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Elternentscheidung versus Lehrerdiagnose Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarschule
Elternentscheidung versus Lehrerdiagnose
Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarschule




Peggy Richert

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781518582 (ISBN: 3-7815-1858-2)
158 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2012

EUR 32,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Länder der Bundesrepublik Deutschland unterscheiden sich zum Teil erheblich hinsichtlich der Struktur des Sekundarstufenschulsystems und hinsichtlich der bildungspolitischen Zugangsstrukturen zu den jeweiligen Schulformen der Sekundarstufe:

In einigen Bundesländern entscheiden die Eltern allein über die von ihrem Kind besuchte Sekundarschulform, in anderen hingegen wird der Elternwille weniger stark berücksichtigt. Diese bildungspolitischen Unterschiede werden bislang vielfach auf der Grundlage hypothetisch argumentierender Positionen diskutiert – umfassende empirische Analysen zu Schulformentscheidungen und deren mittel- und langfristigen Effekten unter Berücksichtigung der primären Entscheidungsinstanzen liegen bislang nur vereinzelt vor. Hier setzt die vorliegende Arbeit an.

In den Fokus rückt die Frage, wie sich die Zugangsregelungen zu den Sekundarschulformen auf die Schullaufbahnpräferenzen der Lehrkräfte und zugleich auf die diagnostische Struktur dieser Präferenzen in den beiden Ländergruppen (Elternentscheidung vs. Schulentscheidung) auswirken.
Rezension
Der Übergang von der Grundschule zur Sekundarschule wird in einigen Bundesländern allein von den Eltern bestimmt (Elternentscheidung), in anderen Bundesländern ist der einschätzende Beitrag der Lehrer entscheidender (Lehrerdiagnose) und der Elternwille ist nicht so dominant. Diese Hildesheimer Habilitationsschrift versucht erstmals mit empirischen Mitteln die Problematik anzugehen, indem eine umfassende empirische Analyse zu Schulformentscheidungen vorgelegt wird: Welche Auswirkungen vor allem auf den Diagnoseprozess hat die jeweils unterschiedliche Handhabung des Übergangs von der Grundschule zur Sekundarschule? Wenigstens ein exemplarisches Ergebnis sei hier genannt: "Während in den Ländern mit eher schwacher Berücksichtigung des Elternwillens 72% der SchülerInnen mit einer niedrigen Lesekompetenz eine Präferenz für die Hauptschule erhalten, sind es in den Ländern mit eher starker Berücksichtigung des Elternwillens lediglich 62% der SchülerInnen mit einer niedrigen Lesekompetenz." (S. 121)

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 7

1 Der Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe: verschiedene Forschungsaspekte 9

1.1 Institutionelle Rahmenbedingungen des Übergangs von der Grundschule zur Sekundarstufe in Deutschland 10

1.2 Schullaufbahnempfehlungen: Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften und Schülermerkmale 13

1.2.1 Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften und Zusammenhänge zwischen kognitiven und leistungsrelevanten emotional-motivationalen Schülermerkmalen 15

1.2.2 Diagnostische Kompetenz von Lehrkäften und die Determinante Unterricht 44

1.3 Schullaufbahnempfehlung als Prognose von Schulerfolg 48

1.4 Modellierung der Schullaufbahnpräferenz im Kontext der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung 53

1.4.1 Kognitive Fähigkeiten und Fachkompetenzen – reading literacy – als Kriterien der Schulformpräferenz 54

1.4.2 Leistungsrelevante emotional-motivationale Schülermerkmale als Kriterium der Schulformpräferenz 56

2 Forschungsfrage 61

3 Daten und Methoden 66


3.1 Untersuchungsdesign 66

3.2 Instrumente 69

3.3 Analysemethoden 72

4 Empirische Analysen 74

4.1 Schülerinnen und Schüler der Ländergruppen und der Lesekompetenzbereiche 74

4.1.1 Leistungsrelevante emotional-motivationale und kognitive Schülermerkmale 74

4.1.2 Merkmale des Deutschunterrichts bzw. der Deutschlehrkraft 80

4.2 Schullaufbahnpräferenzen der Lehrkräfte in Deutschland, den Bundesländern und den Ländergruppen 84

4.3 Schullaufbahnpräferenzen der Lehrkräfte und Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler 85

4.4 Schullaufbahnpräferenzen der Lehrkräfte und leistungsrelevante emotional-motivationale sowie kognitive Merkmale der Schülerinnen und Schüler 87

4.4.1 Analysen für Deutschland, die Bundesländer sowie die Ländergruppen 91

4.4.2 Analysen für die drei Lesekompetenzbereiche unter Berücksichtigung der Ländergruppen 97

4.5 Schullaufbahnpräferenzen der Lehrkräfte und Merkmale des Deutschunterrichts bzw. der Deutschlehrkraft 110

4.5.1 Analysen für Deutschland, die Bundesländer sowie dieLändergruppen 111

4.5.2 Analysen für die drei Lesekompetenzbereiche unter Berücksichtigung der Ländergruppen 113

4.6 Zusammenhänge der Merkmale der Schülerinnen und Schüler und des Deutschunterrichts bzw. der Deutschlehrkraft 116

5 Zusammenfassung und Ausblick 118

5.1 Zusammenfassung der Ergebnisse und Diskussion 118

5.2 Perspektiven für weitere Forschung 131

6 Literatur 133

7 Verzeichnis der Tabellen 146

8 Verzeichnis der Abbildungen 148


Anhang: Skalendokumentation 149

Danksagung 157