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Die Wutach Wilde Wasser - steile Schluchten
Die Wutach
Wilde Wasser - steile Schluchten




Regierungspräsidium Freiburg, Schwarzwaldverein (Hrsg.)

Jan Thorbecke Verlag , Patmos
EAN: 9783799504492 (ISBN: 3-7995-0449-4)
512 Seiten, hardcover, 20 x 27cm, 2014, mit zahlreichen farbigen Abbildungen

EUR 35,00
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die Wutach – einer der letzten Wildflüsse Deutschlands, ein »Naturphänomen allerersten Ranges«, wie es schon 1971 in der ersten Monografie über diese Flusslandschaft heißt. Entlang ihres Oberlaufs bis zur Mündung in den Hochrhein bietet die Wutach Einblicke in Jahrmillionen der Erdgeschichte, zeigt ihre lebendige Entwicklung als »Grand Canyon« des Schwarzwaldes und beherbergt eine facettenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Bereits seit 1939 steht das beliebte Tourismusgebiet Wutachschlucht unter Naturschutz, 1979 wurden die beeindruckenden Wutachflühen und 1989 die Schluchten der Wutach-Seitenbäche in den strengen Schutzstatus mit einbezogen.

Erfahren Sie in diesem umfassenden, reich bebilderten Buch viel Wissenswertes über eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Fachkundige Autoren laden Sie ein auf eine spannende Reise zu geologischen Besonderheiten, einer bewegten Landschaftsgeschichte, einer vielfältigen Flora und Fauna und nicht zuletzt historischen und heutigen Nutzungen im Kontext jahrzehntelanger Naturschutzbestrebungen.
Rezension
Dieses aktuelle Standardwerk zur Wutach, einem der letzten Wildflüsse Deutschlands, bietet umfassend und reich bebildert alles Wissenswerte über diese einzigartige Natur- und Kulturlandschaft im südöstlichen Schwarzwald: geologische Besonderheiten, bewegte Landschaftsgeschichte, vielfältige Flora und Fauna und jahrzehntelange Naturschutzbestrebungen. Die Wutach, in ihrem Unterlauf streckenweise Grenzfluss zum Kanton Schaffhausen der Schweiz, ist ein 91 km langer, nördlicher und rechter Nebenfluss des Rheins. Die Wutachschlucht ist ein Engtal im Verlauf der oberen Wutach mit drei schluchtartigen Abschnitten. Die 60 bis 170 Meter tiefen Schluchten erstrecken sich über 33 Flusskilometer. Das voluminöse Werk mit brillanten Fotografien und aussagekräftigen Grafiken eignet sich für jeden Naturinteressierten, ob als Tourist zur Urlaubsvorbereitung oder als vertiefende Lektüre für bereits Ortskundige.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort (Stiftung NF) XIII
Gemeinsames Vorwort der Herausgeber (RP und SWV) XIV

DAS WUTACHLAND

Junger Fluss in alter Landschaft 2

Wutachschlucht im Wutachland 5
Lange Zeiten, kurze Zeiten 8
Der Mensch als Akteur im Wutachland 10
Anregungen für einen Tag im Wutachgebiet
... und für den Tag danach 12

1 DIE GEOLOGIE DES WUTACHGEBIETS ZWISCHEN GUTACH-HASLACH-ZUSAMMENFLUSS UND BLUMBERG

1.1 Die Wutachschlucht — eine Reise durch die Erdgeschichte 16

1.2 Kristallines Grundgebirge 20

Gneise und durch Aufschmelzung (anatektisch) überprägte Gesteine 20
Granite 21
Ganggesteine 22

1.3 Trias — Wüsten, Meere, Sümpfe und Seen 24

Buntsandstein 24
Muschelkalk 28
Pleiten, Pech und Pannen: das Gipswerk des Oscar V. 35
Keuper 42

1.4 Jura — Europa erneut unter Meeresbedeckung 50
Unterjura
Mitteljura 54
Oberjura 58

1.5 Tektonik und Schichtlagerung 6o

1.6 Die Landschaftsgeschichte des Wutachgebiets 64
Kreide und Tertiär 64
Die quartäre Landschaft und deren Zeugen 67
Hydrogeologie und Verkarstung 78

2 DIE WUTACH UND IHRE NEBENGEWÄSSER

2.1 Von der Quelle zur Mündung 88

Quellgebiet am Feldberg 88
Seebach bis Titisee 88
Der Hangkanal 89
Gutach zwischen Titisee und Haslachmündung 91
Industrielle Nutzungen und Wasserqualität 92
Haslach und Wutach bis zur Schattenmühle 93
Die Wutach in der Muschelkalkschlucht 95
Energiegewinnung an der Wutach 96
Die Gauchach 98
Die Talaufweitung von der Gauchachmündung bis Achdorf 99
Die Wutach in den Flühen zwischen Achdorf und Grimmelshofen 100
Die Wutach zwischen Grimmelshofen und der Mündung in den Hochrhein 100
Wutachrenaturierungen 101
Wassereinzugsgebiet der Wutach 102
Gedankenspiel zur Tiefenerosion 102

2.2 Abflussverhalten von Wutach und Gauchach 104

Hydrografie und Hydrologie des Wutacheinzugsgebiets bis zum Pegel Ewattingen 104
Hochwasserrückhaltefunktion des Titisees 107
Das „Jahrhunderthochwasser" im Februar 1990 107
Die Gauchach 108
Hochwasser an der Gauchach — die Geschichte der Lochmühle 109

2.3 Die Wutach als Lebensraum 110

Gewässerökologie des Wildflusses Wutach 110
Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt 110
Biologische Gewässergüte — ökologischer Zustand: Was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? 112
Vernetzung und Durchgängigkeit 114
Bedeutung der Strömung 118
Anpassungen an die Strömung 118
Nährstoffeinträge — Abwässer und Düngemittel 122
Entwicklung der biologischen Gewässergüte der Wutach
zwischen Titisee und Grimmelshofen von 1958 — 2014 123
Abwasserreinigung in Kläranlagen 125

3 PFLANZENLEBEN IN DER WUTACHSCHLUCHT

3.1 Höhere Pflanzen und ihre Lebensräume 130

Warum ist die Wutachschlucht ein Spitzengebiet? 130

3.2 Die Waldgesellschaften 136

Vielfalt der Waldbilder 136
In Tannen-Buchenwäldern 139
Hangwälder der Schlucht — die wichtigsten Charaktergesellschaften 142
Ansprüche und Strategie der Rotbuche 145
Schluchtwälder als Wanderziel 146
Stelldichein auf dem Wald-Geißbart 148
Der Grauerlen-Wald in der Aue 151
Zweckgemeinschaft mit Bakterien 152

3.3 Offenland-Gesellschaften 154

In der Aue 154
Tierspuren auf einem Pestwurzblatt 156
Insektengemeinschaft am Drüsigen Springkraut i6o
Wiesen und Halbtrockenrasen, Säume und Hecken 162
Ungenutzt, aber nicht nutzlos 165

3.4 Auch Pflanzen haben ihre Geschichte 168

Ein Beispiel vorweg 168
Zeugen der letzten Eiszeit in der Wutachschlucht 169
Sichere oder sehr wahrscheinliche Nachweise 169
Die Pfingst-Nelke — ein botanisches Kleinod der Offenfelslandschaften 172
Pflanzengesellschaften und ihre fachwissenschaftlichen Namen 177

3.5 Flechten und Moose der Wutachschlucht 178
Zur Ökologie von Flechten und Moosen 178
Aufbau von Flechten 179
Die Flechten und Moose der Bäume 180
Jrwaldmoose 185
Die Flechten und Moose auf Gestein und Erde in der Silikatschlucht (Grundgebirge) 186
Die Flechten und Moose auf Gestein und Erde in der Kalkschlucht 190
Die floristisch-pflanzengeografische Bedeutung der Wutachschlucht aus regionaler und überregionaler Sicht 193

4 DIE TIERWELT DER WUTACHREGION

4.1 Das Tierleben — ein buntes Kaleidoskop 198

Ein neuer Ansatz: Präsentation der interessantesten und typischen Tiere 198

4.2 Typische Groß- und Kleinsäuger im Naturschutzgebiet Wutachschlucht 202

Wildtierkorridore — Fernwanderwege für große Säugetiere 202
Der Luchs 203
Das Wildschwein 204
Die Gämse 206
Der Biber 208
Die Alpenspitzmaus in der Wutachschlucht — ein Expeditionsbericht 211
Wald- und Schabrackenspitzmaus 215

4.3 Die Fledermäuse des Wutachgebiets 216

Zur Biologie der mitteleuropäischen Fledermäuse 216
Winterquartiere im Wutachgebiet 217
Das Wutachgebiet — eine idealtypische Fledermaus-Landschaft 220
Sommerquartiere und Jagdlebensräume 222
Schwärmen 222
Die Mopsfledermaus - eine Besonderheit im Wutachgebiet 224

4.4 Besondere Vögel des Wutachgebiets 226

Hoher Konkurrenzdruck auf engem Raum — Uhu und Wanderfalke seit Anfang der 1970er-Jahre 226
Konkurrenzbedingte Revierverluste beim Wanderfalken 228
Bizarrer Wintergast aus dem Alpenraum — der Mauerläufer 230
Die Wasseramsel — eine originelle Form der Nahrungsaufnahme unter Wasser 233
Eine Wasseramsel auf Tauchgang 235
Gebirgsstelze, Gänsesäger und Eisvogel — markante Brutnachbarn der Wasseramsel 236
Die Hohltaube als zeitweiliger Untermieter in der Kolonie felsbrütender Dohlen 238
Das Achdorfer Wutachtal — strukturreicher Lebensraum bemerkenswerter Vogelarten 240
Neuntöter — eine euronaweit geschützte Vogelart 243

4.5 Amphibien und Reptilien des Wutachgebiets 244

Die Amphibienarten 244
Wissenschaftliche Namen von Lurchen und Echsen 245
Die Reptilienarten 248

4.6 Die Fische und Neunaugen der Wutach 250

Die Bachforelle 25o
Die Regenbogenforelle 256
Die Groppe 257
Die Äsche 258
Das Bachneunauge 259

4.7 Leben zwischen Wasser und Luft — Aquatische Insekten 260

Eintagsfliegen — Ausnahmsweise Imaginalhäutung 260
Lebensformtypen bei Lintagsfliegenlarvz 262
Steinfliegen — Trommelnd auf Partnersuche 264
Köcherfliegen — Nachtschwärmer an der Wutach 268
Libellen — Glitzernde Jäger 270

4.8 Vielgestaltig und erfolgreich — Käfer aus der Wutachschlucht 274

Chronik zur Untersuchung der Käferfauna im Wutachgebiet 274
Käfer der Talsohle 274
Musizierende Käfer 278
Kurzer Exkurs üher die zoologische Nomenklatur 280
Käfer der Talflanken 281
Tiergeografische Elemente und ihre Verteilung auf Biotope 290

4.9 Lebensraum für Schmetterlinge — von der Schlucht bis auf die Höhen 294

Vielfältige Standorte, schützenswerte Arten 294
Die Wutachschlucht als Lebensraum für Spezialisten 295
Von der historischen Kulturlandschaft zurück zur „Wildnis" — was sind die Konsequenzen für Schmetterlinge? 301
Landschaft aus vergangener Zeit 302
Schutzprioritäten aus heutiger Sicht: Wie können weitere Artenverluste vermieden werden? 310
Rote-Liste-Arten von morgen 311
Warum gehen Arten verloren? 312

4.10 Die Schnecken des Mittleren Wutachtals und des Eichbergs 314

Neue Schneckenart im Extremlebensraum 315
Aus Sicht einer Schnecke 316
Aus Sicht eines Wandernden 317
Zu klein, um Aufmerksamkeit zu erregen 32o
Auf der-Jagd noch den Winzling(- 321
Zu selten, um gesehen zu werden? 322
Wahrheit und Klischee — was Schnecken fressen 324
Feinde, Barrikaden und Schleim 325
Mehrfach das Land erobert 325
Ohne Gehäuse - Selbstmord oder doch ein Vorteil? 328
Bestimmung von Nacktschnecken 329
Der Eichberg als Kontrastprogramm 330
Unter Wasser und Schneckensuche im Museum 332

5 DER MENSCH UND DIE WUTACH

5.1 Mühlen, Kraftwerke und frühe Industrien im Einzugsgebiet der Wutach 336

Leben und Arbeiten an Gauchach und Wutach 336
Fortschritt in der Mühlentechnik — Ausleitung der Mühlenkraft mittels Seiltrieb 337
Mühlen an der Gauchach 338
Trinkwasserversorgung auf schwierigem Terrain 339
Gips als Düngemittel 341
Spezielle Mahltechnik für das Schwabenkorn 343
Mühlen am Oberlauf der Wutach 344
Holztransport in unwegsamem Gelände 345
Mühlen an Haslach und Gutach 347
Mühlen und frühe Industrien von der Gauchachmündung wutachabwärts 349
Das Ende der Mühlen-Ära 351

5.2 Wald- und Forstwirtschaft in der Wutachschlucht 352

Waldwirtschaft im Wandel der Zeit 352
Vom offenen Flusstal zur Dominanz dunkler Fichtenwälder 354
Forstwirtschaft zwischen Naturschutz und Ökonomie 359
Gewalthieb Lothar 359
Waldwirtschaft in geschützten Wäldern 364
Stehenlassen oder fällen? 365
Die Baumartenverteilung im Naturschutzgebiet 368

5.3 Die Erschließung der Wutachschlucht 370

Durch die wilde Schlucht 370
Mit 30 „Gestören" auf der Wutach — Schiltacher flößen Langholz 371
Wie muss man sich so ein Wutachfloß vortsellen? 373
Außergewöhnlich viel Dynamit — der SWV erschließt die Wutachschlucht 375
Der Schwarzwaldverein und die unendliche Geschichte der Pflege von Weg und Steg 379

5.4 Brücken, Bahnen, Wunderwerke 382

Auf historischen Trassen zwischen Donau und Rhein 382
Durchs Höllental nach Stühlingen? 382
Die abenteuerliche Geschichte der Sauschwänzlebahn 383
Museumsbann veutachtal Betrieb und Museum 389

5.5 Tourismus in der Wutachregion 390

Bad Boll — Aufstieg und Niedergang eines Kurbads im Herzen der Wutachschlucht 390
Moderner Tourismus in der Schlucht 395
Besucheraufkommen in der Wutachschlucht ist wetterlaunisch 399
Die unendlich grüne Hölle 401
Die Bergwacht in der Wutachschlucht 403

5.6 Naturschutz in der Wutachschlucht — gestern, heute, morgen 404

Wie sähe die Wutachschlucht aus, wenn es den Naturschutz nicht gegeben hätte? 404
„Ein einzigartiges Naturwunder" — die Wutachschlucht wird Naturschutzgebiet 407
Bewegte Anfangsjahre — „Hände weg von der Wutachschlucht!" 410
Erweiterung des Naturschutzgebiets und Neufassung der Verordnung 415
Besondere Regelungen im Naturschutzgebiet Wutachschlucht 417
Aktuelle Bedeutung des Gebiets für den Naturschutz 418
Biotoptypen in den Naturschutzgebieten Wutachschlucht und Wutachflühen 420
Vom Naturschutzgebiet 1939 zum europäischen Natura 2000 422
Das Artenschutzprogramm — Rettung für stark gefährdete Arten 426
Besondere Herausforderungen — 25 Jahre erweitertes Naturschutzgebiet und Natura 2000 428
Zweimal ein Blick ins Krottenbachtal 434
Grünlandbewirtschaftung an der Wutach 439
Besondere Herausforderungen — Naturschutz und Tourismus 440
„Frag Würdiges" aus dem Ranger-Alltag 442
Juniorranger-Touren 444
Naturschutz auf neuen Wegen 445
Leitbild „Zukunft Naturraum Wutachschlucht" 448


Dank der Autoren 452
Literatur 454
Glossar 466
Artnamen, deutsch — wissenschaftlich 472
Autorinnen und Autoren 476
Bildautorinnen und -autoren 480
Register 482