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Die Köchin, die Pornodiva und der Papst Römische Begegnungen 5. Aufl. 2004 / 1. Aufl. 1998
Die Köchin, die Pornodiva und der Papst
Römische Begegnungen


5. Aufl. 2004 / 1. Aufl. 1998

Klaus Brill

Picus-Verlag
EAN: 9783854527008 (ISBN: 3-85452-700-4)
131 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag, 11 x 21cm, 2004

EUR 13,90
alle Angaben ohne Gewähr

Umschlagtext
Klaus Brill, Korrespondent der »Süddeutschen Zeitung«, entwirft in seinen pointierten, liebevoll recherchierten Römischen Begegnungen ein vielschichtiges und vielgesichtiges Bild der ewigen Stadt, das selbst für langjährige Romliebhaber so manche Überraschung bietet.



Wer weiß schon, daß es in Rom Zentauren gibt? Jeder, der einmal versucht hat, im ewigen Stau der italienischen Hauptstadt vorwärts zu kommen, ist ihnen mit Sicherheit schon begegnet: Es handelt sich dabei nicht um Fabelwesen der Antike, sondern um Mopedfahrer, die mit ihrem lärmenden, wendigen Gefährt, dem »motorino«, gleichsam zu einer Einheit verschmelzen. Diese verwegenen Wesen, die über Plätze, Kreuzungen und rote Ampeln brausen, werden in Italien »centauri« genannt. Klaus Brill, Korrespondent der »Süddeutschen Zeitung« in Rom, zeigt in seinen Römischen Begegnungen Zusammenhänge zwischen mediterraner Lebensfreude, Korruption, Sensationslust, Religion, Medien und Gesellschaft auf. Da sind zum Beispiel die Wirtsleute der Trattoria Pommidoro, Anna Desideri und Aldo Bravi - schon ihre Namen wecken kulinarische Sehnsüchte, die in dem Familienbetrieb, wo die Gäste bald zu »amici« werden, köstlich-bravourös gestillt werden. Oder eine von den Medien hofierte Porno-Darstellerin, deren Medienpräsenz auch in Qualitätszeitungen gar nicht ungewöhnlich ist. Ungewöhnlich anstrengend ist hingegen ein Arbeitstag des Papstes, der bis zu 18 Stunden dauern kann. Außerdem verrät Klaus Brill in seinen facettenreichen Einblicken in die Stadt der Städte, wohin die unzähligen Münzen aus der Fontana di Trevi verschwinden.



Klaus Brill, geboren 1949 in Alsweiler/Saarland. Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik journalistische Lehr- und Wanderjahre in Augsburg, Bonn, Luxemburg, London, danach Korrespondent der »Süddeutschen Zeitung«, zunächst in Frankfurt und Hamburg, seit 1992 in Rom.
Rezension
Die Reihe der "Picus Lesereisen" entführt auf sympathische, literarische Art und Weise in die jeweilige Region, - ganz ohne den aufdringlichen Reiseführer-Stil und die damit verbundenen (mehr oder minder) bedeutsamen Informationen ... Viel mehr: Die Essays versprühen das Lebensgefühl, das Flair, die Skurilitäten, das Ambiente des jeweiligen Orts auf eindrucksvoll uneindrückliche Weise ... Es sind die kleinen Anekdoten, die alltäglichen Erlebnisse, die mosaikartigen Spotlights, die partiell das Elementare hervorkehren. Das gilt auch für diesen Band zur lebendigen, eigenartigen und auf nur ihre Weise faszinierenden italienischen Hauptstadt und deren Bewohner: die Römer/innen. Nicht lärmender, aufdringlicher, letztlich uninteressanter Reiseführer-Stil mit allerlei Informationen (die man nicht braucht), sondern Lebensart und Stil werden hier vermittelt - in luftig, leichten Erzählungen ...

Oliver Neumann, lehrerbibliothek.de
Verlagsinfo
Ein vielschichtiges und vielgesichtiges Bild der ewigen Stadt.

Wer weiß schon, dass es in Rom Zentauren gibt? Jeder, der einmal versucht hat, im ewigen Stau der italienischen Hauptstadt vorwärts zu kommen, ist ihnen mit Sicherheit schon begegnet: Es handelt sich dabei nicht um Fabelwesen der Antike, sondern um Mopedfahrer, die mit ihrem lärmenden, wendigen Gefährt, dem »motorino«, gleichsam zu einer Einheit verschmelzen. Diese verwegenen Wesen, die über Plätze, Kreuzungen und rote Ampeln brausen, werden in Italien »centauri« genannt. Klaus Brill, langjähriger Korrespondent der »Süddeutschen Zeitung« in Rom, zeigt Zusammenhänge zwischen mediterraner Lebensfreude, Korruption, Sensationslust, Religion, Medien und Gesellschaft auf. Da sind zum Beispiel die Wirtsleute der Trattoria Pommidoro, Anna Desideri und Aldo Bravi – schon ihre Namen wecken kulinarische Sehnsüchte, die in dem Familienbetrieb, wo die Gäste bald zu »amici« werden, köstlich-bravourös gestillt werden. Oder eine von den Medien hofierte Porno-Darstellerin, deren Medienpräsenz auch in Qualitätszeitungen gar nicht ungewöhnlich ist. Ungewöhnlich anstrengend ist hingegen ein Arbeitstag des Papstes, der bis zu 18 Stunden dauern kann. Außerdem verrät Klaus Brill in seinen facettenreichen Einblicken in die Stadt der Städte, wohin die unzähligen Münzen aus der Fontana di Trevi verschwinden.
Inhaltsverzeichnis
Ein Vorwort oder:
Ciao, Mario! 9

Rom bebt, Rom lebt
Ein Umbruch zur Jahrtausendwende 18

Angriff der Zentauren
Eine römische Straßenplage: die motorini 29

Königin mit dreigezinktem Zepter
Annas schöne, schwere Arbeit in der Trattoria 33

Immer Anschluß unter dieser Nummer
In der Messe, auf der Dampfwalze, beim Friseur:
das telefonino 45

Ratten in der Cloaca Maxima
Ein Heim für Tiere: die Ruinen der Antike 49

Samariter, die auch Diplomaten sind
Eine Bürgerinitiative all' italiana:
die Gemeinschaft von Sant' Egidio 53

Eine Wohnung für einen Espresso
Die Auswüchse römischer Vetternwirtschaft 64

Ein Silberschatzfür Sisyphus
Wo die Münzen aus der Fontana di Trevi bleiben 67

Die Mama wird's schon richten
Der Latin Lover als Muttersöhnchen 76

Volkslauf zum Paradies der Amtsstube
Millionen wollen einen Job beim Staat 80

Die Pornodiva mit dem Rosenkranz
Kontraste eines katholischen Landes 86

Halbmond zwischen tausend Kreuzen
Rom beherbergt auch Europas größte Moschee 90

Der Hirte mit dem Achtzehn-Stunden-Tag
Johannes Paul II. und seine aufreibende Arbeit 95

Im Zwielicht zwischen Päpsten und Paten
Andreotti - rechtschaffener Römer oder
Mordgehilfe der Mafia? 105

Ein Quertreiber aus Passion
Das politische Unikum Marco Pannella und
seine Radikale Partei 117

Addio, Mamma Roma
Wie die Stadt um Fellini und Mastroianni trauerte 123

Nachsatz 130