse von Gesprächen mit Esoterikern deutlich, welche Anstrengungen Menschen unternehmen, um unter diesen Anforderungen an das Subjekt zu bestehen.


Rezension
Dieses informative Buch für alle, die sich für neue Formen von Religiosität, für Esoterik und "Sekten" interessieren, bietet im 1. Teil (Kap. 1 und 2) grundlegende Informationen zu "Esoterik" (Titel) als "Suche nach dem Selbst" (Untertitel), im 2. Teil (Kap. 3 und 4) finden sich sechs ausführliche Interviews mit Personen, die sich esoterischer Religiosität verbunden fühlen, incl. Auswertung der Interviews. Es gelingt ein sozialpsychologisches Verständnis des religiösen Phänomens Esoterik, in dem die funktionale Bedeutung von Esoterik für die Identitätsbildung auf verschiedene Weise deutlich wird: als Krisenkompensation, als "Befreiungs"erlebnis, als Lebenshilfe; Esoterik fördert das Gefühl der Authentizität, liefert Erklärungen und Entlastung für Erfahrungen des Scheiterns und verschafft scheinbare Erleichterung angesichts des Gefühls von Entfremdung und Selbstentfremdung.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das esoterische Subjekt – die Spätmoderne und ihre Kinder wenden sich vermehrt esoterischen Sinndeutungen zu. Der Band zeigt die gesellschaftlichen Hintergründe dieser besonderen Form der Suche nach Identität.

Schlagworte:
Esoterik, Kritik, Lebenshilfe, Psychologie, Sozialpsychologie, Religionspsychologie, Identitätstheorie
Adressaten:
Soziologie, Philosophie, Religionswissenschaft, Psychologie, Theologie, Sozialpädagogik

Autoreninfo
Claudia Barth (Dr. phil.) forscht im Bereich Sozialpsychologie/neue religiöse Bewegung und ist in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

Einleitung: New Age als postmodernes Phänomen | 13

I THEORETISCHER RAHMEN

1 Esoterik und Sozialpsychologie | 19
2 Schulen sozialpsychologischer Religionspsychologie | 32
3 Kurzer geschichtlicher Abriss zur Begriffseingrenzung von „Esoterik" | 48
4 Esoterik als Gegenstand der Forschung | 61
5 Verbreitung esoterischer Gläubigkeit 78
6 Die Suche nach dem Selbst oder Identität als Bürgerpflicht | 84

II METHODIK

1 Forschungsinteresse | 99
2 Qualitatives Forschungsdesign | 100
3 Datenerhebung | 105
4 Auswertungsverfahren | 111
5 Auswahl der Interviewpartner/innen | 116

III INTERVIEWS: EINZELFALLAUSWERTUNGEN

1 Elektra:
Erfahrungen des Scheiterns und esoterische Kompensation | 123
2 Mona:
„Befreiung, mit meinem Gefühl nicht aufm Holzweg zu sein" 150
3 Elvira Böhm:
Mit 40 kam der große Wandel | 167
4 Michael:
Ambivalenz nach 1990 - „Über Nacht war alles anders" | 183
5 Thomas Ranke:
Gesellschaftliche Ausgrenzungserfahrung kompensieren - die Suche nach Anerkennung | 202
6 Erwin:
„Esoterik schlicht als 'n Weg, der sich mit dem eigenen Innenleben beschäftigt, mit dem Ziel, sich zu befreien" 231

IV IDENTITÄT UND ESOTERISCHE LÖSUNGSVERSUCHE - FAZIT UND AUSBLICK

1 Subjektivierung und Entgrenzung als Anforderung der modernen Gesellschaft | 253
2 Vergleichende Zusammenfassung der Interviewauswertungen | 275
3 Die unsichtbare Religion oder die Möglichkeit, ideologiekritisch zu leben | 279

Literatur | 287
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