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Die Psychoanalyse des Jungen
Die Psychoanalyse des Jungen




Hans Hopf

Klett-Cotta
EAN: 9783608947755 (ISBN: 3-608-94775-2)
404 Seiten, paperback, 16 x 23cm, 2014

EUR 44,95
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
DIE erste psychoanalytische Gesamtdarstellung über Jungen

Die Jungen sind zum Problem geworden. Sie sind aggressiv, bewegungsunruhig, unaufmerksam, risikobereit, gelten als Störer. Vom ersten Tag an sind sie anders als Mädchen und entwickeln viel häufiger psychischen Auffälligkeiten. Warum ist das so? Und was können wir therapeutisch und erzieherisch dagegen tun?

»Hans Hopf ist ein großer Wurf gelungen – unverzichtbar für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, von hoher Wichtigkeit für Psychologen, Pädagogen und Menschen, die in psychosozialen Berufen arbeiten, empfehlenswert für solche, die sich dem Thema Jungen aus soziologischer und kulturanthropologischer Perspektive nähern. Aber nicht nur als Professioneller – auch als Mutter oder Vater kann man von dem Buch profitieren.«

Arne Burchartz, AKJP, 4/2014

»Lieber Doc, Himmel, was für ein Teil, Sie furchterregender Vielgescheiter, uff! So viele klugen Gedanken haben in EINEM Kopf Platz, ich verneige mich mal schnell.«

Andreas Altmann, Autor des Bestsellers "Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend" in einem Brief an Hans Hopf über "Die Psychoanalyse des Jungen".

Das Buch greift anhand vieler Beispiele und Fallsequenzen folgende wichtige Themen auf:

- die Entwicklung der männlichen Identität im Beziehungsdreieck mit Mutter und Vater,

- die psychischen Ursachen von Aggression, mangelhafter Affektregulierung, Bewegungsunruhe und Aufmerksamkeitsdefiziten,

- die Biologie des Jungen,

- Triebentwicklung des Jungen,

- die Geschwisterbeziehungen,

- die Möglichkeiten einer hilfreichen pädagogischen und therapeutischen Begleitung.

Die These von Hans Hopf, einer der renommiertesten Kinderanalytiker Deutschlands mit 40-jähriger Erfahrung:

Die Jungen sind die »Emanzipationsverlierer«, sie wachsen überwiegend »vaterlos« in einer feminisierten Welt auf.

»Ich wünsche mir, dass Jungen in der Zukunft ihre phallischen Tendenzen und ihre Bewegungsfreude, vom liebevollen Blick der Mutter begleitet, leben dürfen, auch von den wohlwollenden Augen ihrer Erzieherinnen und Lehrerinnen. Dass nicht missverstanden wird, wenn sie oft aktiver, lauter, risikobereiter und aggressiver sind als Mädchen und dass sie die Umwelt erforschen dürfen. Dass sie gute Beziehungserfahrungen mit der Mutter erwerben und deren Weiblichkeit als etwas Wertvolles in sich schätzen werden. Dass sie – in Anwesenheit eines einander zugewandten Paares – zu ihrer eigenen Identität finden können. Dass sie innerhalb ihrer Erziehung auf eigene und auf öffentliche psychisch präsente Väter treffen, die sie liebevoll und konsequent begrenzen werden und mit denen sie sich identifizieren können, so dass sie sich entsprechend ihrer wesensmäßigen Charakterzüge zum reifen Mann entwickeln können.«

Dr. Hans Hopf ist selbst Vater von drei Kindern und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in freier Praxis. Ferner ist er Dozent und Kontrollanalytiker am Psychoanalytischen Institut Stuttgart.
Rezension
In der Schule gelten "die" Jungen als problematisch: Sie sind aggressiv, hyperkinetisch (ADHS), unaufmerksam, risikobereit, gelten als Störer. Verstärkt wird diese Wahrnehmung womöglich dadurch, dass "die" Jungen in der Grundschule vornehmlich auf weibliche Lehrkräfte treffen (und schon im Kindergarten getroffen sind ...). Und während die Bundesregierung zwar teure Kampagnen für Frauen in der Bundeswehr fährt, wird um mehr Männer in den Kindertagesstätten und Grundschulen kaum geworben und am Image gearbeitet ... Kurz: Jungen gelten als auffälliger und sind de facto auch häufiger psychisch auffällig als Mädchen. Deshalb ist diese erste psychoanalytische Gesamtdarstellung über Jungen insbesondere auch für (Grundschul-)LehrerInnen von besonderer Relevanz; denn das Buch erklärt, warum das so ist und was wir therapeutisch und erzieherisch dagegen tun können.

Dieter Bach, lehrerbibliothek.de
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 13

Einführung – Jungen auf der Suche nach ihrer Identität 15

Eine persönliche Einleitung 15
Traumatisierte Kinder – heute wie damals 16
Traumatisierte Väter der Nachkriegszeit 18
Kriegskinder als spätere Väter – eine »geschlagene« Generation 19
In einer »Kalten Heimat« 21
Männlich werden … 22
Existieren Geschlechtsunterschiede? Wie viel »Junge« darf sein? 22
Wer hat Angst vorm »Schwarzen Mann«? 25
Geschlechtsunterschiede – erste Überlegungen und Fragen 27
Beängstigende Entwicklungen oder alles nicht so schlimm? 29
»Das Gehirn macht die Seele« und die Seele formt das Gehirn! 30
Kleine Biologie des Jungen 32
X- und Y-Chromosom 32
Hormone und Gehirnentwicklung 32
Evolutionstheoretische Überlegungen 36
Zusammenfassung 39

1 Mutter und Sohn 40

Das Bild von der Mutter in unterschiedlichen psychoanalytischen Theorien 40
Sigmund Freud – Der Sohn, ein Liebling der Mutter 40
Melanie Klein – Die gute und die böse Brust 41
C. G. Jung – Facettenreicher Mutterarchetyp42
René A. Spitz – Deprivation und Verfall 42
Margaret Mahler – Loslösung von der Mutter 43
Die Mutter, gut genug – Mutterschaft ein »Zustand« 44
Die Mutter und das väterliche Gesetz 45
Ausblick 46
Die Mutter und ihr Einfluss auf die Entstehung von Sexualität und männlicher Identität 47
Entwicklung von Sexualität 47
Die pflegende Mutter und die Geschlechtsentwicklung beim Jungen 51
Die allgemeine Verführungstheorie von Laplanche:
Infantile Sexualität ist erworbene Sexualität – wie kommt die Sexualität ins Kind? 62
Zusammenfassung 65

2 Vater und Sohn 66

Einleitung 66
Mann wird Vater 66
Welche Funktionen hat der Vater? 67
Bedeutung und Funktion des Vaters innerhalb der Psychoanalyse 68
Identifizierung mit Mutter und Vater von Anfang an 68
Die Entwicklung von Über-Ich und Ich-Ideal 70
Das Inzestverbot 72
Entwicklung der Geschlechtsidentität 75
Bisexualität 75
Geschlechtsidentität 77
Kerngeschlechtsidentität 78
Geschlechtsrollenidentität 79
Geschlechtspartneridentifizierung 82
Verlauf der Geschlechtsidentitätsentwicklung 82
»Entidentifizierung« – wie wird der Junge »männlich«? 84
Triangulierung 88
Die Phantasie vom Dritten und der innere trianguläre Raum 89
Der Weg hin zum Dritten – das Spiel mit dem Dritten92
Kleine Zusammenfassung 95
Schlusswort für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten 96

3 Schaltstellen der Triebentwicklung des Jungen 99

Der Kastrationskomplex 99
Vorüberlegungen 99
Beschneidung und Kastrationskomplex 100
Kastration und Mythologie 102
Der kleine Junge und der Kastrationskomplex 103
Der Kastrationskomplex bei Lacan 105
Kastrationsangst und Geschlechterdifferenz 107
Kastrationsangst und die fragile männliche Identität 107
Phallische Phase 111
Kleine Einleitung 111
Beginn der phallischen Phase 111
Phallisch und ödipal 112
Das phallische Spiel 114
Wie sieht die phallische Entwicklung eines Jungen aus? 115
Wie viele phallische Qualitäten darf ein Junge heute haben? 116
»Wie viel Junge« darf also heute sein? 118
Der Ödipuskomplex 119
Ödipale Triangulierung 119
Der Mythos 120
Der Ödipuskomplex bei Freud 121
Scheitern des Wisstriebes – Lern- und Arbeitshemmungen 125
Elektra mordet nicht! 126
Der Ödipuskomplex beim Jungen 127
Das ungleiche Beziehungsdreieck 127
Voyeurismus und paranoide Angst 130
Eine Mutterliebe – oder ein totgeborenes Lebensglück? 131
Der negative Ödipuskomplex und die Geschlechtspartneridentifizierung – Der vollständige Ödipuskomplex 135
Heterosexuelle oder homosexuelle Geschlechtspartneridentifizierung 138
Untergang des Ödipuskomplexes und Beginn der Latenz 142

4 Die Latenz heute 144

Einleitung 144
Externalierende Störungen mit Spiel- und Symbolisierungsstörungen 149
Zunehmende Sexualisierung 149
Probleme, weil der Vater abwesend ist 150
Wie sieht die Latenzphase heute aus? 151

5 Adoleszenz 153

Einleitung 153
Einbruch der Sexualität 154
Konfl ikte der Adoleszenz 155
Kognitive Weiterentwicklung und Suche nach Identität 156
Ödipuskomplex und Adoleszenz 158
»Es ist etwas vorgefallen« 159
Wenn die Loslösung scheitert 163
Geschlechtsidentität und Homophobie 166
Wege zur Identität 167
Spezielle Gefährdungen 168
Abschied, Trauer und Depression 169
Hass auf den Vater und Vatersehnsucht 172
Aggression und Autoaggression 177
Über-Ich und Abwehrmechanismen 180
Abschließende Überlegungen 181

6 Die Mutter – zwischen Ernähren und Begehren 184

Einleitung 184
Theoretische Vorüberlegungen 185
Die Mutter – die erste Beziehungsperson 189
Zuschreibungen von Männlichkeit 191
Die unterwürfige, vom eigenen Vater »unterstimulierte« Frau als Mutter 193
Inzestuöse Ängste und ihre Abwehr über Aggressivierung
und Sexualisierung 196
Wenn der Vater fehlt 202
Was bedeuten diese Ergebnisse? 203
Zu lange und zu nahe dem Körper der Mutter ausgesetzt 204
Die verführerische, vom eigenen Vater »überstimulierte« Mutter 207
Folgen von sexuellem Missbrauch durch die Mutter 213
Der verdächtige Dritte – Dr. Jekyll ist Mr. Hyde 218
Von der »Schuld« der Mutter 222
Kurze Überlegungen zu »männlicher Identität« und ihren Varianten 224

7 Das Elternpaar 226

Einleitung 226
Das heterosexuelle Elternpaar 227
Alleinerziehen 229
Die Mutter kann die Bedeutung des Vaters fördern oder blockieren 232
Das gleichgeschlechtliche Elternpaar – die Regenbogenfamilien 233
Psychoanalytische Behandlungen von Kindern aus Regenbogenfamilien 238
Resümee 245
Psychoanalyse und gesellschaftliche Realität 246
Kinder und ihre Eltern können ganz unterschiedliche Lebensziele haben 247
Protektive Faktoren in der Entwicklung eines Kindes 248
Kinderkrippen für Kleinkinder ab dem 13. Lebensmonat und die Folgen für die Jungen 249
Bedürfnisse von Gesellschaft, Eltern und Kindern 249
Außerfamliäre Betreuungsformen, Tagesmütter, Kinderkrippen und andere Einrichtungen werden gebraucht 251
Von Krippenbetreuung profitieren Jungen kaum 257
Ist die Kinderpsychoanalyse reaktionär? 261

8 Brüder und Schwestern 264

Einleitung 264
Geschwister – damals und heute! 266
»Das Kind als Substitut einer Geschwisterfigur« 268
Kinder ohne Geschwister 269
Einfl üsse des Altersabstands und Geschlechts der Geschwister 271
Geschwisterinzest 272
Schlussgedanke 273

9 Die Aggression des Jungen 275

Theorien zur Aggression innerhalb der Psychoanalyse 275
Die Entwicklung der Freudschen Auffassung von Aggression 276
Das Konzept des Todestriebes bei Melanie Klein 278
Die Bedeutung der Ich-Psychologie 280
Kritik an der Theorie vom angeborenen Destruktions- und Todestrieb 281
Aggression bei D. W. Winnicott284
Resümee: Ist Aggression primär ein Trieb oder reaktiv? 285
Affektregulierung 289
Aggression und Autoaggression 292
Alle werden sie es büßen! Ein Fall von narzisstischer Wut 294
Resümee 296
Gemeinsamkeiten von Symbolisierung und Mentalisierung 297
Die Bedeutung der Geschlechtsunterschiede für die Entstehung
von aggressiven und destruktiven Tendenzen 299
Empirische Untersuchungen 299
Externalisieren 304
Was bedeutet Externalisieren? 304
Externalisierungen und Externalisierende Störungen treten häufi ger bei Jungen auf 306
Fallgeschichte zu Externalisierung 307

10 Externalisieren – Bewegung – Räume 314

Die Lust der Jungen an den äußeren Welten und an den unbelebten Dingen 314
Eine Theorie von Michael Balint über die Entstehung von Objektbeziehungen und ihren Störungen 316
Philobatismus und Männlichkeit 319
Existiert ein »normaler« Philobatismus? 320
Von der Lust an der Bewegung 322
Von der Affektmotilität zur Leistungsmotorik 322
Gefährliche Objekte, Skills und Sehnsucht nach der Weite 327
Mögliche Ursachen für starke Ausprägungen von Philobatismus – Gelungene Anpassung an eine freundliche Welt 327
Skills, Thrills und Lust am Risiko 331
Der Computer – ein Beruhigungsmittel für frühe Verletzungen bei Jungen? 334
Jungen und Computergewalt – einige Fakten 338
Computer und Denken 340
Zusammenfassung 344

11 Jungen und Aufmerksamkeit 346

Einführung 346
Habituation in einer »Erregten Gesellschaft« 347
Einige Erkenntnisse der Hirnphysiologie 349
Einige Begriffsbestimmungen 350
Psychoanalytisches Verstehen von Aufmerksamkeit 354
Warum sind vor allem Jungen unaufmerksam?358
Narzisstische Tendenzen 358
Jungen sind den Mädchen sprachlich unterlegen 359
Kinder werden aufmerksam geboren – Entwicklung
von Aufmerksamkeit beim Säugling 361
Vermessung und Erzwingen von Aufmerksamkeit 364
Zusammenfassung 365

Epilog 367

Jungen werden männlich – eine abschließende Zusammenfassung 367
Die Disziplinierung der Jungen 370

Literatur 375
Stichwortverzeichnis 396
Angaben zum Autor 403


Leseprobe:

Vorwort
Warum ein Buch nur über Jungen?
Mit den zentralen Inhalten dieses Buches habe ich mich über Jahrzehnte hinweg
auseinander gesetzt. In den neunziger Jahren begannen Jungen zum Problem zu
werden. Ich war therapeutischer Leiter eines psychotherapeutischen Kinderheims
und es wurden immer mehr Jungen mit der Diagnose ADHS vorgestellt, die, so
hatte ich aus den Unterlagen erfahren, an Störungen der Transmittersubstanzen im
Gehirn leiden sollten. Aus psychoanalytischer Sicht waren es altbekannte soziale
Störungen, allerdings hatten diese Jungen immer häufiger massive Probleme mit
der Beherrschung ihrer Affekte. Dieses Störungsbild hatte es schon immer gegeben,
es war in unterschiedliche Gewänder gekleidet worden und hatte Psychoorganisches
Syndrom (POS), Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD), schließlich
Hyperkinetisches Syndrom (HKS) geheißen. Nissen schreibt in seiner Geschichte
der Kinderpsychiatrie, dass neuere Untersuchungen auf eine hirnorganische Kerngruppe
von 1 – 2 % mit diesem Störungsbild verweisen (Nissen, 2005, S. 445). Die
in der alten psychiatrischen Literatur beschriebenen Kinder mit einem hyperkinetischen
Syndrom wiesen so gut wie immer feststellbare organische Defizite auf,
zumeist nach Krankheiten des Zentralnervensystems. Jetzt war die Diagnose in das
DSM aufgenommen worden, es gab das passende Medikament und flugs wurde die
Diagnose ausgeweitet. Hauptgrund war, dass das DSM zwar akribisch beschreibt,
aber nicht nach Ursachen fragt. So wurde die ursprüngliche Zappelphilipp-Diagnose
in kurzer Zeit auf alle sozialen Störungen ausgedehnt, seelische Ursachen
wurden ausgeblendet und alle Störungen wurden mit einem schlichten Wackelkontakt
im Gehirn erklärt. Über den Topf mit brodelnden Konflikten kam ein eiserner
Deckel mit einer Diagnose ADHS, die nicht mehr angezweifelt werden durfte.
Ansonsten wurde man der Unwissenschaftlichkeit geziehen und zum Kinderfeind
erklärt – weil man das unentbehrliche Medikament für entbehrlich hielt und Eltern
beschuldigte, da man ihnen unterstellte, sie trügen die Verantwortung für ihr Kind.
Um den Jungen die Seele zurückzugeben, habe ich vor allem die folgenden Themen
in den Mittelpunkt dieses Buches gestellt: an erster Stelle natürlich die Ent-
wicklung von männlicher Identität im Beziehungsdreieck Mutter–Vater–Sohn.
Die weiteren Schwerpunkte sind die psychischen Ursachen von Aggression und
Affektregulierung, Bewegung und Bewegungsunruhe sowie von Aufmerksamkeit
und ihren Störungen. Weil diese Bereiche bei den Jungen höchst störanfällig sind
und sie darum Sand ins soziale Getriebe streuen, wird ihnen auch das meiste
Methylphenidat verordnet, ungeachtet der Tatsache, dass männliche Wesen zu
stoffgebundenen Süchten neigen.
Ein solch vielseitiges, umfangreiches Buch kann nicht ohne die Hilfe vieler kollegialer
Freunde und im intensiven geistigen Austausch entstehen, darum habe
ich an dieser Stelle einigen Menschen zu danken. Es ist kein leeres Ritual, wenn
ich mit meiner Frau Gisela beginne. Mit ihr habe ich mich fortwährend über alle
Inhalte, alle kritischen Fragen intensiv ausgetauscht. Sie hat mich jahrelang geduldig
angehört, mich allenthalben unterstützt und mich liebevoll ins Alter begleitet.
Ich danke meinen erfahrenen Kolleginnen Sigrid Barthlott-Bregler, Ulrike Hadrich
und Gudrun Merz für ihre kritischen Anmerkungen, ihren fraulichen Blick
und ihre konstruktiven Gedanken. Jürgen Heinz hat mich mit Texten und klugen
Gedanken versorgt. Rosalinde Baunach, Andrea Baur, Stefan Hetterich und Kathrin
Kömm haben mir eindrückliche Fallsequenzen aus Supervisionen zur Verfügung
gestellt, für die ich ihnen ebenfalls danke. Ich wollte kein pures Theoriebuch
verfassen, sondern alle Überlegungen sollten über lebendige Beispiele anschaulich
werden. Hierbei hat mir auch meine Kollegin Gabriele Häußler geholfen, die mir
aus ihrem Säuglingsbeobachtungsseminar anschauliche Protokolle zur Verfügung
gestellt hat. In unserer Arbeitsgruppe zur männlichen Identität, geleitet von J. C.
Aigner, Frank Dammasch und Hans-Geert Metzger, habe ich viele anregende
Gedanken erfahren und konstruktive Rückmeldungen erhalten, die mich in meinen
eigenen Überlegungen bestärkt haben.
Ganz besonders danke ich dem Lektor des Klett-Cotta-Verlags, Dr. Heinz Beyer,
für die vielen anregenden Diskussionen, seine konstruktiven Hilfestellungen und
Ermunterungen. Herr Oliver Eller hat die Texte schließlich sorgfältig lektoriert,
alle Quellen geprüft und die Literatur vervollständigt. Ihm danke ich für seine
gründliche Arbeit, seine Geduld und Zuverlässigkeit.
Dieses Buch ist auch ein kleiner Rückblick auf mein 40-jähriges Kinderanalytiker-
Leben und -Handeln geworden. So hoffe ich, dass es viele Leserinnen und
Leser finden wird, Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker, Pädagoginnen
und Pädagogen sowie Eltern und Großeltern.

Mundelsheim, im Herbst 2013
Hans Hopf