Das vorliegende Buch aus dem Redline-Verlag setzt einen angenehmen Kontrapunkt gegen die allgegenwärtigen Fantastereien von noch mehr und noch intensiverer Digitalisierung in unseren Schulen. Ingo Leipner blickt in Studien, schaut in andere Länder, durchleuchtet die sog. Learning Analytics und äußert sich ausführlich zu den teils verheerenden Folgen zu hohen Bildschirmkonsums im Kinder- und Jugendalter. Es wird deutlich, dass ein Mehr an digitalen Medien keinesfalls automatisch ein Mehr an Bildung und Teilhabe bedeutet - denn die großen Konzerne sehen Kinder und Jugendliche zunächst einmal einfach als großes und zu erschließendes Kundensegment. Keineswegs ein pädagogischer, sondern ein wirtschaftlicher Impetus stecke hinter den starken Bemühungen von Google, Microsoft, Apple etc., ihr Geschäft auch erheblich in den Bildungssektor auzudehnen.
Für Kolleginnen und Kollegen sowie Studierende sämtlicher Lehramtsstudiengänge wird die Lektüre zahlreiche Denkfenster öffnen. Auch im Schulunterricht der Oberstufe werden Texte aus diesem Buch sicher eine Bereicherung bieten und das kritische Denken schulen.

J. Groß, www.lehrerbibliothek.de

Weltweit scheitert die Digitalisierung von Schulen und endet die Illusion, man könne Kinder digitalisiert zum Abschluss bringen. Weltweit? Nein, in Deutschland werden die Forderungen nach mehr Tablets im Klassenraum noch lauter. Während die Silicon-Valley-Lenker ihre Kinder längst vom Internet fernhalten und auf die Walddorfschulen schicken, frönt die Politik hierzulande immer noch dem digitalen Aktionismus.
Ingo Leipner belegt jedoch: Es braucht mehr und besser ausgebildete Lehrkräfte, ansonsten führt die Digitalisierung in die Katastrophe, auf der Strecke bleiben die Kinder – mit vielen Tablets, aber wenig Bildung.