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Einführung in die utilitaristische Ethik Klassische und zeitgenössische Texte 5. überarb. u. erw. Aufl. 2013
Einführung in die utilitaristische Ethik
Klassische und zeitgenössische Texte


5. überarb. u. erw. Aufl. 2013

Otfried Höffe (Hrsg.)

UTB , francke verlag (Tübingen)
EAN: 9783825239855 (ISBN: 3-8252-3985-3)
288 Seiten, paperback, 12 x 18cm, Juni, 2013

EUR 22,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Der Utilitarismus ist seit Jeremy Bentham (1748-1832) und John Stuart Mill (1806-1873) eine der einflussreichen und lebhaft diskutierten ethischen Theorien. Seine Bedeutung für die Moralphilosophie und für die philosophische Grundlegung der Rechts, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften reicht weit über den englischen Sprachraum hinaus.

Die wichtigsten klassischen und zeitgenössischen Texte des Utilitarismus werden dem deutschsprachigen Leser hier zugänglich gemacht. Zusammen mit der instruktiven und kritischen Einleitung des Herausgebers, die auch neue Entwicklungen berücksichtigt, bietet die Textsammlung Philosophen, Theologen, Politologen, Nationalökonomen, Juristen und allen an moralphilosophischen Fragen Interessierten eine umfassende Einführung.
Rezension
Utilitaristische Ethik folgt folgendem Prinzip: Diejenige Handlung bzw. Handlungsregel (Norm) ist im sittlichen bzw. moralischen Sinne gut bzw. richtig, deren Folgen für das Wohlergehen aller von der Handlung Betroffenen optimal sind. Der utilitaristische Ansatz wurde vor allem durch Jeremy Bentham (1748–1832) (Quantitativer Utilitarismus) und John Stuart Mill (1806–1873) (Qualitativer Utilitarismus) systematisch entwickelt und auf konkrete Fragen angewandt. Im Utilitarismus als teleologische Ethik ergibt sich die Richtigkeit einer Handlung grundsätzlich nicht aus ihr selbst oder ihren Eigenschaften, sondern aus ihren Folgen. Den Utilitarismus in allen seinen Unter-Formen einen folgende Prinzipien: 1) Maßstab zur Beurteilung der Folgen ist die Utilität, der Nutzen einer Handlung. 2) Das einzige Gut des Utilitarismus ist das Glück bzw. Wohlergehen. 3) Utilitarismus ist universalistisch, da das Glück und Leid jedes Individuums in dessen Überlegungen das gleiche Gewicht besitzt. - Der Utilitarismus mit seinem Nützlichkeitsprinzip ist heute eine der grundlegenden Konzeptionen von Ethik in einer pluralistischen Welt; denn Ethiken heute können kaum mehr auf weltanschaulichen oder religiösen Prinzipien gründen, wenn sie für alle Menschen verbindlich sein wollen; vielmehr müssen ihre Normen sich aus einer jedermann zugänglichen, überzeugenden Grundkategorie ableiten, wie sie z.B. der Kategorische Imperativ Kants darstellt, - oder eben der Utilitarismus. - Überblicksdarstellungen zum Utilitarismus gibt es nicht wenige, - der hier anzuzeigende Band aber bietet auf kompaktem Raum eine Auswahl bedeutender Quellentexte des Utilitarismus, nicht nur der klassischen Spielarten sondern auch aktueller Debatten: Die wichtigsten klassischen und zeitgenössischen Texte des Utilitarismus werden dem deutschsprachigen Leser hier zugänglich gemacht.

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Otfried Höffe, geboren 1943, ist Professor für Philosophie und Leiter der Forschungsstelle Politische Philosophie an der Eberhard Karls-Universität Tübingen, ist einer der produktivsten und einflussreichsten Denker der Gegenwart.
Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und erstes ausländisches Mitglied der Teheraner Akademie für Weltweisheit und Philosophie. Er ist Ehrendoktor der Universität (PUCRS) in Porto Alegre/Brasilien und Träger des Karl Vossler-Preises für wissenschaftliche Werke von literarischem Rang.
Inhaltsverzeichnis
Otfried Hoffe
Einleitung 7

I. Grundmerkmale des Utilitarismus 7
II. Der klassische Utilitarismus: Bentham, Mill, Sidgwick 13
III. Regelutilitarismus kontra Handlungsutilitarismus 28
IV. Präferenzutilitarismus 41
V. Grenzen des Utilitarismus 41

Der klassische Utilitarismus

Jeremy Bentham
Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung 55

I. Über das Prinzip der Nützlichkeit 55
II. Über Prinzipien, die dem Prinzip der Nützlichkeit entgegengesetzt sind 61
III. Über die vier Sanktionen oder Ursprünge von Leid und Freude 74
IV. Wie der Wert einer Menge an Freude oder Leid gemessen werden kann 78
V. Die Arten von Freude und Leid 81

John Stuart Mill
Utilitarismus 83

I. Was heißt Utilitarismus? 83
II. Welcherart Beweis sich für das Nützlichkeitsprinzip führen läßt 90

Henry Sidgwick
Die Methoden der Ethik 97

I. Das Verhältnis des Utilitarismus zur Moral des gemeinen Menschenverstandes 97
II. Die Methode des Utilitarismus 102

Die zeitgenössische Diskussion

James O. Urmson
Zur Interpretation der Moralphilosophie

John Stuart Mills 121
Zwei falsche Mill-Interpretationen 122
Eine revidierte Mill-Interpretation 124
Moralische Regeln und das letzte Ziel 129
In welchen Bereichen lassen sich moralische Regeln für Richtig und Falsch anwenden? 130

John Rawls
Zwei Regelbegriffe 133

John J. C. Smart
Extremer und eingeschränkter Utilitarismus 165

Richard B. Brandt
Einige Vorzüge einer bestimmten Form des Regelutilitarismus 181

David Lyons
Grenzen der Nützlichkeit: Fairneß-Argumente 220

Otfried Hoffe
Klonen beim Menschen? Zum Ethikdiskurs jenseits von Utilitarismus und dessen Kritik 240

I. Drei Argumentationsfehler 240
II. Erzeugung von Kindern? 242
III. Exkurs: Geschenk, nicht Besitz 248
IV. »Therapeutisches« oder »Forschungsklonen«? 249

Quellenverzeichnis 256
Zu den Autoren 258
Bibliographie 263
Personenregister 281
Sachregister 283