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Die Verwandlung
Die Verwandlung




Franz Kafka

Anaconda
EAN: 9783938484135 (ISBN: 3-938484-13-6)
77 Seiten, 19 x 12cm, Januar, 1912

EUR 2,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Die berühmteste Erzählung Franz kafkas berichtet von Gregor Samsa, der eines Morgens nicht mehr als Mensch, sondern als häßliches "Ungeziefer" erwacht. Kafkas "Verwandlung" ist die groteske Parabel einer stillen Revolte gegen die Unmenschlichkeit. In Tiergestalt hält Gregor Samsa der Welt den Spiegel vor. Ein schweigender Protestschrei, der am Ende ohnmächtig bleibt, aber bis heute eines der aufregendesten Werke der Weltliteratur.
Rezension
„Die Verwandlung“ ist eines der besten Bücher von Franz Kafka.
Gregor Samsa, macht einen Prozess durch, der Unmöglicher nicht sein kann. Er verwandelt sich von einem Menschen in einen Käfer. Dadurch werden Prozesse losgetreten die nur durch seine Verwandlung möglich waren.
Seine eigene Familie schafft den Weg in ein selbstbestimmtes Leben, auf Kosten von Gregors Leben. Erst wenn man das Buch das zweite Mal liest, erkennt man, dass es sich um eine vielschichtigere Familiengeschichte handelt. Jeder der Hautfiguren hat eine Positive und eine Negative Seite, auch Gregor Samsa. Er hat zwar die Position des Familienoberhauptes inne, dies verursacht, aber die Trägheit seiner Familie und führt zum Hass gegen ihn.
Schrag, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Die Verwandlung
OA 1915 Form Erzählung Epoche Moderne
In der Erzählung Die Verwandlung verschmolz Franz Kafka die klassische Form der Parabel mit den Themen der Moderne und erschloss der Literatur auf revolutionäre Weise neue Geltungsbereiche und Ausdrucksmöglichkeiten. Der Text legt gleichnishaft die wechselseitigen Abhängigkeiten bloß, die zwischen autoritären Gesellschaftsstrukturen und dem sich willig in Unfreiheit, Erniedrigung und Ausbeutung fügenden Individuum herrschen.
Entstehung: Als äußerer Anlass zur Entstehung der Erzählung Ende 1912 muss die eigene, vom Autor als peinigend empfundene familiäre Situation gelten. Seit der Kindheit sah sich Kafka dem Argwohn seines Vaters ausgesetzt, der Ambitionen, die nicht dem ökonomischen und sozialen Aufstieg der Familie galten, verurteilte. Kafkas literarische Tätigkeit brandmarkte der Vater als Zeitverschwendung; das Interesse des Sohnes am Judentum empfand der auf Anpassung bedachte Vater als Gefahr. Eines der Hauptmotive der Erzählung lieferte der Vater, als er einen Freund, der Kafka die jüdische Tradition vermittelte, als »Wanze« beschimpfte.
Zur Übermacht des Vaters, mit dem Kafka eine lebenslange Hassliebe verband, trat der zunehmend als Qual empfundene Beruf des Juristen. Die ausweglose, unerträgliche Situation steigerte sich im Spätsommer 1912 zur offenen Verzweiflung, als ihn der Vater zur Beaufsichtigung der familieneigenen Asbestfabrik zwingen wollte.
Inhalt: In lapidarem Ton teilt der erste Satz der Erzählung das Ungeheuerliche mit: Gregor Samsa, ein gehetzter, die väterlichen Schulden abdienender Handlungsreisender, stellt nach dem Erwachen fest, dass er sich über Nacht in ein monströses Insekt verwandelt hat. Groteskerweise scheint dies Samsa – der Gleichklang zu »Kafka« ist beabsichtigt – nicht zu erschrecken; die Metamorphose wird als gegeben hingenommen. In Panik versetzt Samsa vielmehr, dass er den Dienst verschlafen hat, somit die Pflichten gegenüber den Eltern vernachlässigt und dieses »Vergehen« von seinem Chef geahndet werden wird. Von Schuldgefühlen geplagt, tritt Samsa vor seine Familie und den anwesenden Prokuristen, die der Anblick in Panik versetzt. Mitgefühl zeigt die Familie indessen keins: Der Vater treibt den Sohn brutal in sein Zimmer; später verwundet er ihn schwer. Die Mutter fügt sich in den Willen ihres autoritären Gatten. Die anfängliche Sorge der Schwester um den Bruder kehrt sich bald in Ekel. Abgeschnitten von aller Anteilnahme, vereinsamt und verwahrlost Samsa zusehends. Als er erfährt, dass der Vater heimlich ein kleines Vermögen horten konnte, leugnet er, dass seine Opferbereitschaft für die Familie, die sich rasch an die neue Lage gewöhnt, unnötig gewesen war. Wie ein »Tier« haben Familie und Firma Samsa jahrelang ausgebeutet; der Sohn ließ dies mit sich geschehen, um die eigene Existenz rechtfertigen zu können. Die »Verwandlung« ist folglich nur das konsequente Ende eines lange währenden Prozesses willig ertragener, permanenter Ausbeutung. Samsa revoltiert nicht gegen dieses Schicksal; er hat die Normen der Sklavenmoral vollständig verinnerlicht und beginnt sich als nutzlosen Parasiten zu betrachten: Pflichtbewusst bis in den Tod, will er der Familie nicht zur Last zu fallen, hungert sich zu Tode und wird wie Abfall entsorgt.
Inhaltsverzeichnis
I
II
III