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Disziplin und Selbstdisziplin in der Schule  Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Selbstdisziplin - Begründungen, Möglichkeiten und Beispiele zur Klassenführung  4., vollständig überarbeitete Auflage 2013
Disziplin und Selbstdisziplin in der Schule
Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Selbstdisziplin - Begründungen, Möglichkeiten und Beispiele zur Klassenführung


4., vollständig überarbeitete Auflage 2013

Jürg Rüedi

Verlag Paul Haupt
EAN: 9783258077956 (ISBN: 3-258-07795-9)
309 Seiten, paperback, 16 x 23cm, Mai, 2013, 17 Abb.

EUR 27,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Wie soll heute eine Klasse geführt werden? Wie lassen sich Disziplin und Selbstdisziplin begründen? Wie kann die Lehrperson ihr Disziplin-Ziel erreichen? Wie kann sie gleichzeitig die Selbstdisziplin ihrer Schülerinnen und Schüler fördern?

Auf dem Hintergrund von fünfzig Jahren erlebter Schule entwickelt der Erziehungswissenschaftler Jürg Rüedi - seit vielen Jahren in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Nordwestschweiz engagiert - ein zeitgemäßes Konzept von Disziplin und Selbstdisziplin in der Schule. Ziel des Buches ist ein reflektiertes und begründetes, ein professionelles pädagogisches Handeln.



«Eine sehr wertvolle Anleitung für Lehrkräfte ..., um mit einem Kernproblem des Unterrichts produktiv umzugehen.»

Prof. H. Fend, Universität Zürich
Rezension
Disziplin ist ein Kernproblem von Unterricht; deshalb thematisiert dieser Band mittlerweile in 4. vollständig überarbeiteter Auflage "Disziplin und Selbstdisziplin in der Schule" (Titel) und zwar mit einem "Plädoyer für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Selbstdisziplin" (Untertitel). "Disziplin ist nicht alles, aber ohne Disziplin ist alles nichts." So lautet eine alte pädagogische Wendung. Dass die Schule Disziplin braucht, davon sind heute immer mehr Pädagoginnen und Pädagogen überzeugt und verweisen auf die alltäglichen Schwierigkeiten und Störungen. An der Schnittstelle von Theorie und Praxis bietet diese Darstellung Hilfestellungen und praxisbezogene Anleitungen ohne billige Rezepte, sondern reflektiertes, begründbares, professionelles pädagogisches Handeln im Hinblick auf Disziplin und Selbstdisziplin. Dabei ist die Selbstdisziplin gegenüber vorherigen Auflagen gestärkt, - wie nicht nur der veränderte Titel zeigt.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Jürg Rüedi, Prof. Dr. phil., Jg. 1952, Lehrerausbildung, acht Jahre Schulpraxis (1. bis 12. Schuljahr). Studium der Psychologie, Psychopathologie und Pädagogik an der Universität Zürich. Von 1982 bis 1987 individualpsychologische Psychotherapieausbildung, seither eigene Praxis, Lehranalytiker der Schweizerischen Gesellschaft für Individualpsychologie, 2007 - 2009 Präsident. Von 1987 bis 1990 Lehrbeauftragter für Pädagogik an der Universität Zürich. Seit 1987 Dozent am Lehrerinnen- und Lehrerseminar Liestal bzw. an der Pädagogischen Hochschule des Kantons Basel-Landschaft - seit 2006 an der Hochschule für Pädagogik der Fachhochschule Nordwestschweiz.
www.disziplin.ch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Dank 13

1 Einleitung - Begründung - Übersicht 17

2 Disziplin und Selbstdiszplin in der Schule - Plädoyer für ein antinomisches Verständnis 21

2.1 Ein zweiter Grund für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Selbstdisziplin 24
2.2 Der offizielle und der «heimliche» Lehrplan und das antinomische Verständnis von Disziplin
und Selbstdisziplin 28
2.3 Und noch ein vierter Grund für ein antinomisches Verständnis von Disziplin und Selbstdisziplin 30

3 Was sind eine antinomische Disziplin und eine antinomische Selbstdisziplin? Ein mögliches Verständnis für die moderne Schule 35

3.1 Ein antinomisches Verständnis von Disziplin 35
3.2 Ein antinomisches Verständnis von Selbstdisziplin in der Schule 36

4 Disziplin und Schule: Ein Stiefkind der Erziehungswissenschaft? 45

5 Disziplin und Schulklasse: Schwerpunkt Mikroebene 51

5.1 Zwischenhalt und Ausblick 51
5.2 Was denken zukünftige Lehrpersonen über Disziplin im Klassenzimmer? 52

6 Führungs- und Erziehungsstilforschungen und Disziplin 57

6.1 Die Anfänge der Führungsstilforschung: Das typologische Konzept von Kurt Lewin 58
6.2 Die ganzheitlich-dimensionsanalytische Vorgehensweise: Das Interaktionskonzept von Anne-Marie und Reinhard Tausch 61
6.3 Argumente für Lenkung 66
6.4 Fazit der Erziehungs- und Führungsstilforschung 69

7 Entwicklungspsychologie und Disziplin 79

7.1 Entwicklungspsychologie und Führung/Erziehung 81
7.2 Die Entwicklung des Autoritätskonzepts 83

8 Motivationspsychologie und Disziplin 87

8.1 Das Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle 88
8.2 Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung 92
8.3 Das Bindungsbedürfnis 94
8.3.1 Eine gefährliche Variante von Bindungsbedürfnis: Zusammengehören durch Abgrenzung. Oder: Wozu Aussenseiter/innen herhalten müssen! 98
8.3.2 Aussenseiter und Möglichkeiten ihrer Integration in die Klasse: Eine wichtige Aufgabe von Klassenführung und antinomisch verstandener Disziplin 101
8.4 Das Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung 105
8.4.1 Antworten im Lichte von Tiefenpsychologie und Neopsychoanalyse 107
8.4.2 Das Konsistenzprinzip und seine funktionale Bedeutung für Anstrengungsverzicht bzw. Disziplin 112
8.5 Schlussgedanken zum Einbezugvon Entwicklungsund Motivationspsychologie 116

9 Forschungen zur effizienten Klassenführung 117

10 «Multikriterialität schulischer Wirkungen» und Disziplin 123

11 Hinweise aus der Gewaltforschung 131
11.1 Sechs Empfehlungen für Gewaltprävention und Disziplin 131
11.1.1 Eine gute Schul- und Lernkultur für die ganze Schule entwickeln! 132
11.1.2 Die Schulgemeinschaft und soziale Bindungen fördern! 134
11.1.3 Ohne klare Regeln und Grenzen geht es nicht! 136
11.1.4 Gutes Konfliktverhalten der Lehrkräfte ist wichtig! 139
11.1.5 Mehr-Ebenen-Konzepte sind am wirksamsten! 143
11.1.6 Gewaltprävention und Disziplin betreffen die ganze Gesellschaft! 146

12 Disziplin und Didaktik 151

13 Disziplinarische Ratschläge und Empfehlungen aus der pädagogischen Fachliteratur 155

13.1 Präventive Ratschläge und Empfehlungen für Disziplin und Klassenführung 155
13.1.1 Gute Lehrer/innen-Schüler/innen Beziehungen sind das Fundament jeglicher Disziplin 157
13.1.2 Schülerinnen und Schüler sollen stufengemäss beteiligt werden 159
13.1.3 Eine gute Didaktik ist hilfreich und unerlässlich für Disziplin 162
13.1.4 Eine gute Elternarbeit unterstützt Disziplin und Klassenführung 164
13.1.5 Empfehlungen für den ersten Schultag 167
13.2 Empfehlungen zum Umgang mit entstandenen Disziplinschwierigkeiten - Interventionen 169
13.2.1 Analyse von Disziplinschwierigkeiten 170
13.2.2 Sinnvolle Interventionen bei Disziplinschwierigkeiten 174
13.2.3 Strafen und gesetzlich vorgesehene Massnahmen 182

14 Zur eigenen Person und zur persönlichen Psychohygiene: Der Umgang mit den eigenen Kräften 189

14.1 Psychohygiene im Lehrberuf 194
14.1.1 Die persönliche Ebene 194
14.1.2 Die interpersonale Ebene 196
14.1.3 Die Arbeitsplatz-Ebene 197
14.1.4 Die organisatorisch-strukturelle Ebene 198
14.2 Nie zu vergessen: Der Humor! 201
14.2.1 Positive Wirkungen von Humor 202
14.2.2 Statt Strenge: Verstehen, einfühlen... und Humor - Ein Beispiel von Kathrin Frick 207

15 Merkpunkte - Checkliste

15 Fragen an Lehrerinnen und Lehrer 209

15.1 Wie steht es mit meiner Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern? Kann ich Beziehungen zu ihnen aufbauen? 210
15.2 Lenke, bringe ich als Lehrerin, als Lehrer genug? 211
15.3 Berücksichtige ich die Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie? 213
15.4 Kenne und berücksichtige ich die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler? 214
1 Ermögliche ich den Schülerinnen und Schülern Lernerfolge ? 214
2 Finde ich in meinem Unterricht einen sinnvollen Ausgleich zwischen Spontaneität, Spass, Humor, Freude, Lust und Pflichterfüllung, Unlust? 217
3 Anerkenne und bestätige ich meine Schülerinnen und Schüler? Achte ich auf deren soziale Integration in der Klasse ? Achte ich auf Umgangsformen und Umgangston in der Klasse ? Helfe ich beim Erarbeiten demokratischer Regeln und wertschätzender Umgangsformen? 219
4 Erkenne ich die Selbstwertbedürfnisse der Schülerinnen
und Schüler? Ermutige und stütze ich diese? 220
15.5 Ist mein Unterricht gut vorbereitet und interessant? Erkläre ich den Stoff klar und prägnant? 221
15.6 Erkenne ich die Multikriterialität schulischer Wirkungen ? 222
15.7 Berücksichtigen wir die Ergebnisse der Gewaltforschung? 223
1 Haben wir eine gemeinsame Schul- und Lernkultur für unser Schulhaus ? 223
2 Fördern wir die Schulgemeinschaft sowie die sozialen Bindungen in unserem Schulhaus? 224
3 Gibt es klare Regeln und Grenzen in meinem Klassenzimmer? Wurden die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Festlegung einbezogen ? Welche Regeln gelten in unserem Schulhaus ? 225
4 Kann ich auch einmal sagen: «Halt, da ist die ganze Gesellschaft gefordert!»? 226
15.8 Kenne ich die Eltern meiner Schülerinnen und Schüler? Habe ich sie über meine Schulführung informiert? Unterstützen sie meine disziplinarischen Bemühungen? 227
15.9 Ist meine Klassenführung wirksam? Befolgen die Schülerinnen und Schüler meine Anweisungen? 228
15.10 Kann ich auftretende Disziplinschwierigkeiten erklären und analysieren ? 229
15.11 Reagiere ich bei Disziplinschwierigkeiten und Konflikten angemessen? Zeigen meine Reaktionen Wirkungen? Habe ich ein gewisses Repertoire an Reaktionsmöglichkeiten ? Kenne ich Wege zur Förderung von Selbstdisziplin? 233
15.12 Kenne ich die Möglichkeit von «Verträgen»? 235
15.13 Wie gehe ich mit Strafen um ? 238
15.14 Sehe ich in meiner beruflichen Arbeit die Chancen zu persönlichem Wachstum ? 239
15.15 Habe ich ein persönliches Konzept zu Disziplin und Klassenführung? Habe ich ein Konzept zur mittel- und langfristigen Beeinflussung der sozialen Entwicklung meiner Klasse ? 241

Anhang

Anmerkungen 247
Literaturverzeichnis 283
Personenregister 297
Sachregister 303
Bildnachweis 309