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Einführung in die frühneuzeitliche Ikonographie
Einführung in die frühneuzeitliche Ikonographie




Nils Büttner

Wissenschaftliche Buchgesellschaft
EAN: 9783534248322 (ISBN: 3-534-24832-5)
160 Seiten, paperback, 17 x 24cm, Oktober, 2014, mit 40 s/w Abb., Bibliogr. und Reg.

EUR 17,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Wissen um die komplexen Inhalte frühneuzeitlicher Bilder ist heute weitgehend verlorengegangen. Diese Einführung in die frühneuzeitliche Ikonographie bringt historische Bildwerke zum Sprechen. Inhalte, Formen und Orte frühneuzeitlicher Bilder werden erläutert und unter mediengeschichtlichen Aspekten untersucht. Im Zentrum steht dabei das rhetorische Denken, denn in der Vormoderne galten Bildwerke als der sprachlichen Mitteilung ebenbürtig. Bilder vermittelten Inhalte in einer stummen, aber gleichsam universellen Sprache, die alle sprachlichen Barrieren überwinden konnte. An mehr als 40 ausgewählten Beispielen werden Hieroglyphik, Emblematik, Symbolsprache, Allegorie sowie die mit ihnen verbundenen Formen des Bildumgangs und der Bildproduktion dargestellt.

Nils Büttner ist Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die deutsche und niederländische Kunst- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit sowie die Geschichte von Graphik und Buchillustration.
Rezension
Ikonographie - das ist die kunstwissenschaftliche Methode der Inhaltsdeutung von Werken der Bildenden Kunst. Was aber ist der Inhalt eines Kunstwerks und wie verhält er sich zu Materialität und Gestaltung? Jede Form von Interpretation stellt einen Medientransfer dar: von der Kunst in Sprache und Denken. Die Deutung von Kunstwerken muss deshalb u.a. den zeitgenössischen historischen Vorstellungen entsprechen. Diese Einführung in die Ikonographie erläutert deshalb die Methoden der Inhaltsdeutung ausschließlich an Werkbeispielen der frühen Neuzeit; denn in dieser Epoche gab es nicht nur spezifische Bildinhalte sondern auch eine verbindliche Art, mit Kunstwerken und ihrer inhaltlichen Dimension umzugehen, z.B. dass ein Bild ein sinnvolles Ganzes sei und dass es eine visuelle Botschaft vermittele, ein Bild ließ sich also in Sprache übersetzen.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Mitglieder 12,95 €
Nichtmitglieder 17,95 €

Der Band führt anhand von repräsentativen Beispielen in die Ikonographie der frühen Neuzeit ein und eröffnet dem modernen Betrachter einen Zugang zu den historischen Bildinhalten. Dabei werden Inhalte, Formen und Orte frühneuzeitlicher Bilder in einer mediengeschichtlichen Perspektive in den Blick genommen.

Prof. Dr. Nils Büttner, geb. 1967, Studium der Kunstgeschichte, Volkskunde und klassischen Archäologie. Promoviert an der Georg-August-Universität Göttingen mit der Arbeit Die Erfindung der Landschaft: Kosmographie und Landschaftskunst im Zeitalter Bruegels. 1998/99 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. 2000/01 Ausstellungskurator am Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig. Von 2001 bis 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunst und Materielle Kultur der Technischen Universität Dortmund. Dort im Wintersemester 2004/05 Habilitation mit der Arbeit Herr P. P. Rubens. Von der Kunst, berühmt zu werden. Seit Oktober 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit sind die deutsche und niederländische Kunst- und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit sowie die Geschichte von Graphik und Buchillustration.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 7

I. Einführung 11

1. Ikonographie 11
2. Frühe Neuzeit 14
3. Fürs Sehen gemacht 15

II. Bilder sehen und verstehen 19

1. Jerusalem ist überall 19
2. Text und Bild 21
3. Bilder für „das Volk" 23
4. Typologie 26

III. Erzählende Bilder 32

1. Bilderfolgen 32
2. Konfessionalisierung 39
3. Die Bibel im Haus 43
4. Stoffe, Themen und „Gemeinplätze" (Loci communes) 46
5. Homer und Vergil 51
6. Ovids Verwandlungen und die Allgegenwart der Bilder 54

IV. Von der Allegorese zum Sinnbild 61

1. Die Welt hinter den Dingen 61
2. Sinnbild und Bildsinn — Sinnproduktion und -deutung 67
3. Hieroglyphen 70
4. Impresen 74
5. Embleme 80
6. Personifikationen 89

V. Erfreuen, informieren und emotional anrühren 96

1. Rhetorik in Theorie und Praxis 96
2. Sinnbildsysteme als Lebenswirklichkeit 106
3. Titelblätter 115
4. Hof und Kirche 121
5. Apotheose 126
6. Sprechende Bilder als Alltag — Alltag in sprechenden Bildern 133
7. Grenzen der Verständlichkeit 141

VI. Vom Ende der sprechenden Bilder 147

VII. Anhang 149

Abkürzungen 149
Literatur 150
Namenregister 158
Bildnachweis 160
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