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Ein Leuchten  Nobelpreis für Literatur 2023
Ein Leuchten


Nobelpreis für Literatur 2023

Jon Fosse

Rowohlt
EAN: 9783498003999 (ISBN: 3-498-00399-2)
77 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 13 x 21cm, Januar, 2024

EUR 22,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das neueste Werk des Nobelpreisträgers Jon Fosse - über den schmalen Grat zwischen Leben und Tod und eine Begegnung mit dem Licht in tiefer Dunkelheit

Ein Mann setzt sich ins Auto und beginnt zu fahren, ohne zu wissen, wohin er will. Er biegt mal rechts, mal links ab und bleibt schließlich am Ende eines Waldweges stecken. Es dämmert und beginnt zu schneien, doch anstatt umzukehren und Hilfe zu holen, wagt sich der Mann törichterweise in den dunklen Wald hinein. Tiefer und tiefer dringt er vor in die Dunkelheit, bis er sich unweigerlich verirrt. Er ist müde und friert, als ihm tief in der Finsternis des Waldes ein leuchtendes Wesen begegnet.

Eindringlich und traumhaft: Ein Leuchten ist das neueste Werk von Jon Fosse, dem «Beckett des einundzwanzigsten Jahrhunderts» (Le Monde).

Jon Fosse, 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geboren und am Hardangerfjord aufgewachsen, gilt als einer der bedeutendsten europäischen Schriftsteller unserer Zeit. 2023 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Internationale Bekanntheit erlangte Fosse zunächst als Dramatiker. Seine mehr als dreißig Theaterstücke werden weltweit aufgeführt und brachten ihm zahlreiche Preise ein. In deutscher Übersetzung erschienen zunächst die Romane "Melancholie", "Morgen und Abend" und "Das ist Alise". Für sein Prosawerk "Trilogie" bekam er 2015 den Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen, den renommiertesten Literaturpreis Skandinaviens. Mit "Der andere Name", dem ersten Band seines Romanprojekts "Heptalogie", war er 2020 für den International Booker Prize nominiert, mit dem letzten Band "Ein neuer Name" stand er 2022 auf der Shortlist und wurde mit den wichtigsten norwegischen Literaturpreisen Brageprisen und Kritikerprisen ausgezeichnet. Seit 2011 genießt er lebenslanges Wohnrecht in der "Grotte", einer Ehrenwohnung des norwegischen Königs am Osloer Schlosspark, und lebt mitunter auch in Hainburg an der Donau/Österreich oder in Frekhaug/Norwegen. Seit 2022 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Rezension
Das neueste Werk, eine kurze Erzählung, des norwegischen Nobelpreisträgers von 2023 Jon Fosse (*1959), der zum Katholizismus konvertiert sich als religiöser Schriftsteller versteht, thematisiert Einsamkeit und Weltschmerz eines auf sich selbst zurück geworfenen Menschen: Die Erzählung begleitet einen Mann in der norwegischen Einsamkeit auf seinem Weg in den Wald, wo er mit dem Auto im Schnee stecken bleibt, dann zu Fuß weiterläuft, in völliger Dunkelheit - bis zu einer Erleuchtung ("Das Leuchten") in Form eines Engels und einer Vision seiner Eltern. Fosse versteht Schreiben als ein Schreiben als ein in die Stille Hineinhören und Schreiben ist ihm Gebet. In der Stille ist Gott zu hören. Das Prosa-Hauptwerk von Jon Fosse, der ursprünglich Dramatiker ist, ist die mehr als tausendseitige "Heptalogie". Diese Erzählung aber vermittelt auf 80 S. einen typischen Jon Fosse.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
„Ein Leuchten“ ist eine wunderbare Einladung zum Sinnieren.
Claudia Ingenhoven, NDR 1 "Neue Bücher", 11. Dezember 2023

Fosse lesen heißt, in einfachen, aber tiefgründigen Sätzen zu sein, die in langen Schwüngen immer wieder von Neuem beginnen, das Leben auszumessen.
Thomas Andre, Hamburger Abendblatt, 12. Dezember 2023

Näher an einer Antwort auf die Frage, was ein Leben eigentlich ausmacht, glaubt man noch nicht gewesen zu sein: Die Übersetzung von Jon Fosses „Heptalogie“ ist vollendet.
Thomas ; Sigrid Steinfeld ; Löffler, Süddeutsche Zeitung, 12. Dezember 2023

Jon Fosse, wie er typischer kaum sein könnte.
Jutta Duhm-Heitzmann, WDR 5 "Scala", 12. Dezember 2023

Jon Fosse bereitet mit dieser Erzählung seinen Lesern einen tiefen Einblick in den Seelenzustand eines auf sich selbst zurückgeworfenen Menschen. Ein traurig schön getupftes Bild der Einsamkeit und des Weltschmerz – leuchtend.
Terry Albrecht, WDR Lesestoff, 13. Dezember 2023

Fosses nobelpreiswürdige Seelenkunde hat einen starken metaphysischen Sog.
Katharina Teutsch, Die Zeit, 14. Dezember 2023
Inhaltsverzeichnis