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Elf Wege über eine Insel  Sardische Notizen Aus dem Italienischen von Julika Brandestini
Elf Wege über eine Insel
Sardische Notizen


Aus dem Italienischen von Julika Brandestini

Michela Murgia

Wagenbach
EAN: 9783803112835 (ISBN: 3-8031-1283-4)
168 Seiten, hardcover, 12 x 21cm, 2012, Fadengeheftet. Rotes Leinen

EUR 15,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Elf Wege zeigt uns Michela Murgia auf ihrer Insel, zehn plus einen, weil runde Zahlen nur für Dinge taugen, die endgültig verstanden werden können. Und das ist in Sardinien nicht der Fall.
Rezension
Nach Sizilien ist das italienische Sardinien die zweitgrößte Insel im Mittelmeer, ca. je 200 km vom italienischen Festland und vom nordafrikanischen Tunesien entfernt, aber nur 12 km vom französichen Korsika im Norden. Als autonome Region Italiens mit der Hauptstadt Cagliari und mit ca. 25.000 km² und ca. 1,5 Mio. Einwohnern wird Sardinien gern auch touristisch besucht - und man entdeckt Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zum italienischen Festland. Sicherlich: Man kann sich die Insel mit Reiseführern erschließen, aber vielleicht bietet dieser Band aus der "Wagenbach Salto" Reihe einen viel subtileren, jedenfalls aber eigenartigeren Zugang zur sardischen Seele in den 11 Miniaturen als jede Reiseführer-Literatur.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Auf Sardinien gibt es Höhlen, in denen Hexen wohnen, es gibt Tote durch den Biss von Vampirfrauen und geheime Wasser, in denen der sich spiegelnde Mond die Zukunft und ihre Täuschungen enthüllt … Michela Murgia zeigt uns ihr Sardinien, das weit entfernt liegt von der Insel der Postkarten. Es ist ein fremdes, stolzes Land, mit dem uns Murgia vertraut macht, indem sie jeweils eine Gegend mit einem Stichwort verbindet: das Selbstbewusstsein der Sarden, die anders als alle sind – wie der uomo balente, ein Mann von ganz eigener Verwegenheit. Die Essgewohnheiten (man isst gemeinsam. Oder gar nicht). Die Grenzen der begehbaren Wege, die einerseits von den Küsten und andererseits von den Blei- und Zinkminen gebildet werden, in denen früher ein Großteil der sardischen Männer zur Arbeit verschwand. Nicht zuletzt reisen wir durch ein Sardinien der Klänge und der Kunst, wobei der Autorin ein großer Bogen gelingt aus der langen kulturellen Tradition in eine sardische Gegenwart mit aufregender Mode, einem bekannten Jazz- und einem erfolgreichen Literaturfestival – und jungen Autoren, die in der Welt von sich reden machen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

1. Andersartigkeit 11
Murales, balentia und andere Geschichten von Freiheit

2. Steine 23
Nuraghen, Mauern, Menhire und Bräute

3. Kunst 37
Stahl, Notwendigkeiten, Worte und andere Rohstoffe

4. Grenzen 49
Küsten, Küstenschutz und Minen

5. Glaube 65
Pyramiden, Brunnen, Masken und nackte Füße

6. Klänge 81
Stimmen, Instrumente, Gedichte und Jazz

7. Unabhängigkeit 95
Herren einer staatenlosen Nation

8. Nahrung 109
Etwas, um zusammen zu essen. Oder gar nicht

9. Wasser 127
Es lohnt sich, den Göttern zu drohen

10. Erzählungen 141
Täuschungen und Wahrscheinlichkeiten der beiden Hauptstädte

11. Weiblichkeit 153
Richterinnen, Mütter, Madonnen, Hexen und Nobelpreisträgerinnen

Bibliographie 164