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Einführung in die politische Philosophie  3., durchges. Aufl. 2012
Einführung in die politische Philosophie


3., durchges. Aufl. 2012

Christoph Horn

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534248735 (ISBN: 3-534-24873-2)
176 Seiten, paperback, 17 x 24cm, 2012, mit Bibliogr. und Reg.

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Seit Platons ›Staat‹ und Aristoteles’ Definition des Menschen als ›zoon politikon‹ gehört die Reflexion um die rechte Art des Zusammenlebens zu den großen Themen der Philosophie. Seit der Neuzeit geht es dabei nicht mehr nur um die Frage, welche Form von politischer Herrschaft die beste sei, sondern viel grundlegender darum, wie man politische Herrschaft überhaupt legitimieren könne. Von den Theorien des Gesellschaftsvertrags seit Hobbes bis zu den gegenwärtigen Demokratietheorien bemüht sich die Philosophie um tragfähige Begründungen. Christoph Horn legt hier eine kompakte Einführung in die Politische Philosophie vor. Von den großen Themen seit der Antike bis zu den aktuellen Fragen wie Menschenrechte, Gerechtigkeitstheorien und Politik unter den Bedingungen der Globalisierung finden die Leser hier eine solide Grundorientierung. Die didaktische Aufbereitung des Buches, mit Zusammenfassungen, Fragen am Schluss, einer übersichtliche Gliederung und Literaturhinweisen, macht es zur idealen Einführungslektüre für Studierende.

Christoph Horn, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Niko Strobach, Dr. phil., ist Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Logik und Sprachphilosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er ist zusammen mit Prof. Dr. Dieter Schönecker (Siegen) auch Herausgeber der Reihe "Einführungen Philosophie" bei der WBG.
Rezension
Seit der Antike wird darüber diskutiert, welche Form von politischer Herrschaft die beste sei. Seit der Neuzeit wird grundlegender darüber debattiert, ob und wie sich politische Herrschaft überhaupt legitimieren läßt: Der Gedanke des Gesellschaftsvertrags (le contract social) bei Themas Hobbes und J.-J. Rousseau ist hier grundlegend. In der Gegenwart kommen in der politischen Philosophie insbesondere aktuelle Fragen wie Menschenrechte, Gerechtigkeitstheorien und Globalisierung hinzu. All das sind Themen dieser ebenso kompakten wie gut verständlichen Einführung in die politische Philosophie, die auch lesetechnisch und didaktisch hilfreich aufbereitet ist mit jeweiligen Zusammenfassungen und Fragen am Schluss zu jedem der acht Kapitel. Sie liegt bereits in 3. Aufl. vor.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
WBG-Preis EUR 12,95
Buchhandelspreis EUR 17,95

Von Platons ›Staat‹ bis zu den Gerechtigkeits- und Demokratietheorien der Gegenwart hat sich die Politische Philosophie als ein wichtiges Feld philosophischer Reflexion erwiesen. Christoph Horn legt hier eine kompakte, und allgemein verständliche Einführung vor, die eine solide Grundorientierung zum Thema bietet.

Rezensionen:

»Die einzelnen Kapitel sind durchweg verständlich und knapp gehalten, ohne dass der Autor die Komplexität der einzelnen Themen aus dem Auge verliert. Eine gelungene Einführung, die zum Weiterlesen anregt.« Zeitschrift für Politikwissenschaft

»Eine Bestnote hat auch die Einführung in die Politische Philosophie verdient, die Christoph Horn vorgelegt hat. Horns Bewertung bleibt insgesamt ausgewogen, was niemanden daran hindert, sein Buch kritisch mit der Wirklichkeit zu konfrontieren. Wer Horns theoretischen Werkzeugkasten zu benutzen weiß, ist für so manche aktuelle Debatte bestens gerüstet. Mit seiner Hilfe kann man auch als Einsteiger auf die Frage, inwiefern politisches Handeln vor der Macht der Institutionen und Konzerne zunehmend ins Hintertreffen gerät oder welche Güter besser nicht in private Hände geraten sollten, kompetente Diskussionsbeiträge liefern. Und eben dies zeichnet gute Einführungsliteratur aus: Dass es ihr gelingt, bei ihren Lesern nicht nur eine (neue) Wissensplattform auszubilden, sondern eine möglichst breite Schneise ins Wissensdickicht zu schlagen, auf der man sich sicher und vor allem selbständig fortbewegen kann.« www.sciencegarden.de

»Christoph Horn hat das Kunststück vollbracht, eine kompakte, gut lesbare Einführung in die Politische Philosophie zu verfassen. Das Buch überzeugt in seiner Länge, seinem formalen Zuschnitt und auch in seiner Auswahl der Themenkomplexe.« Theologisch-Praktische Quartalschrift

»Der Band erfüllt seinen Anspruch, das grundlegende Wissen und Denkweisen der politischen Philosophie so zu vermitteln, dass man für vertiefende und weiterführende Auseinandersetzungen bestens gerüstet ist.« Informationsmittel für Bibliotheken und Wissenschaft
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung 7

1. Was ist Politische Philosophie? 7
2. Überblick über das Buch 11
3. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 13

II. Grundlagen der Politischen Philosophie 15

1. Grundbegriffe der Staatslegitimation 15
2. Fünf klassische Modelle der Staatsbegründung 22
3. Politische Anthropologie 31
4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 37

III. Legitime Staatsaufgaben 40

1. Das Problem des staatlichen Kompetenzumfangs 40
2. Institutionen, Macht und das Individuum 41
3. Aufgaben des Staates und Grenzen der Staatstätigkeit 46
4. Gewaltenteilung und Machtkontrolle 51
5. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 59

IV. Theorie der Demokratie 61

1. Vorzüge und Nachteile der Demokratie 61
2. Die ältere Diskussion um Staatsformen und Staatsutopien 62
3. Philosophische Totalitarismus- und Demokratietheorien 70
4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 79

V. Normative Leitideen 82

1. Normativität gegen Regularität und Faktizität 82
2. Menschenrechte, Menschenwürde und Freiheit 84
3. Gerechtigkeit, Gleichheit und Anerkennung 92
4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 100

VI. Kontexte des Politischen 103

1. Das Kontextproblem 103
2. Nationalstaaten, traditionelle Gemeinschaften und Minoritäten 104
3. Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern 115
4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 120

VII. Eigentumsordnung und Wirtschaftsform 123

1. Was (falls überhaupt etwas) legitimiert Eigentum? 123
2. Der Konflikt von Marktprinzip und Sozialstaat 132
3. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 139

VIII. Der Staat unter den Bedingungen der Globalisierung 142

1. Weltweite Regulierungsdefizite 142
2. Zwei Probleme der Weltpolitik: Krieg und Armut 144
3. Wie lassen sich supranationale Probleme lösen? 154
4. Zusammenfassung, Lektürehinweise, Fragen und Übungen 159

Nachwort 162
Literatur 163
Namenregister 171
Sachregister 173


Leseprobe:

Was ist Politische Philosophie?
»Ausgangspunkt der Politischen Philosophie ist der Staatsbegriff. Staaten sind außerordentlich mächtige Institutionen. Sie beeinflussen das Leben von Individuen und Gruppen auf vielfältige und intensive Weise, sei es positiv, sei es negativ. Sie erheben Steuern und ziehen zum Militärdienst ein, gewähren innere Sicherheit, führen Kriege, verhängen Gefängnisstrafen, schützen die Grundrechte, organisieren das Schul- und das Gesundheitswesen oder erlassen rassendiskriminierende Gesetze. Bei der Politischen Philosophie handelt es sich um denjenigen Teil der Praktischen Philosophie, der sich mit der Theorie staatlicher Organisationen und Institutionen befasst; in älteren Darstellungen findet man daher häufig den Ausdruck ›Staatsphilosophie‹. Politische Philosophie wäre keine echte philosophische Teildisziplin, wenn sie den Staatsbegriff umstandslos und ohne weiteres Nachdenken zu ihrer Grundlage erklärte. Menschen haben nicht zu allen Zeiten und in allen Kulturen in Staaten gelebt. Zwar ist es bemerkenswert, dass alle historischen Hochkulturen mit komplexen staatlichen Organisationsformen verknüpft waren. Das heißt aber nicht, dass dies künftig so bleiben müsste, und es bedeutet erst recht nicht, dass unser politisches Selbstverständnis nicht einer prinzipiellen Revision unterzogen werden könnte. Interessanterweise ist der Staatsbegriff erst in der frühen Neuzeit üblich geworden; wesentlich haben die Schriften des Niccolò Machiavelli (1469 – 1528) zur Durchsetzung des italienischen lo stato gegenüber den bis dahin gängigen lateinischen Ausdrücken regnum, res publica oder imperium beigetragen.
Wie lässt sich der Staat angemessen definieren? Max Weber (1864 – 1920) kennzeichnete Staaten als politische Herrschaftsagenturen, die innerhalb eines bestimmten geographischen Gebietes das Monopol der Gesetzgebung und der Ausübung von Zwangsmitteln innehaben ... Den beiden von Weber genannten konstitutiven Faktoren, dem Staatsterritorium und der Staatsgewalt, lässt sich mit Georg Jellinek ... als drittes Definitionselement das Staatsvolk hinzufügen. Folgt man neueren Darstellungen, so kann man als viertes Moment die äußere Unabhängigkeit ergänzen und dann präzisieren: [1] Staaten verfügen über ein eigenes Territorium. [2] Sie stützen sich auf eine Bevölkerung, die sich selbst reproduziert und in der mehr oder weniger enge soziale Bindungen bestehen.«