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Die Spätantike Der eine Gott und die vielen Herrscher
Die Spätantike
Der eine Gott und die vielen Herrscher




Rene Pfeilschifter

Verlag C. H. Beck oHG
EAN: 9783406660146 (ISBN: 3-406-66014-2)
304 Seiten, paperback, 12 x 21cm, 2014, mit 6 Abbildungen und 8 Karten. Klappenbroschur

EUR 16,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Nachdem das römische Reich ein halbes Jahrhundert lang von schwersten Krisen erschüttert worden ist, gelingt es Diokletian (284-305), das Imperium zu stabilisieren. Mit ihm beginnt die Epoche der Spätantike. Während er und seine Mitherrscher noch auf eine Unterdrückung des Christentums setzen, wird der neue Glaube unter ihren Nachfolgern zur Staatsreligion. Dieser Übergang führt zu erheblichen Auseinandersetzungen mit Vertretern heidnischer Positionen, ist aber auch von großen theologischen Konflikten innerhalb der Kirche gekennzeichnet. Die geistigen Auseinandersetzungen jedoch werden überschattet durch die Wirren der Völkerwanderungszeit, in deren Verlauf barbarische Verbände das Reich im Westen schließlich zum Einsturz bringen (476), während in Konstantinopel das Kaisertum noch lange Triumphe feiert. Doch mit dem Aufkommen des Islam zieht auch dort eine Zeitenwende herauf.

Rene Pfeilschifter ist Professor für Alte Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Rezension
Die umwälzenden Ereignisse ab dem 3. Jhdt. n.Chr. prägen wie kaum eine andere Epoche unsere christlich-abendländische Kultur. Auf die Krise des römischen Imperiums reagieren insbesondere Diocletian und Constantin sehr unterschiedlich; während Dioletian noch gegen das aufstrebende Christentum das verfallende Römische Reich stabilisieren will, gelingt das Constantin mit Hilfe des Christentums. Die sog. constantinische Wende führt zur fortan prägenden christlichen Durchdringung von Kultur, Gesellschaft und Staat. Neben die traditionelle Autorität der Kaiser treten zunehmend die Führer der jungen Kirche, die Bischöfe. Beide Institutionen verantworten ab der Mitte des 4. Jahrhunderts weitgehend die Reichspolitik, die Staat und Kirche in eine Beziehung zwischen Kooperation und Machtkampf bringt und ihr Verhältnis zueinander in den folgenden Jahrhunderten prägen wird. Der Triumph des einen Gottes, die Etablierung des Christentums als dominierende und mit der Zeit die gesamte Gesellschaft durchdringende Religion erweist sich dabei als eine der prägenden Kräfte der Spätantike. Mit den Arabern im siebten Jahrhundert betritt allerdings ein Akteur die Szene, der weder gewillt ist, sich einem Kaiser zu fügen, noch von diesem überwunden werden kann. Der Islam, den die Araber bringen, gehört nicht mehr in die Welt der Spätantike — das Altertum geht zu Ende.

Jens Walter, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Das Werk ist Teil der Reihe:
(C.H.Beck Paperback;6156)
Inhaltsverzeichnis
1. Am Ende der Antike: Kontinuität und Untergang

2. Diokletian, die Tetrarchie und die Christen (284–305)

3. Das vierte Jahrhundert (306–395): der Beginn des christlichen Zeitalters


Konstantin der Große
Die Kirche
Eine neue Form der Lebensführung: das Mönchtum
Die Nachfolger Konstantins und der rechte Glaube
Julian: Rückkehr zum Heidentum
Neue Unruhe: die Valentinianische Dynastie und die Goten
Der Triumph des nizänischen Christentums

4. Das fünfte Jahrhundert (395–518): die Völkerwanderung

Das geteilte Reich und die Barbaren
Die Westgoten: auf dem Weg zum ersten Germanenstaat
Barbarische Lebensformen
Die Rechtsordnung
Die spätantike Stadt
Die Hunnen
Der Untergang des westlichen Kaisertums
Eine oder zwei Naturen Christi? Der Verlust der Glaubenseinheit
Die Ostgoten und Konstantinopel
Chlodwig und die Franken
Ein verwandeltes Imperium

5. Das sechste und siebte Jahrhundert (518–641): Kaiser und Reich

Konstantinopel
Justinian: die Erneuerung des Imperiums
Der Kaiser und seine Helfer
Justinian: Katastrophen und Apokalyptik
Die Nachfolger Justinians
Der germanische Westen
Usurpationen in Konstantinopel: die Grenzen der Autokratie
Herakleios und die Perser
Der Islam

6. Epilog: die Spätantike als Epoche

Anmerkungen
Zeittafel
Hinweise zu Forschung und Literatur
Karten- und Bildnachweis
Auswahlregister