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Eltern-Kind-Beziehung und elterliche Werteinstellungen Eine vergleichende Untersuchung in Deutschland, Finnland und Polen mittels Erweiterung und Evaluation des Parent-Child Relationship Inventory (PCRI) unter besonderer Berücksichtigung der frühen Kindheit
Eltern-Kind-Beziehung und elterliche Werteinstellungen
Eine vergleichende Untersuchung in Deutschland, Finnland und Polen mittels Erweiterung und Evaluation des Parent-Child Relationship Inventory (PCRI) unter besonderer Berücksichtigung der frühen Kindheit




Julia Roth

Verlag Julius Klinkhardt
EAN: 9783781518599 (ISBN: 3-7815-1859-0)
463 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2012

EUR 39,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Europaweit hat sich die Situation der Familie in den letzten Jahren stark verändert. In pluralistischen Gesellschaften kann nicht mehr bedingungslos auf tradierte Rollenmodelle zurückgegriffen werden, das Wertefundament ist weniger stark kanonisiert und Wertvorstellungen sind diffuser geworden.

Julia Roth thematisiert in ihrer Arbeit einen Kernbereich Allgemeiner Pädagogik, nämlich die Frage, wie das Verhältnis von Eltern und Kindern heutzutage beschaffen ist. Dabei interessieren elterliche Werteinstellungen und ihr Einfluss auf die konkrete Beziehungsgestaltung, ein Themenbereich, der in der Forschung bislang noch zu wenig Berücksichtigung fand. Die Arbeit leistet deshalb einerseits einen Beitrag zur Adaption und Weiterentwicklung eines geeigneten Erhebungsinstruments, andererseits bietet die international vergleichende empirische Studie einen breit gefächerten Überblick zur Situation von Familie in Deutschland, Finnland und Polen.

Die Ergebnisse werden nicht nur im Hinblick auf regionale, historische, kulturelle und wirtschaftliche Besonderheiten eingeordnet, es werden auch europäische Gemeinsamkeiten herausgestellt und Annäherungsprozesse

beschrieben.



Die Autorin:

Julia Roth, Dr. phil., geb. 1980, arbeitete von 2004-2008 als leitende Forschungsassistentin in einem internationalen Forschungsprojekt zur dialogischen Entwicklung bei Säuglingen an der PH Heidelberg. Seit 2011 ist sie als Sonderschullehrerin an einer Förderschule tätig und leitet eine Diagnoseklasse. Neben Seminarveranstaltungen an der PH Heidelberg betätigt sie sich als Referentin in der Erzieherinnenweiterbildung sowie auf nationalen und internationalen Kongressen mit dem Schwerpunkt Eltern-Kind-Beziehung, Werteinstellungen und (sonderpädagogische) Frühpädagogik.
Rezension
Wie ist das Verhältnis von Eltern und Kindern heutzutage beschaffen, insbesondere im Hinblick auf eleterliche Wertevorstellungen? Das ist die grundlegende Fragestellung dieser Untersuchung angesichts einer sich radikal verändernden Familienstruktur, in der die klassischen Rollenzuweisungen zunehmend nicht mehr gelten. Methodisch geht die Verfasserin die Fragestellung mit einer quantitativen empirischen Befragung "in Deutschland, Finnland und Polen mittels Erweiterung und Evaluation des Parent-Child Relationship Inventory (PCRI) unter besonderer Berücksichtigung der frühen Kindheit" (Untertitel) an (Kap. 4 und 5), nachdem sie zunächst die theoretischen Grundlagen (Kap. 2) und einen länderspezifischen Abriss (Kap. 3) gegeben hat. Abschließend werden die Ergebnisse hypothetisch diskutiert (Kap. 6).

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Danksagung 9

1 Allgemeiner Forschungshintergrund 11

1.1 Einführung 11
1.2 Kontext der durchgeführten Studie 14

2 Theoretische Grundlagen 21

2.1 Wertetheorie – ein Überblick 21
2.1.1 Definitorische Zugänge 21
2.1.2 Werte. Grundlegende Ansätze in Theorie und Praxis 28
2.1.3 Relevanter Ausschnitt und Verständnis des Werteparadigmas dieser Arbeit 38
2.2 Beziehungstheoretischer Hintergrund der Untersuchung 41
2.2.1 Beziehungsebenen des PCRI und Anknüpfungspunkte zur Beziehungstheorie 45
2.2.2 Das Basis bildende dialogische Prinzip 46
2.2.3 Authentizität und Kongruenz (SOC, INC) 49
2.2.4 Akzeptanz (SAT, SUP) 50
2.2.5 Empathie und Umfassung (INV, COM, LIM, VAL) 52
2.2.6 Verantwortung (AUT) 55
2.2.7 Anwendbarkeit der Beziehungsvariablen auf die frühe Kindheit 58
2.2.8 Eltern-Kind-Beziehung fernab des Ideals 61
2.3 (Werte-)Bildung durch Beziehung in der Familie 65
2.3.1 Definitorische Zugänge 66
2.3.2 Frühe emotionale Beziehungen und die Verinnerlichung von Normen 70
2.3.3 Einordnung der durchgeführten Studie – in Abgrenzung zur Bindungstheorie 74

3 Länderspezifischer Abriss und Gesamtkontext 77

3.1 Deutschland 77
3.2 Finnland 83
3.3 Polen 91
3.4 Europäischer Gesamtkontext 96
3.5 Zwischenresümee zu den Voraussetzungen 98

4 Methodisches Vorgehen 101

4.1 Von der Fragestellung zur Methode 101
4.2 Erhebungsinstrumente für die quantitative Forschung 102
4.3 Übersetzung, Modifikation und Erweiterung des PCRI zum PCRI (+VAL) 105
4.3.1 Der Fragebogen als Instrument der Operationalisierung 105
4.3.2 Frageinhalte und Frageformulierungen 105
4.3.3 Antwortvorgaben und Skalen 122
4.3.4 Erhebung soziodemografischer Daten 124
4.3.5 Probleme der Befragung 124
4.4 Pretest 128
4.5 Beschreibung der Stichproben 131
4.5.1 Deutschland 133
4.5.2 Finnland 135
4.5.3 Polen 136
4.6 Rücklaufstatistik 137
4.7 Forschungshypothesen und Prüfverfahren 139
4.7.1 Faktoren-Hypothese (Hypothese 1) 140
4.7.2 Werteskala-Hypothese (Hypothese 2) 142
4.7.3 Säuglings-/Kleinkindsbeziehungs-Hypothese (Hypothese 3) 143
4.7.4 Säuglings-/Kleinkindsritual-Hypothese (Hypothese 4) 145
4.7.5 Ritualbedeutsamkeitshypothese (Hypothese 5) 146
4.7.6 Generalhypothese zum Ländervergleich (Hypothese 6) 147
4.7.7 Hypothese zu Finnland (Hypothese 7) 149
4.7.8 Hypothese zu Polen (Hypothese 8) 151
4.7.9 Werte-Hypothese (Hypothese 9) 153
4.7.10 Wertetypen-Hypothese (Hypothese 10) 154

5 Deskription der Ergebnisse 156

5.1 Soziodemografische Ergebnisse des Ergänzungsfragebogens 156
5.1.1 Grundauswertung der Gesamtstichprobe 156
5.1.2 Bereinigung der Daten 156
5.1.3 Vergleichende Grundauswertung der Stichproben nach Bereinigung der Daten 158
5.2 Qualitative Ergebnisse des Ergänzungsfragebogens 171
5.2.1 „Was macht Ihnen an Ihrem Kind die meiste Freude?“ 171
5.2.2 „Was ist für Sie das Schönste daran, Mutter/Vater zu sein?“ 173
5.2.3 „Gibt es Situationen mit Ihrem Kind, die Sie als 175 schwierig einschätzen?“ 175
5.2.4 „Welche Werte wünschen Sie sich für Ihr Kind?“ 178
5.2.5 „Gibt es Rituale innerhalb Ihrer Familie?“ 180
5.3 Ergebnisdarstellung der T-Werte der Skalen des PCRI im internationalen Vergleich 184
5.4 Ergebnisse der Hypothesentestung (methodisch geordnete Darstellung) 195
5.4.1 Methodenbezogene Hypothesen (H1-H2) 196
5.4.2 Inhaltsbezogene Hypothesen (H3-10) 210
5.5 Quantitative Ergebnisse der neuen Werteitems im internationalen Vergleich 227
5.6 Modifizierende Variablen im familiären Beziehungs- und Wertegefüge 236
5.6.1 Geschlecht der ausfüllenden Person 238
5.6.2 Alter des Kindes 239
5.6.3 Frühgeburt 242
5.6.4 Alter der Eltern 243
5.6.5 Akademischer Beruf 245
5.6.6 Pädagogischer Beruf 247
5.6.7 Momentane berufliche Situation 248
5.6.8 Konfession der Eltern 253
5.6.9 Religiosität der Eltern 255
5.6.10 Als schwierig erlebte Situationen mit dem Kind 257
5.6.11 Werte, die Eltern sich für ihr Kind wünschen 260
5.6.12 Gelebte Rituale 261

6 Diskussion 263

6.1 Diskussion der qualitativen Ergebnisse 263
6.2 Diskussion der T-Werte im internationalen Vergleich 270
6.3 Diskussion der Ergebnisse der Hypothesentestung 278
6.3.1 Hypothese 1 278
6.3.2 Hypothese 2 280
6.3.3 Hypothese 3 283
6.3.4 Hypothese 4 285
6.3.5 Hypothese 5 286
6.3.6 Hypothese 6 287
6.3.7 Hypothese 7 288
6.3.8 Hypothese 8 291
6.3.9 Hypothese 9 293
6.3.10 Hypothese 10 295
6.3.11 Forschungsertrag der Hypothesentestung im Überblick 296
6.4 Diskussion der modifizierenden Variablen 301
6.5 Vergleichende Interpretation der wesentlichen Ergebnisse 318
6.5.1 Methodisches Fazit 319
6.5.2 Eltern-Kind-Beziehung und Werteorientierter Habitus – Intereuropäische Unterschiede 322
6.5.3 Eltern-Kind-Beziehung und Werteorientierter Habitus – Das Modell einer Europäischen Familie 339