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Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n.Chr.  Die Entstehungsgeschichte einer Weltreligion
Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n.Chr.
Die Entstehungsgeschichte einer Weltreligion




Udo Schnelle

UTB , Vandenhoeck & Ruprecht
EAN: 9783825244118 (ISBN: 3-8252-4411-3)
589 Seiten, paperback, 15 x 22cm, Juni, 2015, 12 Abb.

EUR 29,99
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Innerhalb von nur 100 Jahren entwickelte sich das frühe Christentum von einer innerjüdischen Erneuerungsbewegung zu einer universal agierenden neuen und eigenständigen Religion.

Udo Schnelle zeichnet die Entstehung des Christentums historisch nach. Dabei fragt er nach den politisch-kulturellen Rahmenbedingungen, den Hauptakteuren und den theologischen Konzepten, die dieser außergewöhnlichen Geschichte zugrunde liegen. Er zeigt: Das frühe Christentum war keine weltabgewandte Randgruppe, sondern eine bewusst expandierende und argumentierende Bewegung.
Rezension
Die Jahre 30-130 n.Chr. sind die ersten 100 Jahre des Christentums - und hier vollzieht sich Wesentliches: Der Tod Jesu wird christologisch und messianisch gedeutet, damit entwickelt sich das Christentum zu einer selbständigen Religion aus dem Judentum heraus, Paulus beginnt mit der Heidenmission, die vielfältigen Schriften des neutestamentlichen Kanons sind bis ca. 130 n.Chr. abgeschlossen. Diese Darstellung beschreibt die ersten 100 Jahre Christentum mit folgender Überzeugung: a) Das frühe Christentum war von Beginn an eine vielgestaltige, plurale Bewegung, b) Ereignisse und Ideen als theologische Konzepte befruchten sich wechselseitig, c) das frühe Christentum entwickelt eine hohe Literaturproduktion, die durchaus als Bildungsphänomen und kulturelle Leistung zu begreifen ist.

Thomas Bernhard, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Prof. Dr. theol. Udo Schnelle, o. Professor für Neues Testament an der theologischen Fakultät in Halle. Veröffentlichungen: Gerechtigkeit und Christusgegenwart. Vorpaulinische und paulinische Tauftheologie, 2. Aufl., 1986; Antidoketische Christologie im Johannesevangelium, 1987; Wandlungen im paulinischen Denken, 1989; Neutestamentliche Anthropologie, 1991; Neuer Wettstein II (mit G. Strecker); Neuer Wettstein I/2, I/1.1, I/1.2, 2001.2008. 2013; Einleitung in das Neue Testament, 8. Aufl., 2013; Das Evangelium nach Johannes, 4. Aufl., 2009; Paulus. Leben und Denken, 2. Aufl., 2014; Theologie des Neuen Testaments, 2. Aufl., 2014 Aufsätze.
Inhaltsverzeichnis
1. Vom Schreiben einer Ursprungsgeschichte 17

1.1 Geschichte als Gegenwarts- und Vergangenheitsdeutung 17
1.2 Geschichte und Methode 20

2. Begriff und Abgrenzung der Epoche 25

2.1 Urchristentum oder frühes Christentum? 25
2.2 Der zeitliche Rahmen 26

3. Voraussetzungen und Kontexte 29

3.1 Der Hellenismus als Weltkultur 29
3.2 Die griechisch-römische Kultur 34
3.2.1 Philosophische Hauptströmungen 45
3.3 Das Judentum 59
3.3.1 Die jüdische Religion 72
3.4 Die politische und wirtschaftliche Situation im Imperium Romanum des 1./2. Jh. n.Chr. 80
3.4.1 Grundzüge der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der frühen Kaiserzeit 85

4. Die neue Bewegung der Christusgläubigen 95

4.1 Die Osterereignisse 95
4.2 Die Entstehung der Christologie 100
4.3 Der neue Diskursgründer und das neue Denken 104

5. Die Jerusalemer Gemeinde 109

5.1 Die Anfänge 110
5.2 Gruppen und Personen 114
5.3 Orte: Der Tempel 126
5.4 Konflikte 128
5.5 Theologische Institutionen und Diskurse 133
5.6 Texte: Die Passionsgeschichte 147
5.7 Die theologische Entwicklung der frühen Jerusalemer Gemeinde 149

6. Frühe Gemeinden und frühe Mission außerhalb Jerusalems 154

6.1 Kontexte: Mobilität und religiös-philosophische Vielfalt im Römischen Reich 154
6.2 Personen 162
6.3 Gruppen: Die Jesus-Bewegung 171
6.4 Landschaften/Orte 179
6.5 Konkurrenten und Konflikte 190
6.6 Die Herausbildung einer eigenen Kultpraxis und Theologie/erste Institutionalisierungen 198
6.7 Texte 207
6.8 Die 1. Missionsreise und die beschneidungsfreie Völkermission 212
6.9 Die drei großen Strömungen des Anfangs 216

7. Der Apostelkonvent 223

7.1 Der Ausgangskonflikt 223
7.2 Das Sachproblem 224
7.3 Der Verlauf 226
7.4 Das Ergebnis 228
7.5 Die Interpretationen des Ergebnisses 231
7.6 Der antiochenische Zwischenfall 232

8. Die eigenständige paulinische Mission 236

8.1 Perspektive, Verlauf und Konflikte 237
8.2 Personen 249
8.3 Strukturen 253
8.4 Außen-Diskurse 269
8.5 Innen-Diskurse 276
8.6 Theologie in Briefform: Die Paulusbriefe 291
8.7 Paulus und die Herausbildung des frühen Christentums als eigenständige Bewegung 296

9. Die Krise des frühen Christentums um das Jahr 70 304

9.1 Der Tod von Petrus, Paulus, Jakobus und erste Verfolgungen 304
9.2 Die Zerstörung des Tempels, der Untergang der Jerusalemer Gemeinde und der fiscus Judaicus 309
9.3 Der Aufstieg der Flavier 312
9.4 Evangelienschreibung und Pseudepigraphie als innovative Krisenbewältigung 314

10. Die Etablierung des frühen Christentums 320

10.1 Eine neue Gattung für eine neue Zeit: Die Evangelien 320
10.2 Die Synoptiker und die Apostelgeschichte als Meistererzählungen 322
10.2.1 Markus: Der Gottessohn für alle 323
10.2.2 Matthäus: Das Heil Israels für alle Völker 327
10.2.3 Lukas: Gottes Treue in der Geschichte 332
10.3 Das bleibende Erbe des Paulus 338
10.3.1 Die Apostelgeschichte als erste Paulusbiographie 338
10.3.2 Die Deuteropaulinen und die Sammlung der Paulusbriefe 343
10.4 Das johanneische Christentum als vierte große Strömung 350
10.4.1 Die Konflikte der Anfangszeit 352
10.4.2 Der 1Johannesbrief und der Doketismus 355
10.4.3 Das Johannesevangelium als erste Einführung in das Christentum 360
10.5 Das Judenchristentum als bleibende Kraft 366
10.5.1 Das Judenchristentum vor 70 369
10.5.2 Das Judenchristentum nach 70 373
10.6 Außenwahrnehmungen 389

11. Gefährdungen 394

11.1 Das Ausbleiben der Parusie 394
11.2 Arm und Reich 406
11.3 Kontroversen/Falschlehren/Gegner 411
11.4 Strukturen und Ämter 421
11.5 Auseinandersetzungen mit dem Judentum nach 70 426

12. Christenverfolgungen und Kaiserkult 432

12.1 Der Kaiserkult als politische Religion 432
12.2 Die Verfolgung unter Nero 436
12.3 Verfolgungen unter Domitian? 443
12.4 Plinius und Trajan über das Christentum 450

13. Das frühe Christentum als eigenständige Bewegung 457

13.1 Die neue Erzählung und die neue Sprache der Christen 457
13.2 Neue Gottes-Modelle 471
Die Attraktivität des frühchristlichen Gottesbildes 473
13.3 Dienen als Erfolgsmodell 477
13.4 Das frühe Christentum als Stadt- und Bildungsreligion 485
13.5 Die theologischen Hauptströmungen und Vernetzungen gegen Ende des 1. Jh. 496
13.5.1 Die fünf Hauptströmungen 496
13.5.2 Vernetzungen 509
13.6 Die Verbreitung des frühen Christentums 526

14. Der Übergang zur Alten Kirche 533

14.1 Machtansprüche und feste Strukturen 533
14.2 Die Herausbildung einer anderen Botschaft: 540

15. Fünfzehn Gründe für den Erfolg des frühen Christentums 560

Literaturverzeichnis 563
Autorenregister 571
Personen- und Sachregister (in Auswahl) 581
Stellenregister (in Auswahl) 585