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Die narzisstische Gesellschaft Ein Psychogramm
Die narzisstische Gesellschaft
Ein Psychogramm




Hans-Joachim Maaz

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406640414 (ISBN: 3-406-64041-9)
236 Seiten, paperback, 12 x 20cm, Januar, 2013

EUR 9,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Das Gier-Syndrom

Warum unsere Gesellschaft in die Narzissmuss-Falle geraten ist

Solange wir keine Mittel finden, den Narzissmus und die ihm zugrunde liegende Bedürftigkeit zu zähmen, so lange gleichen alle unsere Versuche, die Krise zu überwinden, einem Stühlerücken der Titanic. Ein schonungsloses, klarsichtiges Psychogramm unserer orientierungslosen Gier- und Konsumgesellschaft.
Rezension
Hans-Joachim Maaz ist ein seit 40 Jahren praktizierender Psychiater und Psychoanalytiker, der seine Erfahrungen und seine Erkenntnisse über die Gesellschaft in spannenden Büchern veröffentlicht.

Maaz sucht in seinem Buch "Die narzisstische Gesellschaft - Ein Psychogram" nach der Herkunft der Gier, die unsere heutige Gesellschaft so prägt. Jeder möchte mehr Geld, mehr erreichen, mehr haben und ist neidisch auf andere, die dieses besitzen. Der Mensch beschäftigt sich so sehr mit sich und seinen noch zu erreichenden Zielen, dass er aufgrund seiner ausschließlichen Beschäftigung mit sich selber nicht mehr zur Empathie fähig ist.

Ein Hauptgrund dafür ist laut Maaz die mangelnde Liebe in der Kindheit bzw. frühster Jugend. In dieser Zeit braucht ein Mensch genügend Bestätigung, damit er nicht sein Leben lang abhängig von der Zustimmung anderer ist. Bei immer mehr Menschen gelingt laut Maaz keine ausreichende Mutter-Kind-Beziehung, weswegen diese Menschen dann ihr ganzes Leben lang an Minderwertigkeitsgefühlen leiden.

Der narzisstische Mensch versucht immer mehr Anerkennung zu erlangen und sich besser darzustellen als er sich sieht, damit er von Anderen bewundert wird. Nur durch diese Bewunderung und die Bestätigung von außen, dass er etwas wert ist, kann er sich selber ertragen.

In seinen Gedanken strebt er allerdings höhere Ziele an als nur die Belobigung von außen, da er erst dann, wenn er sein sich selber gestecktes Ziel erreicht hat, mit sich selbst zufrieden sein kann. Diese Ziele sind meist so unrealistisch hoch, dass er sich immer mehr unter Druck setzt und dadurch immer schlechter fühlt, wenn er das Ziel nicht erreichen kann.

Somit zeigt "Die narzisstische Gesellschaft" wie wichtig der "richtige" Umgang mit Kindern ist, und das Buch ist als detaillierte Gesellschaftskritik anzusehen.

K. Neuburger und Ch. Schäfer, lbib.de
Verlagsinfo
Unsere Gesellschaft ist in die Narzissmus-Falle geraten. Solange wir keine Mittel und Wege finden, den Narzissmus und die ihm zugrunde liegende Bedürftigkeit zu zähmen, so lange gleichen alle unsere Versuche, die Krise zu überwinden und die gesellschaftlichen Verhältnisse doch noch zum Besseren zu verändern, einem Stühlerücken auf der Titanic.
Gier – den Hals nicht voll kriegen zu können, so lautet die mit Abstand häufigste Antwort auf die Frage nach der tieferen Ursache der Krise unseres Finanz- und Gesellschaftssystems. Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz gibt sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. Gier, sei es nach Geld oder anderen Lebensvorteilen, so kann er zeigen, ist Ausdruck einer narzisstischen Störung. Der narzisstische Mensch ist im Kern ein um Anerkennung ringender, stark verunsicherter Mensch. So tut er alles, um die Bestätigung, die er zum Leben braucht, zu erhalten. Diese narzisstische Kompensation bedarf ständig erweiterter Ablenkung durch Konsum, Besitz, Animation und Aktion. Gier ist keine spezifische Charaktereigenschaft etwa von Bankern oder lediglich Folge falscher Anreize: Für Maaz ist sie ein zentrales Symptom der narzisstischen Bedürftigkeit der meisten Bürger der westlichen Konsumgesellschaften. Besonders ausgeprägt ist sie allerdings bei den Trägern gesellschaftlicher Macht anzutreffen: bei Politikern, Managern und Stars